Footsore Miniatures – Mortal Gods Mythic Wilde Zentauren
Nachdem wir bereits die zivilisierten Zentauren unter die Lupe genommen haben, schauen wir uns heute mal die wilde Variante der vierbeinigen Herren an. Alle Modelle sind für das Spiel Mortal Gods Mythic gedacht und wurden, ebenso wie die zivilisierte Variante, von Trish Carden modelliert.
Auf die Tütchenbilder habe ich diesmal verzichtet, erwähne hier aber nochmal, dass die Modelle nicht in Blisterpackungen kommen, sondern in Beuteln mit Druckverschluss.
Es gibt drei verschiedene Versionen der wilden Zentauren, eine mit Hammer, eine mit Speer und Schild, eine mit Pfeil und Bogen.
Alle drei Varianten kommen mit dem üblichen Ausrüstungsguss, bei dem man einen separaten Köcher, eine Bogen-Köcher Kombination und zwei unterschiedliche Kurzschwerter entnehmen kann, die zusätzlich am Modell angebracht werden können. Jeder Mini liegt ein MDF Ovalbase bei.
Die Anzahl der Kleinteil hält sich bei allen drei Varianten erfreulich in Grenzen. Der Bogenschütze hat einen separaten Arm für den Bogen und der Speerträger jeweils einen Arm mit Schild und einen mit Speer. Die Variante mit Hammer hat keine eigenen Teile für die Bewaffnung, was den Zusammenbau und die Bemalung etwas erleichtert.
Wie bei der zivilisierten Variante gibt es zwei unterschiedliche Pferdekörper. Die Verteilung in den gelieferten Beuteln ist dabei zufällig und er kann sich von den Produktbildern auf der Homepage unterscheiden. Vom Stil her erinnern die Körper eher an Kaltblüter, sind sie doch merklich bulliger als bei der zivilisierten Variante.
Was bei den Teilen erneut auffiel, war die teils mäßige Gussqualität. Nicht nur die deutlich hervorstehenden Grate sind sehr präsent, auch unruhige Oberflächen, und teilweise Löcher im Guss, haben den Spaß beim Zusammenbauen ein wenig getrübt.
Ja, es hat einige Nerven gekostet die Zentauren zu entgraten und zusammenzubauen, das Endergebnis ist dafür allerdings sehr entlohnend. Der Zentaure mit Hammer war am leichtesten zusammenzubauen, da er keine separaten Teile erhielt.
Beim Bogenschützen habe ich einen zusätzlichen Köcher aus dem Zubehörguss angebracht. Später, bei der Bemalung, wird das dann so wirken, als würde er diesen an der Hüfte tragen.
Am forderndsten war der Zentaure mit Speer und Schild. Der Arm mit dem Schild musste in eine natürlich wirkende Haltung gebracht und der Speer in gerade Form gebogen werden. Speere aus Zinn sind mir generell ein Graus – es ist beinahe garantiert, dass sie sich beim Transport verbiegen und somit über kurz oder lang abbrechen oder die Bemalung ruinieren. Glücklicherweise ist mir das hier ganz gut gelungen und das Modell sieht jetzt doch ganz chique aus.
Auch im Gesamtbild geben die Zentauren eine gute Figur ab. Robert, von Wolpertinger Miniatures, war so nett und hat die Oberflächen für mich mit Modelliermasse ein wenig geglättet und ein, zwei Löcher verschlossen, so dass nach einer zenitalen Grundierung nichts mehr vom groben Guss zu sehen war.
Fazit
Zunächst hatte ich meine Zweifel an den Modellen, aber spätestens als sie zusammengebaut waren, haben sie mich überzeugt. Trotz der Mängel im Guss sind die wilden Zentauren richtig schöne Designs. Gerade der Speerträger wirkte mit seinem ausrasierten Kopf und den lang zur Seite fallenden Haaren ein wenig emohaft, bis ich realisierte, dass ich das prima in der Farbe der Pferdemähne bemalen könnte. Hinzu kommt, dass alle Zentauren auch sehr gut in andere Settings passen. Wer also nicht Mortal Gods Mythic spielt, kein Beinbruch, sie geben auch für andere Systeme sehr gute Begleiter oder Bosse ab.
Über die Gussqualität kann ich an dieser Stelle allerdings nur wenig Gutes sagen – ein paar Nerven hat es mich definitiv gekostet. Daher würde ich sagen, dass die Modelle weniger für Anfänger geeignet sind und man durchaus etwas Erfahrung braucht, um sie von Gussgraten zu befreien und für die Bemalung vorzubereiten. Malerisch bieten alle drei Modelle hingegen viel. Talentiertere Maler werden sich hier an Pferdemustern und Blendings zwischen menschlicher und tierischer Hälfte des Körpers versuchen können oder auch an Tätowierungen auf den Oberkörpern.
Beim Preis befinden wir uns wieder am oberen Ende für Einzelmodelle. Im Vergleich zum letzten Jahr sind die Zentauren auch etwas teurer geworden und schlagen mit stolzen 18,95 € pro Modell zu Buche. Wer sie sich also zulegt, wird sich hier höchstwahrscheinlich mit einem Projekt vor Augen für den Kauf entscheiden. Dafür sind sie allerdings wiederum gut geeignet, ob nun zur Verwertung in einem Diorama oder als Eyecatcher auf dem Spielfeld. Alles in Allem ein ziemlich rundes Produkt, wenn man über sich mit der Nachbearbeitung des Gusses anfreunden kann.
Viele Grüße aus dem Chaosbunker
Mortal Gods ist eine Marke von Footsore Miniatures
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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