Eine Mini Odyssee – Dromeas
Hier, auf der Anhöhe der Festung Akrokorinth hatte Dromeas einen guten Ausblick auf die Stadt. Er kannte die Strecke gut. Noch vor kurzem hatte er sie täglich mehrmals hinter sich gebracht, als er mit seinem Vater für die Olympischen Spiele trainiert hatte. Doch nun war er allein und ohne Geld zum Leben. Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung war sein Vater gestorben.
Vor drei Tagen hatte er schließlich eine Entscheidung getroffen. Das Angebot als Feldarbeiter hatte Dromeas abgelehnt. Er konnte nicht an den natürlichen Tod seines Vaters glauben. Doch wen hatte sich sein Vater zum Feind gemacht? Wer es auch war, bevor Dromeas den Schuldigen finden und zur Rede stellen konnte, musste er vom Athleten zum Krieger werden. Das kleine Haus an den westlichen Ausläufern Korinths hatte er verkauft und sich von seinem letzten Geld einen alten Schild und Helm gekauft. Der Speer stammte noch aus den Tagen als sein Vater selbst Soldat war.
Nun saß er geduldig im Schatten eines Baumes und wartete darauf von Axons Söldnern abgeholt zu werden.
Nachdem ich im Sommerprojekt 2020 eine kleine Armee für die Häscher des Hades bemalt habe, setze ich mich nun an ein paar sterbliche Truppen, um sie für eine Kampagne vorzubereiten. Den Anfang macht Dromeas, ein vom Schicksal gebeutelter Athlet, der einen Lebenswandel vollzieht.
Ich bin bereits mehrmals gefragt worden, wie ich am Modell die Haut bemalt habe, daher gebe ich Euch hier einen Überblick dazu.
Die Grundfarbe ist Kobold Skin und wurde durch Zugabe von Bone akzentuiert. Der Herstelle ist dabei egal, die meisten Anbieter haben alle eine Knochenfarbe im Sortiment, aber ich bevorzuge Bonewhite von Vallejo, weil es ein bisschen heller ist. Anschließend habe ich Hautflächen mit Ogryn Flesh von Games Workshop getuscht. Ganz tief liegende Stellen habe ich nachdem alles trocken war nochmal punktuell nachgetuscht.
Das klingt ad hoc nach ziemlich viel Aufwand, aber die Hautflächen sind meiste so klein bei historischen Modellen, dass diese Schritte recht flott abgeschlossen sind. Der erste Akzent ist das ursprüngliche Kobold Skin + Bonewhite Gemisch, welchem ich in einem weiteren Durchlauf noch etwas mehr Bone hinzugefügt habe. Abschließend habe ich nochmal recht viel Weiß hinzugegeben und damit Stellen wie Knie, Ellenbogen, Wangenknochen, etc. hervorgehoben. Eben alles was am Körper irgendwie Kantig wirkt.
Die Tunika erhielt eine Grundschicht aus Karak Stone von GW. Die Rillen habe ich durch Zugabe von Schwarz und recht viel Medium abschattiert, während ich bei den Akzenten wie zuvor auch erst Bonewhite und dann Weiß hinzugegeben habe. Da Dromeas einen noch armen Söldner darstellt, habe ich ein paar Stellen mit sehr stark verdünntem Doombull Brown getuscht und auf die Kleidung ein paar dunkle Punkte aufgemalt, bei denen die Unterkante jeweils mit einem dünnen Punkt Weiß akzentuiert wurde. Das erzeugt die Illusion von Löchern.
Dir braunen Stellen sind nicht so spannend, da ich da genauso vorgegangen bin wie beispielsweise bei meinen Blood Bowl Fans. Aber der Speer ist wiederrum ein neues Rezept. Ursprünglich bemalte ich ihn wie bei den Skeletten, aber das sah zu gleich aus und Charred Brown war als Grundfarbe zu dunkel. Also habe ich Beasty Brown als Grundfarbe genommen und im ersten Durchgang Leather Brown von Vallejo beigemischt. Damit zog ich dünne Linien auf, wobei ich darauf achtete, dass sie sich berührten. Erst im nächsten Schritt, als ich reines Leather Brown verwendete, trennte ich die Linien sorgfältig voneinander. Der Rest ist das übliche Beimischen von Bone und Weiß, allerdings muss man darauf achten die Linie jeweils dünner und kürzer zu halten.
Bei der Bronzefarbe habe ich kein festes Rezept, aber weil ich finde, dass Metallfarben sehr schwer decken und beinahe schon zu viel glänzen, mische ich normalerweise Silber mit einem anderen Farbton. Dieses Mal habe ich allerdings was anderes ausprobiert. Die Grundfarbe war Bright Bronze von Vallejo, dass mit einem braunen Wash getuscht wurde. Für die Akzente mischte ich die Bronze einfachmit Weiß. Letzten Endes ist mir das aber etwas zu dunkel ausgefallen, weshalb ich in Zukunft noch etwas experimentieren werde.
Ein weiteres Experiment war die Base. Ich habe mir von Vellejo Sepia Wash besorgt und das Ergebnis mit dem von GW verglichen. Es ist deutlich dunkler als das von GW. Für Axons Truppe ist das jetzt nicht weiter tragisch, aber für sandigere Bases werde ich wohl doch wieder zur teureren Variante greifen, bis ich etwas Gleichwertiges gefunden habe.
Beim nächsten Mal wird es etwas mythischer, denn Andy Hobday von Footsore Minis hat es möglich gemacht, dass ich einen Zentauren bemalen darf. Bleibt also dran, wenn wir gemeinsam die edlere Variante dieser wilden Wesen bemalen.
Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
Kommentar verfassen