Frostgrave: Ein Sword and Sorcery Abenteuer – Teil 1
Rekamark war keine sonderlich eindrucksvolle Stadt, doch wer nach Felstadt wollte, befand sich hier an einem der letzten halbwegs zivilisierten Vorposten der Menschheit, bevor man die Ruinen der verfluchten Stadt betrat.
„Rekamark.“ sagte Balthasar zu seinem Lehrling Achibald und verschränkte dabei nachdenklich die Arme.
„Nirgendwo wirst du mehr Abschaum und Verkommenheit versammelt finden als hier. Wir müssen vorsichtig sein…“.
Und mit diesem kleinen Intro möchte ich Euch herzlich zum nächsten fortlaufenden Projekt auf dem Chaosbunker willkommen heißen. Okay, ich weiß das es bereits ein paar Artikel dazu gab und dass ich eigentlich erst 2020 mit dem Aufbau einer Bande für Frostgrave beginnen wollte, doch als ich die ersten Modelle zusammenbaute und bemalte, packte mich der Enthusiasmus. Es fühlte sich einfach gut an wieder ein wenig in ein generisches Fantasy Setting einzusteigen und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen.
Was ich an Frostgrave schätze, ist die Offenheit, mit der das Grundregelwerk gestaltet ist. Die zehn Szenarien sind in ihrer Beschreibung eher ein Rahmen und bei der Wahl der Bandenmitglieder beginnt sich die Geschichte beinahe von selbst zu erzählen. Die Bande besteht neben den Protagonisten, dem Zauberer und seinem Lehrling, aus einer reichhaltigen Auswahl dubioser Gestalten, die alles Mögliche repräsentieren können. Grabräuber, Mietklingen, gedungene Mörder, Straßengangs, oder auch einfach nur den guten, alten Abenteurer.
Konzept
Das Modell des Nekromanten auf Northstar Military Figures gefiel mir so gut, dass ich unbedingt diesen als Bandenanführer haben wollte. Für mich sind Untote und Nekromanten einer der „bösen“ Archetypen in der klassischen Fantasy. Da das Modell des Zauberers jedoch den Spieler repräsentiert und ich grundsätzlich ein gutmütiger Kerl bin, wollte ich ihm ebenfalls diesen Touch verleihen. Am Ende sollten die Storyfetzen und die Bande um den Zauberer herum seinen Charakter hervorkehren. Er sollte jemand sein, der bereit war alle Mittel einzusetzen, aber dennoch über einen starken, moralischen Kompass verfügte. So entstand in meinem Kopf das Bild von Balthasar Tenebris und seinem Lehrling Archibald Helfmann, einem Antihelden und seinem Sidekick.
Die Bande
Um zu zeigen, dass das Schicksal diese Gruppe zusammengeführt hat, wollte ich den Bandenmitgliedern möglichst viele, unterschiedliche Stile heben. Der Zwerg mit der Armbrust ist aus der Oathmark Reihe, seine Armbrust aus dem Plastikgussrahmen der Soldaten für Frostgrave. Beide Modellreihen skalieren sehr gut miteinander. Was mir am Modell besonders gut gefiel, war die nur leicht kleinere Größe im Vergleich zu einem Menschen. Ein Zwerg muss nicht immer nur bis zur Hüfthöhe wachsen, sondern darf auch schon mal bis zur Schulter eines Durchschnittsmannes reichen.
Dem Dieb gab ich eine verschlagene Pose. Er sollte den Eindruck erzeugen als ob er von Dach zu Dach zu springen könnte und meist des Nachts seiner Arbeit nachgeht. Was lag da näher als ihn mit einem Seil auszustatten? Immerhin muss man die Einladungen der vielen unverschlossenen Fenster in seinem Gewerbe ja auch annehmen können.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich leicht durch Computerspiele zu begeistern bin? Wahrscheinlich schon etliche Male, aber in diesem Fall ist es wohl noch deutlicher zu erkennen. Der Gussrahmen der Barbaren lieferte eine exzellente Möglichkeit einen Krieger im Skyrim Look zu bauen. Schon beim Zusammenbau schrie einfach alles an der Figur „FUS RO DAH!“.
Die beiden Schläger in der Bande habe ich versucht, sie so abgeranzt wie möglich zu gestalten und ich habe bereits im Sinn, dass sie in der Geschichte einfach in den Dienst gepresst werden, nachdem ein versuchter Raub schiefläuft. Bei der Bemalung werde ich wohl noch die Illusion von ein paar Fetzen oder Löchern aufmalen und ihnen neutrale, erdige Farben für die Kleidung geben.
Die Bogenschützin und der Hund, letzterer ist von Mantic Games, werden ebenfalls als Paar ihren Weg in die Bande finden. Vielleicht mache ich sie zum späteren Zögling des Zwergs, der so wirkt, als könne er viel über die Feinheiten des Fernkampfes vermitteln.
Und so wird die Bande in ihrer ersten Iteration aussehen. Ich bin mir sicher, dass das ein oder andere Bandenmitglied irgendwann die Bande verlassen und durch einen neuen Charakter ersetzt wird. Wie das letzten Endes geschieht, ob durch Tod, Verletzung oder ein anderes Abenteuer, behalte ich mir dabei selbst vor. Wer will schon seine liebevoll erzeugten Charaktere gleich vor die Hunde gehen sehen, wo man doch so viel Zeit und Spaß beim Ausdenken ihres Hintergrundes hat?
Viele Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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