Grün ist das neue Olivbraun
Hallo zusammen und herzlich willkommen! Nachdem Dennis sich in seinem Review den Gussrahmen der G.I.s von Warlord angesehen hat, verliere ich heute ein paar Worte über die Bemalung dieser Jungs.
Bevor wir jedoch loslegen, möchte ich etwas anmerken: Meine ersten echten Erfahrungen mit einem Krieg habe ich im Alter von elf Jahren gemacht und ich verabscheue Krieg zutiefst. Wenn ich mich in den kommenden Artikeln mit dem Zweiten Weltkrieg im Hobby auseinandersetze, dann aus einer hauptsächlich narrativen Perspektive, fern der Absicht die Historie aufs kleinste Detail getreu nachzustellen.
Jetzt wo das gesagt ist, können wir uns den Minis widmen. Die G.I.s von Warlord sind wirklich klasse! Gleich zu Beginn der Bemalung fiel mir der leicht comicartige Look auf, was an der Modellierung im Heroic Scale liegt. Die meisten Stellen am Modell sind leicht zu erreichen. Einzig und allein die Rückseite des Maschinengewehrs und die Brust sind ein wenig schwieriger zu erreichen, da die Waffe diese ein wenig verdeckt.
Bei der Bemalung habe ich das Rad nicht neu erfunden, aber meine eigene Methodik mit einfließen lassen. Die Farbwahl habe ich zum größten Teil dem Tutorial von Pete the Wargamer entnommen, welcher eine breite Auswahl an Maltutorials für die Warlord Produkte liefert.
Haut
Beim Gesicht habe ich Dwarf Flesh von Vallejo Game Colors verwendet, anstelle von Kobold Skin. Letzteres ist ein bisschen heller, aber ich habe bei Haut abhängig von der Flächengröße eine eigene Vorgehensweise. Bei kleinen Flächen, wenn beispielsweise nur Gesicht und Hände zu sehen sind, trage ich die Grundfarbe auf, akzentuiere ganz stark durch die Zugabe von Weiß, tusche das ganze mit Ogryn Flesh, oder einem anderen rotbraunen Wash, und akzentuiere die erhabenen Stellen bis zu drei Mal im Gesicht und auf den Fingern nach. Bei den Schatten mische ich oft auch Blau ins Wash, um der Haut einen natürlicheren, Look zu geben. Gerade unter dem Kinn und unter den Wangenknochen lohnt sich das.
Jacke und Hose
Für die Jacke verwendete ich Combat Fatigue von Army Painter und schattierte diese mehrfach durch Zugabe von einem schwarzen Wash. Ihr müsst hier ein wenig vorsichtig sein, dass Euch die Schattierung nicht überall hinläuft, also zieht die Falten lieber in mehreren Schritten nach und gebt dabei jedes Mal ein bisschen dunkles Wash hinzu. Die Highlights setzte ich ganz nach Gefühl, indem ich nach und nach immer mehr Bonewhite von Vallejo hinzugab und zum Schluss sogar eine Pinselspitze Weiß beimischte. Das tat ich jedoch nur für den letzten Akzent.
Die Hose erhielt, wie im Tutorial angegeben, eine Grundschicht aus Venom Wyrm, aber auch diese schattierte ich durch Zugabe von Schwarz und akzentuierte durch Zugabe von Bonewhite. Auf den Akzent in Weiß verzichtete ich, da der Stoff einen möglichst natürlichen Look behalten sollte.
Rucksack, Gamaschen und Gürteltaschen
Hemp Robe ist der dritte Grünton, den ich am Modell verwendete. Schatten und Akzente folgten dem Muster der Hose, doch gibt es bei den vielen Details eine Kleinigkeit zu beachten. Die Falten müssen hier bei Taschenöffnungen möglichst akkurat nachgezogen werden, um diesen Stellen eine erkennbare Form zu geben und der Schatten sollte hier ein wenig stärker ausfallen.
Für die Knöpfe solltet ihr erst einen schwarzen Punkt setzen und dann einen in der letzten Highlightfarbe. Man hat im Krieg vermieden irgendwelche zu stark glänzenden Objekte an den Uniformen anzubringen und auf diese Weise bleiben die Knöpfe gut erkennbar.
Helm
Und hier kommt der insgesamt vierte Grünton auf die Mini! Die Basisfarbe ist Cultist Robe, allerdings wird diese nicht so abschattiert wie der Stoff. Auch die Akzente werden nur entlang der Helmkante stärker akzentuiert, indem Weiß beigemischt wird. Die Oberseite hingegen kriegt nur einen leicht wahrnehmbaren Akzent. Das soll den matten Look der Ausrüstung wiedergeben und man kann mit einem dunklen Grau so noch ein paar Kratzer anbringen. Zieht unter diese eine feine, weiße Linie und es sieht so aus, als wäre daran schon mal was abgeprallt.
Helmriemen, Waffenriemen, Schnürsenkel und Schuhe
Beim Braun bin ich von Petes Tutorial abgewichen, da ich Charred Brown für eine schöne Lederfarbe halte. Allerdings ist es möglich bei Leder auch unterschiedliche Töne bei Uniformierten zu verwenden, da es sich mit der Zeit nicht gleichartig verfärbt.
Maschinengewehr
Beim Maschinengewehr habe ich mal ein wenig Recherche betrieben, um ein gut wiedererkennbares Bild zu schaffen. Es handelt sich hierbei um eine M3A1 Grease Gun und wenn man im Netz ein wenig sucht, fällt schnell auf, dass sie einen sehr dunklen, matten Ton hat. Allerdings geht es auch en wenig um einen Wiederkennungswert, weshalb ich das Maschinengewehr einfach mit der Farbe „Magnesium“ aus der Vallejo Airbrush Color Reihe bemalte. Für die Akzente kam ein 50/50 Mix mit „White Aluminium“ drauf, aus der gleichen Reihe. Anschließend tuschte ich zu helle Stellen nochmal nach und setzte nur auf die extremsten Kanten Highlights in reinem Silber.
Den Lauf mit einem Bohrloch zu versehen ist größenbedingt nicht möglich, aber ein schwarzer Punkt auf der Spitze des Laufs ist hier vollkommen ausreichend.
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April 1941, 08:00 Uhr
Colonel Montague Smiths Blick war tief in einer dicken Akte versenkt, als ihn ein beiläufiges Salutieren jäh aus seinen Gedanken riss.
„Colonel Smith?“ sagte die sich nähernde Gestalt, die in etwa einem Meter Abstand Haltung annahm und lässig aber gleichzeitig nicht respektlos salutierte.
„Ah, Major Reisman!“ antwortete der Colonel.
„Ich habe mir gerade ihre Akte angesehen. Mir scheint sie sind ein wenig unkonventionell in ihren Methoden. Machen sie sich keine Sorgen, ihre Ergebnisse sprechen für sich.“
„Vielen Dank Colonel. Freut mich zu hören, dass sie unvoreingenommen an die Sache herangehen.“ erwiderte der Major.
„Nebenbei bemerkt…sie scheinen mir auch nicht ganz von der konventionellen Sorte. Die Sache in Trondheim letzten Monat war jedenfalls ein Mordsding.“
Bis vor kurzem hatte das deutsche Militär-Oberkommando in der norwegischen Stadt Trondheim, in der Nähe von Stokkan, sein Hauptquartier in einer Villa eingerichtet. Colonel Smith war es im März 1941 gelungen mithilfe einer Einheit Kommandos das Hauptquartier samt dem Stab in die Luft zu sprengen.
Montague musste schmunzeln als er darüber nachdachte, denn der Major war scheinbar ziemlich gut über diese eigentlich geheime Operation informiert.
„Der Erfolg der Mission war allein den Männern zu verdanken, die sie durchgeführt haben.“ sagte er mit aller Bescheidenheit und fügte dabei mit weit ernsterem Ton hinzu:
„Müsste ich nochmal so eine Mission durchführen, würde ich wenigstens ein Dutzend Männer mitnehmen. Das ist nicht zu viel um hinter feindlichen Linien zu operieren und bietet genug Schlagkraft, um Rückschläge während der Mission kompensieren zu können.“.
Mit Rückschlägen meinte er den Verlust von Männern.
„Das werde ich mir merken, Sir.“ entgegnete Major Reisman, der den Colonel genau verstanden hatte.
„Sind ihre Männer schon da?“ fragte Colonel Smith.
„Bisher nur einer, Sir. Da drüben steigt er gerade vom Wagen ab…“.
Insgesamt hat es mir großen Spaß gemacht das Modell zu bemalen und ich habe auch schon die nächsten Jungs aus dem Trupp in Arbeit. Bislang sind es nur sechs Modelle, die den Arbeitstitel „Action“ tragen, da sie alle recht aktive Posen haben.
Das Schöne daran ist, dass ich sie für sehr viele Szenarios oder Settings verwenden kann und in der Box reichlich Modelle für Umbauten enthalten sind. Variiert man die Bemalung ein wenig, kann man damit auch recht bequem recht interessante Modelle schaffen, die in Spezialeinheiten vorkommen, oder bestimmt Charaktere darstellen. Ich denke auch das wird es hier dann demnächst zu sehen geben.
Viele Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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