BLOOD BOWL – Journey of the Maulers: Tutorial
Und noch zwei wiederverwertete Warhammer Figuren haben es in den Fanblock geschafft. Während ich bei den anderen Modellen überwiegend Teile repositioniert habe, baute ich einen der Orks diesmal mit ein paar Teilen um, die noch in meiner Grabbelkiste rumlagen. Da ich gerne die Ellenbogenplatten von Schwarzorks bei anderen Modellen als Schulterpanzer verbaue, hatte ich noch einige gepanzerte Handschuhe übrig und verpasste dem ehemaligen Standartenträger einen metallenen Fäustling. Obwohl ich ihn in den Pulk der Fans stelle, repräsentiert das Modell keinen der eigentlichen Fans, sondern einen der früheren Spieler.
Borag Oldblood
Während die meisten Spieler des ersten Teams der Maulers durch bessere ersetzt oder einfach nur einen höchst brutalen (und amüsanten) Tod fanden, bewies Borag, dass er so zäh ist, wie ein Spieler in diesem Sport es nur sein kann.
Vor kurzem wurde das Team der Maulers von Boz „da Boss“ Bonebreaka „aquiriert“, der das Team der Maulers mit Spielern aus der Reihen der Fans auffüllt. In seiner von nur wenigen Erfolgen geprägten Laufbahn, hat Borag auf diese Weise auch wieder frischen Mut gefasst und bringt den Neulingen die richtigen Tricks bei.
Der andere Fan war ähnlich dem Schalschwinger kein schwieriger Umbau. Die Waffen wurden abgetrennt und ein bisschen Geschnörksel, wie beispielsweise Edelsteine, wurden entfernt. Brenna ist eine Hommage an den Tabletopwelt.de Forennutzer Burnz, der immer reges Interesse an allen Blood Bowl Projekten gezeigt hat, auch zu einer Zeit, als das Spiel in Deutschland eher weniger Aufmerksamkeit hatte. Um Missverständnissen vorzubeugen, der Hintergrund ist nicht an den Namensgeber angelehnt, sondern frei erfunden.
Brenna
Wenn Grünhäute an Spielsucht leiden, kommt es schon mal zu Schulden und wenn Zähne der Einsatz sind, mit der die Schulden beglichen werden, fördert dies recht kuriose Szenen zu Tage. Manchmal schnappt man sich die Zähne anderer Fans, manchmal die der eigenen Fans und manchmal neigt man auch dazu sich selbst die ein oder andere Kelle zu verpassen, um schnell an Zähne zu gelangen. Gelegentlich verschlucken solche Grünhäute auch Zähne, um sie „für späta“ zu bunkern. Als Brenna mal den Zahn eines Feuersalamanders verschluckte, kam es beim...“Wiederaustritt“ zur bezeichnenden Szene, der er seinen Spitznamen zu verdanken hat.
So, nun aber endlich zum Thema, dass bereits im Titel lockt. Dieses Tutorial ist nicht mehr ganz neu, daher fehlen leider ein paar Bilder, aber ich werde versuchen den Ablauf so genau wie möglich wiederzugeben.
Schritt 1:
Los geht’s mit eine sogenannten Zweikomponentengrundierung. Das Modell wird komplett schwarz grundiert und anschließend möglichst zenital mit ein paar Sprühstößen weiß gestäubt. Um das Modell besser kennenzulernen, bemalte ich alle schwer erreichbaren Stellen von vornherein schwarz. Damit stellte ich sicher, dass diese später nicht mehr durchblitzen würde, weil ich dann nicht mehr mit Farbe herankäme.
Schritt 2:
Augen und Zunge bemalte ich jeweils mit einer Grundschicht Rot und dunkelte das Rot durch Zugabe von einem Braunton ab (um den Spalt in der Zunge oder den Bereich drumherum abzudunkeln). Es ist dabei vollkommen unerheblich welche Töne Ihr dabei verwendet, denn leichte Variation fällt an diesen Stellen nicht auf.
Die Zähne erhielten eine Grundschicht aus Heavy Goldbrown (Vallejo) über die ich Bonewhite schichtete. Um beide Farben zu verbinden, tuschte ich das Ganze mit Devlan Mud, einem der älteren GW Washes. Etwas verdünntes Bonewhite wurde nun auf das zur Spitze hinlaufende Drittel der Zähne gemalt, gefolgt von einem weißen Punkt am spitzen Ende.
Schritt 3:
Da es immer Sinn macht sich von der am tiefsten liegenden zur höchstgelegenen Oberfläche an der Miniatur zu arbeiten, war als nächstes die Haut dran. Hier folge ich einem altbewährten Rezept, bei dem ich Sick Green als Grundfarbe nehme und mit einem dunkleren Grünton die Vertiefungen nachziehe. Am besten verdünnt man diesen Ton mit Lahmian Medium (GW) damit der dunklere Ton auch wirklich zu den tieferliegenden Stellen gelangt, aber ein dunkles Wash tuts auch. Das ist lediglich der von mir präferierte Weg.
Nach dem Abdunkeln wird natürlich akzentuiert. Ich hab hier recht grobflächig mit einem 2:1 Mix aus Sick Green und Goblin Green angefangen und danach nochmal mit reinem Goblin Green akzentuiert. Wichtig ist dabei die Farbe nicht zu dick zu halten. Ein oder zwei Tropfen Lahmiam Medium sollten hier helfen (oder auch einfach nur Wasser, was aber zu einer schnelleren Austrocknung führt). Sobald die Farbe trocken war, habe ich nochmal mit reinem Goblin Green akzentuiert…
…und anschließen Goblin Green in zwei bis drei Schritten mit Weiß aufgehellt. Das klingt zwar zunächst nach viel Arbeit, aber hat da dies abschließende Akzente sind, geht das Ganze recht schnell von statten. Man lässt immer etwas mehr von der vorherigen Farbschicht sichtbar und akzentuiert zu den harten Kanten hin. Entsprechend ist die Fläche viel kleiner und braucht nicht viel Zeit.
Schritt 4:
An diesem Punkt darf man sich nicht entmutigen lassen. Oft wirken die Akzente sehr krass und man kann leicht denken „Mist, ich habs versaut“, aber wenn ich eines gelernt habe, dann das man eine Mini immer zu Ende bemalen sollte, weil einem das Endergebnis dann doch noch gefällt. Abgesehen davon ist ein bisschen Variation nicht so schlimm. Auch „in Echt“ sieht nicht alles zu 100% gleich aus. Also habe ich mit den hellbraunen Stoffteilen weitergemacht und wählte eine Grundschicht aus Bestial Brown. Im Grunde genommen ist das Vorgehen bei meinem Stil immer gleich: ich wähle eine Farbe, dunkle sie ab und helle sie anschließend wieder an erhabenen Stellen auf.
Abgedunkelt habe ich diesmal nicht mit einer dunkleren Farbe separat, sondern habe einfach den Grundton mit einem schwarzen Wash gemischt. So habe ich mir die Zugabe von Lahmian Medium gespart.
Aufgehellt habe ich wiederum durch die Zugabe von Weiß in den Grundton. Für gewöhnlich reichen zwei bis drei Highlights, aber das ist ganz dem individuellen Geschmack überlassen.
Dem gleichen Schema bin ich bei der dunkelbraunen Kleidung gefolgt, nur das mein Grundton diesmal Charred Brown war. Ich bemalte damit die Hälfte des Oberteils beim Standartenträger, ein paar Lederriemen und Stiefel, sowie ein paar der Lamellen beim Fettsack, um darzustellen, dass auch diese aus einem ledrigen Material sind.
Schritt 5:
Nun ging es an die Stellen, die auf den Modellen die Farben des Teams darstellen sollten und am ehesten eine Verbindung zum eigentlichen Team schaffen. Gleich vorweg, dies ist eine Art Gelb zu bemalen, aber es gibt noch mehr Wege, die sicherlich einfacher sind. Diese Methode folgt lediglich meinem Stil. Die Grundfarbe ist Plague Brown und muss in zwei bis drei Schichten aufgetragen werden, damit sie deckt und gleichmäßig aussieht. Tiefer liegende Stellen werden schließlich mit Vermin Brown, einem sehr rötlichen Braunton nachgezogen. Die gleiche Farbe wird nun so weit mit Lahmian Medium verdünnt, bis sie zu einem Wash geworden ist. Damit werden die oberen Drittel von großen Flächen ein, zwei Mal bestrichen oder harte Schatten an den Vertiefungen etwas weicher gemacht. Anschließend wird Plague Brown etwa im Verhältnis 2:1 mit Flash Gitz Yellow gemischt und die gegenüberliegenden Drittel und einige der erhabenen Stellen werden damit bemalt. Achtet darauf die Farbe nicht zu dick zu halten – mit mehreren Durchgängen lassen sich so gezielt die gewünschten Stellen akzentuieren.
Jetzt werden alle Kanten mit einem Elfenbeinton akzentuiert. Manche, wie Bleached Bone von GW, sind etwas dunkler, andere, wie Bonewhite von Vallejo, sind dabei etwas heller. Auch hier ist es wieder eine Frage des persönlichen Geschmacks. Der Abschluss wird mit einem Akzent aus reinem Weiß gebildet. Alle Akzente sollten dabei zunehmend mittiger gesetzt werden und etwas von der vorherigen Farbe sichtbar lassen.
TIPP:
Bei Farbe auf den Hautflächen der Mini, lohnt es sich in der Vertiefung die Originalfarbe sichtbar zu lassen. So entsteht eher der Eindruck einer drüber geschmierten Paste.
Schritt 6:
Die schwarzen Stellen wurden nach einer etwas anderen Methode bemalt. Die Grundfarbe war schwarz, aber wir damit bereits klar sein sollte, gibt es hier keine Möglichkeit weiter abzudunkeln. Ich verwende diese Technik um Leder darzustellen, indem ich den ersten Akzent mit einer Mischung aus Schwarz und Cold Grey setze. Dabei ist die Farbe nur eine Nuance weiter als Schwarz aufgehellt. In den beiden folgenden Akzentstufen, darf man ruhig schon etwas mehr vom Grau sehen. Danach wird mit einer sehr dünnen Linie reines Cold Grey zum Akzentuieren genommen. Damit der Ledereffekt vollends rüberkommt, wird nun mittig auf der Linie ein Punkt gesetzt, der so weit aufgehellt wurde, dass er fast weiß ist.
Schritt 7:
Im letzten Schritt werden die verbliebenen Details bemalt, beispielsweise der Schädel auf Brennas Gürtel (gleiche Methode wie die Zähne) und die Metallteile. Beim Metall versuche ich zwei Töne zu nehmen, die einem dunklen und einem hellen Silber entsprechend. Meistens verzichte ich auf eine Mischung der beiden, aber mittlerweile bin ich dazu übergegangen erst einen dunklen Ton aufzutragen, diesen dann mit dem helleren zu mischen und großzügig zu übermalen, anschließend mit einem schwarzen Wash zu tuschen und dann die Kanten mit dem hellen Silberton nachzuziehen. Bei kleinen Flächen, wie zum Beispiel Knöpfen, reicht auch ein simpler schwarzer Punkt, gefolgt vom hellen Silberton.
Der Mob an Fans hat zu dem Zeitpunkt nun eine Größe erreicht, an dem er an der Seitenlinie durchaus wahrgenommen wird und ist nicht nur ein netter optischer Bonus an der Seitenlinie, sondern auch eine gute Gedächtnisstütze für Karten aus dem Stapel für „Diverses Durcheinander“, bei dem oftmals Fans eine Rolle spielen.
Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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