Warhammer The Old World – Wer sind die Gruftkönige von Khemri?

Wir haben darüber gesprochen, woher die Bretonen kommen, und jetzt ist es an der Zeit, darüber zu sprechen, woher die Gruftkönige von Khemri kommen. In den frühen Ausgaben von Warhammer Fantasy waren die Untoten einfach nur das allgemeine Böse, das sich mit dem Chaos und den Orks verbündete.

Du hattest die grundlegenden Tropen mit Skeletten, Mumien, Ghulen und so weiter. So wie du sie in jedem Bestiarium eines Rollenspiels finden würdest. Und in Warhammer Armies wurden die Untoten zu einer spielbaren Fraktion, die um die Macht eines Nekromanten herum aufgebaut wurde, die eine Armee von Untoten aufstellen und weitere Kreaturen um sich scharen konnte.

1986 erschien mit der Citadel Skeleton Horde (PBS1) einer der ersten Plastikbausätze von Citadel Miniatures, der auch Skelettkrieger enthielt. Die später erschienene Skeleton Army (PBS5) ergänzte das Sortiment um Reiter und Streitwagen, ebenfalls aus Plastik. Diese Modelle wurden bis zur 4. und 5. Edition von Warhammer Fantasy verwendet.

1994 wurde das erste Armeebuch für die Untoten in der 4. Edition von Warhammer Fantasy veröffentlicht. Immer noch ziemlich "generische" böse Untote, mit etwas mehr Charakter. Die Kreaturen der Finsternis kamen aus verschiedenen Regionen der alten Welt. Es gab Nekromanten, die Tote in den Reichen der Menschen auferstehen ließen, dunkle Magier in Grenzländern oder abgelegenen Bergen, überall auf der Welt von Warhammer, südlich der Ödlande, östlich von Arabia, im Land der Toten, wo Khemri über der Wüste thront.

Und dabei Khemri wird nur kurz als die Stadt erwähnt, die Settra gegründet hat und aus der Nagash und Arkhan stammen. Und der Hintergrund der Gruftkönige ist nur durch Transferleistung gegeben, mit ein paar Parallelen zum alten Ägypten. Bislang waren die Grabkönige von Khemri nur wenige Charaktere und das ägyptische Design war primär bei den Mumien der untoten Armeen zu sehen.

Das änderte sich jedoch im November 1998, als die Gruftkönige von Khemri als Armeeliste im britischen White Dwarf 227 (Deutsche Ausgabe #35) eingeführt wurden. Das war während der 5. Edition von Warhammer Fantasy. Die Armeeliste wurde von dem berühmten Nigel Stillman geschrieben, und der White Dwarf-Artikel enthielt weitere Informationen über die Gruftkönige aus dem Land Nekhara. Damit wurden die Untoten in zwei Fraktionen aufgeteilt: die dunklen, gotischen Untoten, die oft von den Vampirfürsten von Sylvania geprägt werden, und die Untoten der Südlande, die von uralten, mumifizierten Gruftkönigen angeführt werden.

Sie erhielten in dieser Ausgabe eine vollständige Armeeliste und wurden mit einer Armee dargestellt, die stark aus den Plastikbausätzen umgebaut wurde. Dabei wurde hauptsächlich die Skeleton Army verwendet, die 1991 veröffentlicht wurde, ergänzt durch verschiedene umgebaute Mumien, einen Lichtzauberer des Imperiums und die Banner / Schlangenköpfe stammen der alten Chaosbrut. Zu dieser Zeit kamen auch die neuen mehrteiligen Skelettkrieger aus Plastik auf den Markt, zunächst mit Metallteilen für ihr Kommandoabteilung, die später durch ein anderes Set mit Metallteilen ersetzt wurden, das mehr zu den Vampirfürsten passt. Da die Armeen der Untoten in der 5. Edition ohnehin kein Update erhielten, gab es ein Armeebuch zum Thema Vampire, das die Untoten in die verschiedenen Blutlinien der Vampire (von Carstein, Blutdrachen, Necrarch und Lahmia) aufteilte, Einheiten wie Mumien aus den Armeelisten strich und die Gruftkönige von Khemri in der Armeeliste des White Dwarfs belassen sollte.

Und als im Jahr 2000 die 6. Edition von Warhammer Fantasy erschien, erhielten die Vampirfürsten 2001 - nur zwei Jahre nach ihrem letzten Armeebuch - ein Update, das die Strigoi als 5. Blutlinie ergänzte. Die Gruftkönige mussten jedoch nicht so lange warten und bekamen im Dezember 2002 ein eigenes Armeebuch und ein ordentliches Update. Sie behielten die neuen Plastikteile der Skelettkrieger aus dem Jahr 1998 bei, fügten aber einen kombinierten Gussrahmen für die Gruftkönige mit Köpfen, Schilden, Bögen und Bannern für die Khemri-Themen hinzu, um die generischen Untoten-Plastikbausätze umzubauen. Es kamen neue Bausätze hinzu, wie z. B. der Gruftkönigstreitwagen aus Plastik, und nun endlich auch einige Charaktere und eine Menge Monster. Jetzt waren sie voll im Khemri/Ägypten-Designmodus, mit vielen mumifizierten Charakteren und passenden Unterstützungseinheiten.

Und es dauerte weitere 8 Jahre, bis das Armeebuch der 8. Edition erschien, um weitere Aktualisierungen, wie die Grabwache, ein paar beeindruckende Plastikbausätze wie den Necrosphinx und andere, die als zusätzliche Angebote auf die Vorbestellungen wiederveröffentlicht wurden.

Die Gruftkönige haben die Endzeit von Warhammer Fantasy nicht überlebt. Nagash war eine zentrale Figur für das Ende der Alten Welt, doch so wie viele Fraktionen neu gestaltet wurden, wurden auch die Untoten in mehrere Fraktionen mit einem klarer abgegrenztem Design aufgeteilt. Sie entfernten sich von den historisch inspirierten Themen und gingen mehr in Richtung Fantasy, mit Namen, die urheberrechtlich geschützt werden konnten. Die größte Nähe zu den alten Gruftkönigen sind die Ossiach Bonereapers, die weiterhin etwas von der Pharao-Ästhetik haben, aber weniger ägyptisch, sondern eher wie Xerxes in 300. Dennoch wist Nagash Teil der neuen Reihe und würde diese beiden Sortimente in der Stil miteinander verbinden. Im neuen Age of Sigmar-Universum gibt es vier Untotenfraktionen, wobei der Flesh Eater Court die Geschichte der Bretonen fortsetzt, während die Soulblight Gravelords und die Nighthaunt eher gotische Untote sind, von denen die eine eher vampirisch und die andere eher gespenstisch ist.

Das Gruftkönige von Khemri Boxset für Warhammer The Old World enthielt hauptsächlich Einheiten aus den Jahren 1998 bis 2002, mit dem überarbeiteten Gussrahmen für die Skelettkrieger (der 2005 überarbeitet wurde, damit die Einzelteile seltener brechen) und dem Nekrolith Knochendrachen als neuem Modell.

Die Skelett-Infanterie bekam größere Bases, sie wurden von 20mm auf 25mm Quadrate vergrößert, während die Skelett-Reiter bei 50x25mm blieben. Darüber hinaus blieben die Gussrahmen seit 1993 (die Pferde) und 2005 (die überarbeiteten Skelettkrieger) unverändert. Die Gussgrate waren zwar vorhanden, aber kein so großes Problem wie bei den Bretonen.

Diese Bausätze stammen aus einer Zeit, in der es posierbare, mehrteilige Bausätze gab, so dass du die Teile aus verschiedenen Bausätzen für deine Projekte mischen konntest. Da diese Körper größtenteils aus Knochen bestehen, wurden sie in der Regel für Skelette, Trophäen oder ähnliche Umbauten (z. B. Legionen der Verdammten) in anderen Armeen verwendet, weniger umgekehrt, da das Verbinden von "fleischigen" Teilen mit den Knochen nicht so gut funktioniert und unpassend aussehen würde.

Wie bereits weiter oben erwähnt, waren die Khemri-Bauteile Teil eines eigenen Gussrahmens, um die vorhandenen Untoten besser zu nutzen. Der Gussrahmen war gut gemacht und bot dir eine Menge Teile, mit denen du deine Modelle in Khemri verwandeln konntest.

Die Anleitung ist ziemlich ausführlich, aber die Pferde hatten keine gute Passform. Das ist keine große Überraschung, denn sie sind über 30 Jahre alt.

Da ich keine Gelegenheit hatte, die ganz alten Skelette für einen Vergleich in die Hände zu bekommen. Ich habe die klassischen Modelle von Citadel aus dem Jahr 1998 verwendet und sie neben den Bausatz von Highland Miniatures gestellt, der vom Maßstab her ziemlich nah dran ist, aber eher den Proportionen der neueren Grabwache-Modelle aus der 8ten Edition entspricht. Im Testbericht über die Oathmark-Skelette habe ich verschiedene Untote/Skelette aus unterschiedlichen Reihen verglichen, mit dem klassischen (aber schrecklich bemalten eBay-Rettungsmodell) Citadel-Skelett, neben einem Mantic-Skelett, dem Oathmark-Skelett und zwei weiteren Mantic-Modellen.

Die größeren Bases bieten dir sicherlich mehr Flexibilität, während das bei dem nicht so breiten Stand der Skelette nicht so zwingend nötig war. Im Gegensatz zu ihren Vampir-Gegenstücken haben diese nie ein Update erhalten. Die "Deathrattle" Vampire Count Skeletons wurden 2008 veröffentlicht und hatten feinere Proportionen.

Wenn du Skelette im Citadel-Look für wenig Geld haben möchtest, empfehle ich dir, dir die Oathmark-Modelle zu besorgen (30 Miniaturen kosten 25 GBP) und die Köpfe aus dem Citadel Skulls-Set hinzuzufügen, denn durch den Kopftausch (Bild 2 zu 3) passen sie gut zur neueren Reihe. Füge noch ein paar Teile aus dem Khemri-Gussrahmen hinzu und du bist so gut wie fertig.

Die Reiter, die entweder mit Bögen oder Speeren ausgerüstet werden können, sehen ziemlich altmodisch und nicht sehr dynamisch aus. Da wir schon neuere Interpretationen der untoten Kavallerie von Games Workshop gesehen haben, zum Beispiel mit dem Kombi-Bausatz Black Knights / Hexwraith, hätten wir ein schlankeres Design, wenn die Khemri ein Update erhalten hätten. Das ist etwas, was das Modell von Highland Miniatures meiner Meinung nach sehr gut einfängt. Sowohl die Reiter als auch die Infanterie wurden im bei 100% Skalierung gedruckt.

Die Kavallerie braucht nicht wirklich eine größere Base und passt gut auf die "normale" 50x25mm Base.

Im direkten Vergleich mit den Bretonen haben die Gruftkönige eine ziemlich gemischte Veröffentlichung, bei der einige Modelle 25+ Jahre alt sind und nicht so richtig zu den anderen Modellen passen passen. Sogar einige der 2002+ Veröffentlichungen haben ihre Probleme, wenn sie neben den 2011 Veröffentlichungen stehen (besonders einige der untoten Charaktere, da sie zwei Designlinien mit sehr unterschiedlichen Proportionen haben und viele der Skelette ziemlich "albern" aussehen). Die Vampirgrafen hätten dieses Problem mit einem "Legacy"-Release nicht, da sie auf ihre 2008+ aktualisierte Miniaturenpalette zurückgreifen könnten.

Während allgemeine Skelette oder Untote kein so großes Problem darstellen, da es mehrere Reihen gibt, die genau das abdecken, werden die ägyptischen Modelle seltener abgedeckt. Doch genau wie bei den Bretonen (und so ziemlich jeder anderen Warhammer-Fantasy-Fraktion) gibt es auch für 9th Age eine breite Sammlung passender Miniaturen, die während der Nichtverfügbarkeit der Gruftkönige verwendet wurden, wobei einige Reihen wie Mantics Empire of the Dust oder Highlands Eternal Dynasty genau darauf abzielen.