Necromunda – Outland Beastmaster mit Ripperjacks

Die Ergänzung von Beastmasters zur neuen Edition von Necromunda wurde Mitte des Jahres mit dem Book of the Outlands angekündigt, und Mitte Dezember bekamen wir echte Bilder und nicht nur Artworks für diese Einheiten. Der erste, der kommt, ist der Outland Beastmaster mit Ripperjacks.

Es ist nicht das erste Mal, dass "Tiere" eine Underhive-Gang unterstützen, es gibt zum Beispiel bereits die Phyrr Cats der Escher und Goliath Sumpkroc. Da es sich um eine Ergänzung des Kernsortiments handelt, wird dieses Produkt von Forge World vertrieben und in Resin gegossen und nicht als Hardplastik angeboten. Aus diesem Grund wird für den Zusammenbau Sekundenkleber benötigt und es wird empfohlen, die Teile in lauwarmem Seifenwasser abzuwaschen, um eventuell noch anhaftende Trennmittel zu entfernen.

Der Blister enthält einen einzelnen Beastmaster mit zwei Ripperjacks zu einem UVP von 42,50 GBP / 53 EUR.

Und ich freue mich sehr über die Neuauflage, denn ich bin ein großer Fan des klassischen Necromunda der 90er Jahre, und die Beastmaster gehörten auch dazu, damals allerdings noch als Variante der Wyrds. Es gab drei verschiedene Modelle der Beastmasters, und drei verschiedene Arten von Bestien, mit denen man umgehen konnte, Riesenratten, Millisaurs und Ripperjacks.

Im Book of the Outlands findet man sogar eine aktualisierte, detailliertere Abbildung des Millisauriers und einen Beasthandler. Das sind die einzigen aktualisierten Informationen zu den neuen Modellen vor der heutigen Veröffentlichung.

Die Modelle sind auf mehrere Gussäste verteilt. Man erhält 8 kleine Streifen, an denen die einzelnen Teile befestigt sind. Wie es oft der Fall ist, brachen ein paar Teile von diesen Streifen ab, blieben aber unbeschädigt. Kleinere Gusslinien und ein paar Gusshäutchen, aber nichts, was schwer zu entfernen wäre. Viel sauberer als der Wy'Tari Stormcaller. Im Blister sind drei runde Bases enthalten, zwei 32mm und eine 25mm.

Die Anleitung und die Grundregeln sind Teil des gedruckten Materials, das in der Blisterpackung enthalten ist. Die Anleitung ist nicht so hilfreich (die Teile sind zwar in der Anleitung aber nicht am Gussast nummeriert), da einige Teile wie die "Haare"/"Federn"-Dinger am Kopf der Ripperjacks ziemlich gleich aussehen und ich ein wenig raten musste, um herauszufinden, was wohin gehört.

Das Säubern der Einzelteile ging einfach und schnell. Der Zusammenbau ging auch gut, aber ich empfehle, die "Beine" der Ripperjacks auf die Base zu kleben, da das ganze Modell sehr kopflastig ist und sich der Kleber so leichter anziehen kann. Die Passgenauigkeit ist insgesamt in Ordnung, hier und da empfehle ich ein wenig Spaltfüllung mit Putty oder Green Stuff.

Die Ripperjacks sind riesig, wie man im direkten Vergleich mit dem Beastmaster sehen kann, der selbst ziemlich groß gewachsen ist ist.

Auf diesen Nahaufnahmen kann man sehen, wie sauber der Guss ist (ich muss hier und da noch Gussgrate und Späne entfernen), aber darüber hinaus bin ich erstaunt, dass es keine Druckstufen gibt und die Vorlage vor dem Guss wirklich gereinigt wurde. Etwas, das bei einigen Resin-Bausätzen von Titanicus, wie z.B. dem Questoris-Ritter, ein kleines Problem darstellte.

Ein Maßstabsvergleich zwischen dem klassischen und dem neuen Modell. Rund 25 Jahre liegen dazwischen, und wie man am Maßstab im Hintergrund erkennen kann, haben wir den Bereich von 28mm schon lange verlassen und sind im "richtigen" 32-35mm Bereich unterwegs, zusammen mit realistischeren Proportionen, vor allem die Hände und Gesichter sind kleiner / zierlicher geworden.

Das zusammengebaute Trio, eine ziemlich furchterregende Haltung der Ripperjacks. Da es sich um Resin handelt, könnte man die Flügel wahrscheinlich leicht mit einem kurzen Bad in heißem Wasser anders positionieren.

Fazit

Das neue Design von Necromunda ist ziemlich wild, und in diesem Fall sind wir von den sehr Alien Facehugger inspirierten Ripperjacks zu etwas völlig Neuem und deutlich Größerem übergegangen. Diese Biester sind wirklich angsteinflößend. Obwohl ich meine "Probleme" damit habe, dass das  neue Necromunda für meinen Geschmack ein bisschen zu High-Scifi ist (der Low-Tech-Aspekt eines Underhive-Bandenkriegs hat mir sehr gefallen), vor allem, da z.B. einige der Van-Saar-Optionen ausgefeilter sind als das, was das Adeptus Mechanicus zu bieten hat, ist das Gesamtdesign nicht so düster wie andere Teile der Warhammer-Reihe und haben ihren eigenen Stil. In Forge World erhältst du eine Vielzahl von Persona, die mehr als nur die Bandenkämpfer der einzelnen Häuser abdecken. Da viele Inhalte früher nur in den Citadel Journals und Gang War Magazinen zu finden waren, sind sie jetzt durch die Ergänzungsbücher besser in das System eingebettet und bieten den Spielern mehr Möglichkeiten. Der Beastmaster in diesem Set hat zum Beispiel keine imperiale Ausrüstung, es gibt keine STK-Laserpistole an seinem Gürtel oder einen Helm, der an Warhammer erinnert. Sogar die Totenköpfe fehlen in diesem Set. Mir gefällt, wie er Teile der Tiere als Kleidung verwendet hat, z.B. den Mantel aus Tierhaut, die Mandibeln an seinem Helm und den Speer, der sie auf Distanz hält, aber auch antreibt, wenn es nötig ist. Ich kann es kaum erwarten, dass die Riesenratten und die Millisaurier veröffentlicht werden, da ich auch auf deren Neuinterpretation gespannt bin.

Die Produktionsqualität ist ordentlich, eine kleine Nummerierung der Teile wäre wünschenswert. Zum Preis, der ist leider eine ziemliche Ansage und nochmal deutlich gestiegen gegenüber den anderen Releases. Hier stimmt auch das Verhältnis innerhalb der Produktpalette nicht, wenn man bspw. die Underhive Traders hernimmt, die liegen bei 44 und sind damit 20% günstiger obwohl es auch 3 Modelle sind, oder ein ebenfalls recht vergleichbares Set, Van Saar Champion mit 3 Cyberarachniden welches sogar "nur" 36,50 EUR kostet. Ich halte diesen Preis für unverhältnismäßig.

Warhammer 40,000 und Necromunda sind Marken von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.