Necromunda – Cargo 8 Ridgehauler und Trailer

Am vergangenen Wochenende gingen die Neuheiten von Ash Waste zur Vorbestellung online. Und neben dem neuen Erweiterungsband Book of the Outlands und den Squat Miners wurden auch der Cargo 8 Ridgehauler und der passende Anhänger vorgestellt. Wir werden uns diese Kits heute genauer ansehen.

In der neuen Ergänzung findet ihr die Necromunda Regeln für Beide, zusammen mit einigen weiteren Mechaniken zur Verwendung anderer Fahrzeuge und sogar einem kleinen Fahrzeugbaukasten. Aber für diese Review sind die zusammengebauten und bemalten Bilder am interessantesten, zusammen mit einigen Beispielen, wie die verschiedenen Häuser den Cargo 8 Ridgehauler verwenden.

Beginnen wir diesen Bericht mit dem Anhänger selbst. Er teilt sich die meisten Bauteile und alle Gussrahmen mit dem Ridgehauler, so dass dies ein guter Ausgangspunkt für den Artikel ist. Wie du auf dem Bild sehen kannst, werden die gepanzerten Container aus den Kill Zones oder Battlezone Sets, wie die Konservatoren, wiederverwendet.

Der Cargo 8 Ridgehauler Trailer hat einen UVP von 47,50 EUR und umfasst zwei große und zwei mittelgroße Gussrahmen, zusammen mit einem Decalbogen und einer nicht-farbigen Anleitung.

Die Gussrahmen umfassen zwei identische Rahmen für die Räder und Aufhängung. Der Munitorum-Gussrahmen (der nicht nur den Container, sondern auch ein paar kleinere Streugeländestücke abdeckt) und den Anhänger inkl. Flachbettoption. Der Gussrahmen für die Richtschützen gehört nicht zum Bausatz, sondern nur zum LKW und kostet einzeln 21 EUR (!), da er außerhalb der Box nur im Direktvertrieb via Games Workshops Mail Order erhältlich ist.

Die Zugmaschine selbst hat einen UVP von 75 EUR und enthält alle Teile des Anhängers, sowie zusätzliche Teile wie u.a. die Fahrerkabine.

Der Bausatz umfasst drei große Gussrahmen (Anhänger, Container und Führerhaus), zwei identische mittelgroße Gussrahmen für die Räder und einen kleinen für die beiden Bordschützen, die am Container angebracht sind. Und natürlich den Decalbogen und eine nicht-farbige Bauanleitung. Bemalvorschläge etc. sind nicht Teil der Bauanleitung, sondern Teil des Book of the Outlands.

Hier sind nur die zusätzlichen neuen Gussrahmen abgebildet, die nicht ebenfalls im Trailer enthalten sind. Der Guss ist bei allen gut gelungen, dennoch merkt man, dass zwischen diesen neueren Gussrahmen und dem Container einige Zeit vergangen ist. Die Details sind bei den neueren Gussrahmen feiner und weniger "grob".

Was den Inhalt angeht, finde ich den Aufpreis von 27,50 EUR für die beiden Gussrahmen nicht zu viel, ich finde nur den Anhänger mit 47,50 EUR etwas happig. Und dass die Schützen nicht im Anhängerset enthalten sind, ist ein Schlag ins Gesicht, und wobei die Rückhand da direkt mitkommt, wenn man 21 EUR für diesen Mail-Order exklusiven kleinen Fahrzeug-Zusatzrahmen verlangt. Aber beginnen wir mit dem Bau dieser Bausätze.

Die Räder sind das erste, was zusammengebaut werden muss, und man braucht eine ganze Menge davon. Je nach Variante sind das entweder 6 oder 8 Stück. Sie sind auf beiden Seiten identisch, es gibt also kein Innen oder Außen/keine Laufrichtung. Aus vier von ihnen und zusätzlichen Teilen werden zwei Achsen gebaut, denn das sind die grundlegenden Teile, mit denen du beginnen musst.

Die Aufhängung ist links und rechts unterschiedlich, also bitte auf die Anleitung achten. Je nach Variante werden diese verlängert  oder es wird eine zweite Baugruppe hinzugefügt, um eine Doppelachse zu erhalten. Diese Schritte waren vergleichsweise zeitaufwendig, da man alle Gussgrate und Verbindungsstücke zum Rahmen entfernen musste. Und ich hatte hier einige Variationen erwartet (z.B. ein angehobenes oder gedrehtes Rad), aber direkt aus der Box ist nichts dergleichen möglich und man braucht wahrscheinlich ruhige Hände und Geduld, um es umzubauen.

Die Doppel- und Einzelachsen werden mit einer Mittelstruktur verbunden. Bitte tut dies, bevor ihr weitere Teile des Unterbau hinzufügt, da ihr die Achsen danach nicht mehr ohne zusätzliche Arbeit hinzufügen könnt.

Technisch gesehen könnte man, wenn man sowohl den Anhänger als auch den LKW hat, einen Anhänger oder ein Fahrzeug mit nur vier Rädern bauen (da man zwei Sätze der beiden Verlängerungselemente benötigt und jedem Bausatz/Gussrahmen nur ein Satz beiliegen), aber ich wollte euch die Variante zeigen - nur für den Fall - und zu Inspirationszwecken. Der Anhänger / LKW soll entweder mit 6 oder 8 Rädern gebaut werden, wie in Bild #2 und #3 gezeigt.

Dann werden die Auspuffrohre hinzugefügt, ein großes Rohr auf jeder Seite zusammen mit einem Auflieger für die mittlere Struktur. Das stabilisiert das Fahrgestell zusätzlich.

Nun zum Rahmen, es gibt zwei Laufstege / Radabdeckungen auf beiden Seiten, und sie sind ziemlich breit und decken die gesamte Lauffläche der Breite des Rades ab (da sagt auch TÜV ja!). Ein Seitenvergleich des Aufbaus mit 3 und 4 Achsen.

Es gibt noch weitere Detailteile für die Unterseite, die Kabel sind reine Ästhetik, die Stützbalken geben dem Unterwagen mehr Verwindungssteifigkeit. Bis hierhin sind Anhänger und Zugmaschine gleich aufgebaut.

Ab hier ist der Trailer anders als der Ridgehauler Truck. Daher sind diese Schritte für den Anhänger etwas abgewandelt. Zum Beispiel werden die Stützbalken auch an der Vorderseite des Anhängers angebracht und verleihen dem Bausatz zusätzliche Stabilität.

Und dann kommen wir zur ersten eigentlichen Option dieses Bausatzes (neben 6 und 8 Rädern), Flachbett oder Containerträger. Ich habe das Flachbett nur aufgesetzt und nicht eingeklebt (das würde die Oberfläche / Verbindungsbereiche der verschiedenen Teile sauberer abschließen lassen), um mir die Option des Wechseln freizuhalten.

Die andere Möglichkeit ist, ihn mit einer u-förmigen Halterung für die gepanzerten Behälter zu bauen. Ich habe den Prozess des Zusammenbaus des Containers hier übersprungen, du kannst ihn in der Konservatoren Review nachlesen.

Nun kommen wir zu dem Cargo 8 Ridgehauler LKW selbst. Das erste Teil ist die sehr detaillierte Fahrerkabine. Diese umfasst nicht nur den Fahrersitz, sondern auch zwei weitere Besatzungsmitglieder, von denen eines sitzt und ein anderes das Bordgeschütz bedient. Die Kabine ist nach oben hin offen, hat nur einen Metallrahmen, aber keine geschlossenen Panzerplatten auf der Oberseite.

Entlang dieser Bauschritte gibt es keine Optionen oder Varianten. Man könnte vielleicht den Kuhfänger weglassen, aber das war's. Ich habe den Kabinendachaufsatz nicht geklebt, sondern nur aufgesetzt, da ich die Möglichkeit haben wollte, das Innere zu bemalen (aus demselben Grund, aus dem ich die Besatzung weggelassen habe - zusammen mit der Verwendung von etwas, das für mich besser mit dem Necromunda der 90er Jahre funktioniert).

Diese Kabine wird auf der Ladefläche mit zwei starken Stützbalken auf jeder Seite verlängert, die die Fahrerkabine stabil halten. Um ehrlich zu sein, hatte ich erwartet, dass sich diese zur Seite oder so bewegen, um Kanonieren oder Boarding-Aktionen ein paar Optionen zu geben (ähnlich wie beim Playmates Ninja Turtles Van zum Beispiel).

Der LKW hat auch die Möglichkeit, die Pritsche zu benutzen, aber dieses Mal ist sie einfach zwischen den Seiten platziert, die den gepanzerten Container in Position halten. Auch hier ist sie nicht verklebt, so dass ich sie bei Bedarf mit dem Container austauschen kann.

Um LKW und Anhänger zu verbinden, gibt es dieses Teil, welches sich horizontal mit dreht. Wenn man z.B. die Auffassung des letzten Anhängers schließen möchte, liegt dem Gussrahmen noch eine optionale Abdeckung bei.

Dann gibt es noch ein paar kleinere Teile, vor allem die Fässer und Frachtkisten aus dem Gussrahmen des gepanzerten Containers, sowie einige kleinere Werkzeugkisten aus dem Cargo 8 Set, die dem LKW hinzugefügt werden können. Wie man sehen kann, passt der LKW auch zu den Necromunda-Miniaturen aus den 90er Jahren.

Interessant zu sehen ist, dass die Besatzung und die Genestealer-Kultisten einige Ähnlichkeiten in ihrer Kleidung aufweisen. Die ehemaligen Bergleute tragen ähnliche Arbeitskleidung. Falls du also deinen Kultisten-Truppen diesen Lastwagen und Anhänger hinzufügen möchtest (als teureres Ersatz-Transportfahrzeug), passt das auch. Und zusammen mit Teilen aus dem GSC-Sortiment könnte man es viel näher an ein Minenfahrzeug heranführen - aber dazu weiter unten mehr.

Was den Größenvergleich angeht; Der Ridgehauler ist recht breit, was er auch sein muss, um den Container auf der Ladefläche unterzubringen.

Die Idee von Fahrzeugen im Underhive ist nicht neu, und es gab bereits in den späten 90er / frühen 00er Jahren Regeln für die Aschewüste im Citadel Journal und Fanatic Magazine. Aus diesem Grund habe ich vor einiger Zeit dem Goliath Rockgrinder einen angemessenen Look verpasst, zusammen mit dem Umbau eines Ork Battlewaggons für den Underhive (Es geht los in 3 ... 2 ... 1) und Stampfa stampft!, die eine ähnliche Rolle für einen Frachttransporter oder Landzug erfüllen.

Ich habe mehrere Container aus verschiedenen Sets gebaut, und mit diesem wollte ich etwas anderes ausprobieren. Also habe ich die Container umgebaut. Ich habe den Deckel abgeschnitten. Nicht so viel wie bei den Güterloren im White Dwarf, aber so, dass man sie als oben offene Schüttgutcontainer verwenden kann. Wenn man ein ordentliches Metalllineal und ein scharfes Messer hat, ist der Umbau einfach. Noch einfacher, wenn man eine Hobbysäge hat. Ich habe mich an den oberen abgewinkelten Teilen orientiert und die in den Bildern rot hervorgehobenen Bereiche ausgeschnitten.

Ich muss das Ganze noch ordentlich abschleifen und mit einem schönen Rahmen aus Plastikkarton versehen, aber ihr versteht wo die Reise hingeht. Und auf dem letzten Bild sind die Container etwas erhöht auf die Flachbett-Ladeflächen gestellt.

Fazit

Um ehrlich zu sein. Ich habe sehr gemischte Gefühle bei diesem Bausatz. Als er angekündigt wurde, dachte ich, naja, die Zugmaschine wird 65 EUR kosten und der Anhänger 35 EUR, 100 Öcken UVP für einen Sattelzug. Wenn du ihn beim Händler deines Vertrauens kaufst, bekommst du locker 10% Rabatt und das ist immer noch nicht billig, aber einigermaßen akzeptabel. Ja, dann kamen die offiziellen Preise. 75 EUR für den Truck und 47,50 EUR für den Anhänger. Vor allem letzterer ist wirklich kein Schnäppchen. Und da wurde noch nicht einmal der winzigen Rahmen für die Containerschützen beigelegt, sondern nochmal 21 EUR draufgeschlagen.

Aber warum ist der Preis so ein Problem? Weil es dem Bausatz selbst an Liebe mangelt. Siehst du die Doppelseiten aus dem Book of the Outlands? Fast keine dieser Varianten kann aus dem Bausatz gebaut werden, man braucht zusätzliche Gussrahmen. Es gibt keine Variante für den Kuhfänger, es gibt keine Teile, die nicht von der Gilde stammen, keine alternativen Köpfe, keinen Heckschützen oder Änderungen an der Fahrerkabine. Man wird durch einen ziemlich zeitaufwändigen Prozess des Aufbaus der Aufhängung geführt, um sie im kommenden Bauschritt zu verstecken, nachdem man alle Teile unter der Abdeckung montiert hat. Warum nicht etwas Einfacheres wählen, wie es Games Workshop mit dem Ork Pikk Up gemacht hat? Das ist völlig ausreichend, nimmt viel weniger Platz auf dem Rahmen ein und liefert das gleiche Ergebnis. Und die Ork-Fahrzeuge schaffen im Vergleich ein weiteres "Problem" für diesen Bausatz. Man bekommt hier Optionen, und nicht nur ein paar. Ich habe davon schon ein das eine oder andere Modell gebaut und der Cargo 8 Ridgehauler springt im direkten Vergleich gerade mal so hoch, wie er muss, um einen Container zu transportieren. Ganz ehrlich, bei einem Preis von über 120 EUR UVP für einen Truck mit Anhänger reicht es nicht aus, gerade nur das Nötigste zu tun.

Eine Möglichkeit wäre gewesen, mehr Zeit auf den Rahmen der Schützen zu verwenden. Wenn man das mit dem neuen Horus Heresy Fahrzeugzubehörrahmen vergleicht, den wir in der Spartan Review gezeigt haben, ist das ein Rahmen im Wert von 15+ EUR. Wenn du also 21 EUR für den Schützenrahmen verlangst, dann gib den Leuten einen Grund, das zu bezahlen. Fügt die Köpfe der Gangs hinzu, fügt ein paar erbeutete Fahrzeugteile hinzu und spendiert dem Zubehör einen zumindest mittelgroßen Rahmen mit Optionen (z.B. diese coolen Stoßzähne, die auf dem Artwork gezeigt wurden).

Ich will nicht, dass es nur ums Geld geht. Aber wenn hier Premium-Preise verlangt werden, müssen da auch Premium-Inhalte geliefert werden. Ich weiß, dass Games Workshop das können, das haben sie schon mehrfach bewiesen. Ich möchte begeistert werden, einfach überrollt werden von der Menge der Optionen. Schaut euch einfach mal an, was Games Workshop 1998 (!) für Gorkamorka (weiterblättern) an Optionen rausgehauen hat.

Warhammer 40,000 und Necromunda sind Marken von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.