Adeptus Titanicus – Mechanicum Questoris Knights Styrix und Magaera
Zum Ende des Jahres sehen wir ein paar neue Mechanicum Knights von Forge World für Adeptus Titanicus. Neben den regulären Questoris Knights (und dem später aufgewertetem Bausatz) gibt es hier zwei neue Varianten die das Schlachtfeld der Horus Heresy im Epic-Maßstab betreten - der Questoris Knights Styrix und Questoris Knights Magaera.
Da es sich hier um Forge World Veröffentlichungen handelt, haben wir ein paar Unterschiede zum regulären Adeptus Titanicus Sortiment. Der deutlichste sollte sicherlich die Verfügbarkeit sein, Forge World verkauft nur direkt oder auf Games Workshop Veranstaltungen (und in der Warhammer World). Aber die Versandkosten wurden überarbeitet was die Verfügbarkeit über ihren Onlineshop etwas bezahlbarer macht. Der zweite Unterschied zum Games Workshop Hauptsortiment ist dass diese aus Resin und nicht im Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt werden. Dazu aber später mehr.
Beide Muster, Styrix und Mageara wurden mit dem in 2014 veröffentlichten Horus Heresy Buch IV - Conquest vorgestellt. Der Kampagnenband deckt Horus Angriff auf das nördliche Imperium ab und ergänzt das System damals um die Solar Auxilia und Questoris Knight Crusade Armeelisten. Die beiden Muster gehören zu den Seltensten der Knight-Klasse, ähneln sich aber stark in ihrer Ausstattung Ionic Flare Shields und der Hekaton Siege Claw als Nahkampfbewaffnung. Die Fernkampfbewaffnung ist der größte Unterschied, da dies beim Magaera die Lightning Cannon und beim Styrix das Volkite Chieorovile ist. Beide kamen häufig als Schocktruppen zum Einsatz, dabei war das gesegnete Autosimulacra praktisch, da es widerstandsfähiger gegen feindlichen Beschuss machte und beim Styrix die natürliche Veranlagung für das Blutvergießen.
Das Design ist stark an das der Warhammer 40.000 Modelle angelegt, aber nicht so stark verknüpft wie bei den anderen Designs. Das 40.000 Modell verwendet die regulären Knights aus Kunststoff als Grundlage und ergänzt diese um weitere Resinteile durch Forge World um diese in Styrix und Magaera zu wandeln, bei Adeptus Titanicus handelt es sich um vollständige Resinmodelle. Die Knights kommen im Doppelpack und kosten 40 EUR.
Forge World Produkte werden häufig in weißen Kartons verkauft, wie man sie evtl. schon bei Mail Order Produkten gesehen hat. In diesem Fall liegt im inneren eine Kunststoffpackung in der die Resinteile enthalten sind, sowie eine Bauanleitung, ein Flyer mit Informationen zum Umgang mit Resin und die Command Terminals. Die gestalteten Verpackungen sind den etwas exklusiveren Bausätzen vorenthalten, wie z.B. der Horus Heresy Character Serie oder den "großen" (als 28mm Maßstab) Kriegsmaschinen wie den Titanen.
Da der Flyer nicht in die etwa postkartengroße Boxen passt, ist dieser gefaltet, das ist aber kein Problem. Ich denke dass dies eine recht hilfreiche Information ist, da das Preisband anders als andere Forge World Bausätze auch unerfahrenere Spieler anspricht und der Hauptteil des Sortiments eben Kunststoff ist, die noch nicht mit Resin gearbeitet haben. Der Flyer hat dabei sogar einen Abschnitt auf dem die Qualitätskontrolle gegenzeichnet, dass man die Teile kontrolliert hat.
Neu bei den jüngsten Veröffentlichungen, da es hier Verfügbarkeitsprobleme gab, sind die Command Terminals die nun enthalten sind. Ihr müsst diese also nicht mehr nachkaufen. Sie sind allerdings auch nicht mehr aus dickem Karton sondern stärkerer Pappe / Papier.
Natürlich legt Forge World auch eine Bauanleitung um die Knights zusammenzubauen bei. Lest diese Aufmerksam durch, da es hier sehr ähnliche Bauteile gibt, die sich im Detail unterscheiden. Ansonsten ist die Anleitung aber klar und einfach verständlich. Die größte Herausforderung ist dabei wohl das Entfernen der Gusshäutchen.
Zum Guss selbst. Diese werden von Hand in kleiner Stückzahl hergestellt. Üblicherweise verwendet man eine mehrteilige Kautschukform, in die Epoxidharz gegossen wird und dieser dann in einem Drucktopf aushärtet. Nach dem das Resin ausgehärtet ist, werden die Teile aus der Form genommen. Das dünnflüssige Resin läuft dabei auch gerne zwischen die Formteile und hinterlässt daher an manchen Stellen dünne Häutchen, anstelle der Gussgrate die man aus dem Kunststoffspritzguss kennt. Da das Resin gegossen wird, gibt es Gusshilfen und -ansätze, über die das Material in die Form rein und Luft aus der Form heraus kann. Diese müssen natürlich entfernt werden, was mit einem Seitenschneider leicht getan werden kann und dann im Detail mit einem Bastelmesser oder Feile bereinigt werden kann.
Der Detailgrad ist beeindruckend und man sieht auch die Qualität des Gusses sehr deutlich, es gibt keine Lufteinschlüsse oder Verunreinigungen im Resin. Selbst die feinen Stufen die manchmal vom 3D gedrucktem Master beim späteren Produktionsmodell zu sehen sind, wie es z.B. bei manchen Aeronautica oder Blood Bowl Resinsets der Fall war, sind hier kaum sichtbar.
Um euch ein Gefühl für die Größe und den Detailgrad zu vermitteln, hier ein paar Vergleichsbilder mit dem Kunststoffgussrahmen. Die Gussqualität ist hier auf ähnlichem Niveau bei der Schärfe der Details. Das kommt auf den Bildern nicht ganz rüber, da der Fokus der Kamera leicht daneben liegt. Außerdem kann man die kleinen Designunterschiede der Mechanicum gegenüber den normalen Questoris hier ganz gut erkennen.
Mein erster Schritt bei der Behandlung von Resinbausätzen ist das Abwaschen der Einzelteile mit lauwarmen Seifenwasser um Rückstände des Trennmittels aus dem Gussprozess zu entfernen. In dem Schritt kann man auch verzogene Teile mit etwas heißerem Wasser wieder in Form bringen. Das passiert manchmal bei größeren Resinbausätzen, insbesondere bei Waffenläufen. Das war hier aber kein Problem. Da die Adeptus Titanicus Teile eher klein sind, empfehle ich stark das Abwaschen noch am Gussast zu machen und nicht als Einzelteile.
Danach habe ich alle Gussansätze und -häutchen von den Einzelteilen entfernt. Manche Teile haben feingegossene Kabel, die durch eine dünne Gusshaut (wir reden von dünner als 1 mm) stabiliert werden. Auch diese müssen weg und das geht am einfachsten mit einem feinen Bohrer oder der Spitze eines Skalpels.
Macht immer eine Trockenprobe von der Passform bevor ihr klebt (bei Resin idealerweise mit Sekundenkleber), um zu sehen ob die Verbindung gut sitzt oder hier noch etwas nacharbeit notwendig ist. Wir fangen den Zusammenbau am Oberkörper, dem Schulterpanzer um genau zu sein. Der Kopf wird per Stift verklebt und kann leicht nach rechts oder links rotiert werden. An der linken Schulter trägt der Styrix eine Graviton Gun, die über eine Nut-Feder-Verbindung verbaut wird. Der Rückenpanzer ist dabei das gleiche Bauteil für beide Muster.
Der Oberkörper ist bei Styrix und Magaera identisch, aber hier gibt es einen Munitionsgurt am Rücken. Dieser ist speziell auf das Volkite Waffensystem des Styrix abgestimmt.. Die Passform ist sehr gut, aber ich empfehle dies erst festzukleben, wenn der Waffenarm mit dem Volkite Chieoroville angebracht wird.
Die Beine sind sehr nah am Design der normalen Kunststoffteile, aber haben die Mechanicum typischen Zahnradzähne als Teil der Umrandung der Panzerung. Diese kommen in zwei unterschiedlichen Posen, um ein wenig Abwechslung hereinzubringen.
Nun zu den Waffensystemen des Questoris Knight Styrix. Wir haben die Hekaton Siege Claw mit abgerundeten Greifern und den Volkite Chieoroville als Fernkampfwaffe. Achtet darauf dass die Oberarme nicht identisch sind und es einen mit kleinem Stift für die Fernkampfwaffe gibt, damit dieser in einer Position angebracht wird, damit der Munitionsgurt passt. Durch diese Zuführung kann die Volkite Waffe nicht auf der anderen Seite geführt werden. Ich vermute dass man mit etwas Nacharbeit die Siege Claw auch geschlossen bauen kann. Die Passform überzeugt insgesamt, ich hatte nur einen kleinen Spalt zwischen der Geschützblende und dem Waffenlauf der Volkite.
Nun zum finalen Zusammenbau, ich denke es ist hier immer am besten, einzelne Baugruppen abzuschließen und diese später zusammenzuführen. Je nach euren Malvorlieben, würde ich die Arme aber aweglassen und zumindest die Hüfte erst später verkleben, da man so besser an das Modell herankommt.
Der Questoris Knight Magaera ist sehr ähnlich im Design zum Styrix, quasi das Schwestermodell. Man erhält eine weiße Verpackung, einen Kunststoffbehälter, eine Flyer, die Bauanleitung und das Command Terminal aus Karton.
Wie ihr seht wurden die Informationen wie man mit Resin umgeht, dieses Mal von Hand gegen gezeichnet. Ansonsten aber inhaltlich identisch.
Gleiches auch beim Command Terminal, dieser ist nun im Bausatz enthalten und auf dünnerem Karton als bisher produziert.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden Mustern ist das Design des Kopfs und die Bewaffnung, daher ähnelt sich auch die Bauanleitung. Aber auch hier wieder klare Schritte die einfach umzusetzen sind.
Die Bauteile sind in einem Kunststoffbehälter enthalten, dazu auch zwei 40mm Rundbases. Ein paar der kleineren Bauteile sind vom Gussast abgebrochen, das ist aber kein Problem, da es sich um Sollbruchstellen handelt.
Auch hier der Vergleich mit den Resinteilen und Kunststoffteilen der regulären Questoris Knights. Der Detailgrad und die Detailschärfe ist überzeugend.
Für den Magaera fangen wir wieder oben an. Der Rückenpanzer ist der gleiche wie beim Styrix, aber Kopf und Schulterwaffe sind unterschiedlich. Anstelle des Graviton Gun ist der Magaera mit einem phased Plasma-Fusil ausgerüstet. Der Kopf ist auch mit einem Stift an den Panzer befestigt und kann leicht nach links oder rechts gedreht werden.
Die Beine und Füße sind bei beiden Patterns identisch. Auch hier zwei unterschiedliche Posen für ein wenig Abwechslung.
Die Nahkampfwaffe auch hier ist wieder eine Hekaton Siege Claw, aber beim Magaera ist das Design etwas weniger abgerundet und eher eckig. Auch hier dürfte man mit etwas zuschneiden, die Greifer umpositionieren können um eine geschlossene Klaue zu stellen. Die Lightning Cannon hat eine Stromversorgung, die am Rücken des Oberkörpers verbunden ist.
Wie beim Styrix sind die Oberarme sich sehr ähnlich, mit einer flachen Klebestelle für den Nahkampfarm für etwas flexiblere Position und einem Stift für die Fernkampfwaffe, damit sich hier Verbindungsstück, Geschütz und Rücken sauber verbinden lassen.
Wir haben hier auch die kleineren Baugruppen abgeschlossen und jetzt ist es Zeit für den abschließenden Zusammenbau. Ich habe hier mit der Lightning Cannon an der rechten Seite des Oberkörpers begonnen, damit die Waffe auch sauber abschließt.
Auch beim Magaera empfehle ich, dass man zumindest die Beine zum Schluss klebt, oder vielleicht auch die Waffen weglässt, bis man diese bemalt hat.
Die Questoris Knights sind etwa die gleiche Größe, aber ein wenig breiter an den Schultern.
Mir gefällt wie das Design in dem Maßstab funktioniert und wie nah beieinander und doch unterschiedlich das Design ist. Die beiden Varianten der Hekaton Siege Claw sind auch eine schöne Sache.
Fazit
Ich freue mich sehr darüber, dass wir jetzt Zugriff auf exotischere Knights für Adeptus Titanicus haben. Die Mechanicum Knights, hier auch der kommende Atropos Knight erwähnt, sind eine interessante Ergänzung und bringen etwas mehr Farbe in die Knight Households, ebenso wie die Möglichkeit für Themenarmeen. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Erweiterungen und wie tief wir hier noch in den Fluff einsteigen.
Die Qualität der Bausätze hat meine Erwartungshaltung übertroffen. Die Gussqualität von Forge World ist üblicherweise recht sauber, mit wenigen bis gar keinen Lufteinschlüssen oder Verfärbungen im Resin. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Bei neueren Modellen und besonderes bei den technischeren Designs wie den Knights, sieht man manchmal noch die feinen Stufen der 3D gedruckten Mastermodelle. Aber hier auch kaum sichtbar. Verzogene Teile waren hier auch kein Problem und der Fit war bis auf die Geschützblende insgesamt ohne Beanstandung. All das ist auch entsprechend bepreist, normale Questoris Knights liegen bei 32,50 EUR für das Trio, diese hier kosten im Duo 40 EUR. Also eine House of Col'Khak Armee wird ein wenig auf das Hobbybudget gehen, aber in den meisten fällen hat man ein Banner oder zwei und liegt hier noch moderat im Kostenrahmen.
Ich war mir nicht sicher, ob wir hier einen vollständigen Resinbausatz oder ein Upgrade wie es bei den größeren Modellen der Fall ist sehen würden, oder sogar ein Plastikgussrahmen (wie es z.B. bei Aeronautica der Fall ist bei manchen Varianten). Aber mit der geringen Auflage des Patterns, ist der Weg den hier Forge World gewählt hat, durch aus eine solide Lösung. Es hat Spaß gemacht, schöner Detailgrad ohne durch Kleinteile anstrengend zu werden.
Warhammer 40,000 und Adeptus Titanicus sind Marken von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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