Munchkin Warhammer Age of Sigmar Tod & Zerstörung
Im Sommer hatte ich bereits die Warhammer Age of Sigmar Version des Munchkin Kartenspiels vorgestellt und jetzt haben wir das erste Erweiterungsset, das auf Deutsch erhältlich ist, Tod und Zerstörung, welches den Flesheater Court und die Ironjaws ins Spiel bringt. Das englische Original wird von Steve Jackson Games publiziert, mit der deutschen Übersetzung in Vertrieb und Distribution über Pegasus Spiele.
Wie bei den anderen Erweiterungen, enthält auch diese 112 Karten und liegt preislich bei einer UVP 12,95 EUR, bzw. 19,99 USD für das englische Original.
Die Karten sind dabei aufgeteilt in zwei Stapel, 66 Tür und 46 Schatzkarten.
Wer (noch) nicht vertraut ist mit dem neuen Age of Sigmar Hintergrund, hier eine kurze Einordnung. Der Name Tod und Zerstörung bezieht sich auf zwei der vier Grand Alliances, auf die alle Armeen im neuen Warhammer verteilt sind. In diesem Fall sind das der Flesheater Court aus der Grand Alliance Death / Tod, und die Orruk Warclans aus der Grand Alliance Destruction / Zerstörung. Beides sind neue Age of Sigmar Bezeichnungen, inklusive dem brutalerem Design für Armeen, die es bereits in der Alten Welt gab. Dabei ist der Flesheater Court eine Mischung aus einem der Vampire-Klans und den früheren Bretonen. Sie sind Untote, die sich in ihren Wahnvorstellungen für edle Rittersleute halten, die ihre Untertanen beschützen. Bei den Grünhäuten sind Orks nicht einfach nur mehr Orks in Age of Sigmar, sie sind Orruks und Ironjaws, stärker abgegrenzt von den Goblins (mittlerweile Gloomspite Gitz, im Hauptspiel als Moonclan Grots dabei), und dieses Mal sogar die stärkeren Orks (ehemaligen Schwarzorks) permanent in der Armee, als Ironjaws. Es ist ein etwas ungewöhnliches Duell, da mir nicht bekannt ist das Grün und Ghoul besondere Feinde wären oder eine spezielle Rivalität pflegen, wie es bei den anderen Erweiterungen der Fall war.
Blicken wir also in die Karten. Die beiden neuen Armeen sind logischerweise Flesheater und Ironjaws. Insgesamt ist das Deck aber sehr dominant von den Orruks gefüllt, neben den Monstern gibt es hier mehrere Einheiten aus dem Orruk Warclans, sogar Reittiere der wilden Horde ist darunter. Aber es nicht alles grün oder tot, es ist auch einiges an Tzeentch-Chaos dabei sowie Drukhari / Dunkelelfen. Insgesamt sind es doch erstaunlich leicht was die Flesheater angeht, gerade im direkten Vergleich. Aber das hat sicherlich Fluff-Gründe. Die Untoten waren ein breiter Mix verschiedener Mythen und lokaler Folklore, mit Quellen aus der ganzen Welt in die alte Welt eingeflochten. Von den transylvanischen Vampiren bis hin zu den ganz klar Altägyptischen Mumien in einer Armee. Über die Editionswechsel wurde hier stärker getrennt, so kamen die Khemri, als mummifizierte Untote mit deutlichem Designeinschlag aus Ägypten und dem mittleren Osten, als eigene Armee heraus und eben die Vampirfürsten, primär osteuropäischen Einschlags, dabei aber mit verschiedenen Blutlinien, die die Einflüsse von Bram Stoker bis Nosferatu einfingen. Nicht alle diese Elemente haben den Sprung durch die End Times in das Age of Sigmar geschafft. So sind die Flesheater Court primär Ghule (in unterschiedlichen Größen) und sind nicht so reichhaltig, was den Hintergrund angeht, wie die anderen Blutlinien der Untoten. Damit im Hinterkopf stellt sich die Frage warum man hier nicht mehr der bretonischen Einflüßen gearbeitet wurde, wie es z.B. bei der Grymwacht der Fall war.
Mir gefällt das ein paar der Flüche und Modifkatoren wieder mal ins Meta-Level gehen, gerade da die AoS / Warhammer Variante von Munchkin da etwas zurückhaltender war, als bspw. das 40k Gegenstück. Hier gibt es z.B. "Nicht in der neuen Edition" was -10 auf Monster gibt, oder "Falsch bemalt" (-5 Mali) oder das einmal Aufladen, was ein Level aufsteigen bedeutet und einen Kunden mit einem riesigen Berg an neuen Miniaturen an der Kasse zeigt.
Die Zugehörigkeit der Karten zu diesem Deck, also Tod und Zerstörung, wird auch wieder mit einem kleinen Icon gezeigt. In diesem Fall ein kleiner Ghoul und Orruk Kopf am unteren mittleren Rand der Karte.
Fazit
Falls ihr Anhänger der Orks seid, hier wird der Fluff sehr gut eingefangen. Dennoch ist - gerade im Vergleich mit Munchkin 40k - die AoS Variante etwas ernster und sprint nicht so stark in die Meta. Ich bin mit der Alten Welt groß geworden, und Age of Sigmar hat noch nicht die Tiefe des Hintergrunds aufgebaut. So fehlen eben zahlreiche besondere Charaktermodelle, die in der Warhammer World bekannt sind und es eben nicht in die Reiche Sigmars geschafft haben, und daher auch nicht in dieses Deck. Gerade dieser nicht ganz ernste Ansatz von Munchkin, wäre so großartig von den alten/älteren Orks & Goblins eingefangen worden. Im direkten Vergleich steht hier Age of Sigmar in der Tiefe des Hintergrunds einfach Warhammer 40.000 entsprechend nach, was sich logischerweise auch auf Lizenzprodukte auswirkt. Aus rein Kartenspielersicht haben wir hier eine interessante und unterhaltsame Erweiterung, die Marke Fantasy ist einfach so ausgebaut wie das Sci-Fi Gegenstück.
Es gibt zwei weitere Erweiterungen die angekündigt / erschienen sind (abhängig vom Blickwinkel deutsche oder englische Veröffentlichungen. Hier gibt es Chaos & Order, welches die Steampunk Zwerge der Kharadron Overlords, und den Bloodbound of Khorne einbringt, und dann auch Guts & Gory, mit denen wie Oger der Gutbuster Mawtribe und Nagashs Untote der Ossiarch Bonereapers ins Spiel kommen. Auch hier wieder 112 zusätzliche - meist neue - Karten, und ein Preis von 19,95 USD bzw. 12,95 EUR für die Kartendecks. Darüber hinaus gibt es noch weiteres Zubehör, Würfelset und ein Kill-o-meter, die beide vier neue Karten ins Spiel bringen.
Munchkin ist eine Marke von Steve Jackson Games und wird in Deutschland von Pegasus Spiele vertrieben.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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