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17Aug/200

Aeronautica Imperialis – Arvus Lighter und Vulture Gunship

In der zweiten Welle von Aeronautica Imperialis unterstützt Forge World das ergänzte Sortiment um zwei Resinflieger, das Vulture Gunship für das Astra Militarum und den Arvus Lighter der Imperial Navy.

Aeronautica Imperialis - Arvus Lighter and Vulture Gunship Aeronautica Imperialis - Arvus Lighter and Vulture Gunship

Es handelt sich um mehrteilige Resinbausätze (kein Finecast!), die exklusiv über Forge World erhältlich sind. Jeder Blister enthält zwei Flieger mit dem notwendigen Spielzubehör für Aeronautica; Flugbases mit Zahnrädern und durchsichtigen Stäbchen, sowie den Profilkarten. Der Beileger enthält außerdem die Bauanleitung.

Das Vulture Gunship ist mit Punisher Cannons ausgestattet. Im Forge World Onlineshop sind im Shopeintrag auch Raketen zu sehen, diese sind aber nicht Teil des Bausatz. Wahrscheinlich hat sich hier nur ein Bild einer zukünftigen Variante verirrt, die noch erscheinen wird. Forge World setzt für den Blister mit zwei Vultures einen Verkaufspreis von 38 EUR an.

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Wer noch nie mit Bausätzen aus Resin vorher gearbeitet hat, sollte ein paar Punkte berücksichtigen. Ich habe diese in einem Teil meiner Reviews bereits angeprochen, z.B. bei den Fahrzeugen aus dem 2. Weltkrieg, aber Warhammer TV hat auch ein passendes Video zum Umgang mit Resinbausätzen online.

Resin wird in der Regel aus zwei Komponenten angemischt, dann in eine Silikonform gegossen und zum aushärten in einen Druckkessel gestellt. Damit unterscheidet es sich in der Herstellung vom Schleudergussverfahren für Zinn oder dem Spritzguss für Kunststoff. Der Druckkessel (z.B. Vakuumpumpe) wird benötigt um die Größe und Anzahl der Lufteinschlüsse zu reduzieren. Um auch sicherzustellen, dass das Resin alle Teile der Gussform erreicht und Luft entweichen kann, werden beim Formbau Angussteile verbaut. Diese müssen natürlich entfernt werden. Am besten nutzt ihr für die größeren Teile Seitenschneider und die kleineren Teile dann mit einem Skalpell oder Bastelmesser, um die feineren Einzelteile nicht zu beschädigen.

Da Silikonformen häufig zwei oder mehrteilige sind, entstehen hier auch Gussgrate, wie sie bei Kunststoffguss vorkommen. Da Resin deutlich leichter und weicher als Kunststoff oder Metall ist, kann man diese Grate und Häutchen häufig mit der Rückseite einer Klinge oder Modellierwerkzeug entfernen.

Resin ist manchmal noch nicht völlig ausgehärtet, wenn es aus der Form genommen wird und kann sich unter Wärmeeinfluss (z.B. Restwärme) noch verformen. Ein kurzes Bad in warmen / heißen Wasser genügt um die Bauteile wieder in Form zu bringen. Grundsätzlich sollten Resinteile in lauwarmen Seifenwasser abgewaschen werden, um Trennmittelreste vom Material zu entfernen. Diese Trennmittel sorgen dafür, dass die Gussteile besser aus der Form kommen, aber erschweren auch das Anhaften von Grundierung / Farben.

Forge World nutzt mittlerweile 3D Drucker für die Mastermodelle, von denen dann ein Abguss bzw. Gussform erstellt wird. Man erkennt die feinen Stufen dieser Technik auf größeren, flachen Teilen wie den Flügeln. Da die Stufen recht fein sind, sollten sie aber nicht mehr sichtbar sein, sobald das Modell grundiert bzw. bemalt ist.

Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship

Das Vulture Gunship ist eine Variante des Valkyrie STK, mit ähnlichen Schwebe und Senkrecht-starter Möglichkeiten. Die Besatzung der Vulture besteht aus zwei Personen, einem Piloten und einem Waffenoffizier, der zielt und die Bewaffnung abfeuert. Die Bewaffnung ist dabei recht flexibel und kann abhängig vom Einsatzzweck modifiziert werden; Panzerabwehr, Infanterieabwehr oder das Bombardieren von gegnerischen Stellungen.

Bei der Vulture ist der schwere Bolter in der Nase gesetzt und weitere Bewaffnung über vier Andockpunkte, zwei je Flügel, möglich. Üblicherweise sind hier zusätzliche Treibstofftanks und synchroniserte Multilaser vorgesehen, diese können aber je nach Bedarf durch Laserkanonen, Raketen oder Maschinenkanonen ausgetauscht werden. Oder falls man beide Slots pro Seite zusammeneinsetzt, auch Punisher Gatlingcannons je Flügel.

Am besten schneidet ihr die Teile von den Gussästen und reinigt sie von Ansätzen und Gussgraten. Ich habe mir die Teile ausgelegt zur Übersicht. Ihr benötigt Sekundenkleber zum zusammenkleben, aber durch die kleine Größe und niedrige Gewicht der Einzelteile benötigt ihr nur sehr wenig Kleber.

Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship

Ich habe in Baugruppen gearbeitet, z.B. erst einmal Cockpit und Turbine und die Heckflügel zusammengeklebt. Beachtet bitte dass die kleinen Teile an den Seiten der Punishercannons keine Gussansätze sind und _nicht_ entfernt werden sollten, da ansonsten eine Lücke zwischen Geschütz und Munitionsbehälter wie im dritten Bild zu sehen ist, entsteht (ich habe den Spalt mit einem kleinen Stück Plastikkarton geschlossen).

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Die Bauteile haben etwas Spiel, z.B. die Flügel und kleineren inneren Flügel. Stellt also sicher, dass diese in der richtigen Position sind und sich nicht im Weg stehen während der Kleber anzieht. Da Resin dazu tendiert leicht zu schrumpfen, während es aushärtet, ist die Passform auch nicht so eng wie bei Kunststoff und kann kleine Lücken an den Übergängen hinterlassen. Diese feinen Spalten können mit Putty oder Liquid Green Stuff geschlossen werden, falls ihr den Bedarf seht.

Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship Aeronautica Imperialis - Astra Militarum Vulture Gunship

Den zweiten Flieger den wir heute bauen werden, ist der Arvus Lighter der Imperial Navy. Auch diese kommen in Paaren im Blister, aber zu deutlich niedrigerem Preis - 20 EUR pro Blister. Auch hier ein mehrteiliger Resinbausatz der mit dem Zubehör wie Flugbases und Profilkarte.

Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter

Arvus Lighters sind kleine Cargoshuttles und werden dazu eingesetzt um Nachschub zu transportieren. Das macht Sinn aus einer narrativen Sicht, da es in der Kampagne vorkommt und dort Truppen und Ausrüstung auf den Schlachtfeldern von Taros eingeflogen wird. Aber für ein Dogfight Spiel ist ein unbewaffnetes Cargoschiff erst einmal unerwartet. Aber sie erfüllen ihre Rolle als interagierendes Missionsziel, z.B. um in einen bestimmten Bereich des Spielfelds eskortiert zu werden

Auch hier habe ich die Teile wie bei der Vulture vorbereitet und ausgelegt zum Zusammenbau. Die Flügel des Arvus zeigen auch hier die feinen 3D Druckstufen.

Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter

Zusammenbau geht sehr zügig und die Passform ist anständig. Stellt sicher, dass ihr die Gusshäute zwischen Flügel und der Klebefläche entfernt. Die Auspuffrohre können an den Turbinen der Flügeln ausgerichtet werden, berücksichtigt das Bitte. Die Heckklappe wird angeklebt. Grundsätzlich könnte diese auch offen verbaut werden, da sie auf beiden Seiten modelliert ist, aber der Innenraum ist ausgegossen und müsste noch umgebaut werden, damit dies Sinn macht.

Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter Aeronautica Imperialis - Imperial Navy Arvus Lighter

Die Resinbausätze haben auch die Kugelkopfaufnahme um auf die Flugbases zu passen und können daher wie von den Aeronautica Fliegern gewohnt gedreht / geneigt werden. Der Arvus ist ein kompaktes Modell, und man sieht die Ähnlichkeit bzw. geteilten Bauteile der Valkyrie und Vulture. Im 28-32mm Maßstab von Warhammer 40.000 ist der Vulture ein gemischter Resin und Kunststoffbausatz, der Teile des Valkyrie Kunststoffgussrahmen verwendet und diese um Resinteile ergänzt um das fertige Modell zu gestalten. Ich hatte hier bei den Aeronautica Bausätzen eine ähnliche Herangehensweise erwartet bzw. wie bei den Bombern die Variante über einen kleinen Zusatzgussrahmen für denkbar gehalten.

Aeronautica Imperialis - Arvus Lighter and Vulture Gunship Aeronautica Imperialis - Arvus Lighter and Vulture Gunship

Die Details an beiden Modellen sind gelungen abgebildet und auch der Detailgrad kann sich sehen lassen. Insbesondere wenn man den kleinen Maßstab für Aeronautica im Hinterkopf behält.

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Fazit
Wie oben bereits erwähnt, war es eine kleine Überraschung dass diese Modelle als eigener Forge World Release kamen. Das einzige andere Nebensystem das in der Form so unterstützt wird ist Blood Bowl (bei Adeptus Titanicus sind es ja "nur" Zurüstteile).

Der Resinguss ist gut gemacht und man sieht auch die hohe Qualität des Resins, keine Lufteinschlüsse und Reinheit des Materials. Es gab nur minimalen Verzug und dieser ist in der Größe auch kein Problem (größere Bausätze wie z.B. die Horus Heresy Land Raider Bausätze oder ähnliches sind eher was für sehr erfahrene Modellbauer). Es gab Spuren des 3D Drucks der Master an ein paar Stellen, aber nur sehr fein und nicht so präsent wie z.b. an manchen Blood Bowl Produkten die aktuell angeboten werden. Ich bin mir hier sehr sicher, dass diese nach der Grundierung / Bemalung nicht mehr zu sehen sein dürften.

Beim Arvus ist der ausgerufene Preis von 20 EUR pro Blister angemessen, aber die Preis des Vultures irritiert mich doch sehr. 38 EUR ist fast das Doppelte und auch nicht sonderlich mehr Aufwand im Guss (der Arvus hat 5 Angussteile, der Vulture 8...). Zu mal man bei dem Preis erwarten könnte, dass alle Waffenoptionen im Blister enthalten sind. Hier ist der Shopeintrag bei Forge World wirklich irreführend, da man den Eindruck erhalten könnte, die Raketen wären inkludiert. Um die anderen Waffenvarianten wie z.B. Rocket Pods oder Hellfire Missiles abzubilden, wird erwartet dass man die Bitsbox der anderen Imperialen Flieger wie z.B. Valkyrie oder Thunderbolt plündert. Das sollte bei dem Preis nicht notwendig sein. Aber es ist interessant, das Forge World hier mit Resin das Sortiment aufstockt, vielleicht sehen wir so doch noch den Sky Talon, oder gar einen Manta für Aeronautica.

Wer bisher noch nicht mir Resin gearbeitet hat, erhält hier einsteigerfreundliche Bausätze. Wascht die Einzelteile vorher ab um das Trennmittel zu entfernen. Der Zusammenbau geht durch das leichte Gewicht des Materials noch einfacher von der Hand als bei Zinnfiguren.

Die Modelle werden von Forge World hergestellt. Warhammer 40,000 und Aeronautica Imperialis sind Marken von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

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