White Dwarf #453 April 2020

Der eine oder andere hat vielleicht schon die neue Ausgabe des White Dwarf (Nr. 454) vorliegen, meine April Ausgabe, ist erst letzte Woche hier aufgeschlagen. Corona-bedingt hat die Post meine Abo-Ausgabe verschluckt, aber der Kundenservice bei Games Workshop hat sich der Sache angenommen und mir Ersatz geschickt.

Daher gibt es dieses Mal das reguläre Cover des White Dwarf #453 April 2020 (der Monat ist etwas lockerer zu sehen, wie Grombrindal hier erklärt).

Eines der Hauptthemen der Ausgabe ist die Gründung eines Space Marine Ordens. In Anbetracht der 9. Edition die vor der Tür steht, und den Primaris die mehr und mehr die alten Space Marines (sogenannte Firstborns) ersetzen, warum nicht direkt ein neues Projekt ausheben anstelle ein altes zu Ergänzen. Daher gibt es eine schöne Übersicht mit versch. Farbschemen und dazu einer Vorlage um euch selbst einen Orden zu gestalten. Die Vorlage gibt es bereits seit 2017 und kann hier von Warhammer Community heruntergeladen werden.

So wie die Space Marines die Vorzeigejungs für die Marke Warhammer sind, ist Ghazghkull Mag Urak Thraka der Ork. Passend dazu gibt es also einen Artikel mit den Anmerkungen des Designers zu Entwicklung und Historie der Miniatur, wobei hier sogar sein Sidekick Makari abgedeckt wird. Games Workshop hat allerdings das Banner der alten Miniatur überarbeitet um jegliche politische Diskussion vom Tisch zu nehmen.

Mir gefällt diese Art von Beiträgen und auch die Übersicht über die Entwicklung des Designs, ich habe was ähnliches für das Chaos hier schon mal aufbereitet, zu den Chaos Space Marine Terminatoren und Khorne Berzerkers.

Apropos Khorne. In der Ausgabe ist ein wirklich guter und umfangreicher Artikel über mehrere Seiten zur Bemalung und Umbauten für den Blutgott. Sogar ältere Projekte dabei, wie diese Chaos Terminatoren mit wilden Bits, Age of Sigmar Bloodwarriors als Grundlage für zeitgemäßere und im Maßstab passendere Khorne Berzerker, sowie dieser schicke Umbau eines Dämonenprinz auf Basis von Eidolon of Mathlann aus dem Idoneth Deepkin Sortiment.

In der Ausgabe sind auch ein paar schöne Armeeprojekte und Einzelminiaturen dabei. Mir gefällt die Demigryph Reiterei und auch die Hingabe wirklich eine Howling Griffons Armee durchzuziehen. Die Kill Teams im Rampenlicht sind auch ungemein gut gelungen, schaut euch nur einmal die Umbauten.

Und im Golden Demon Showcase, sind wirklich tolle Forge World Miniaturen dabei, Pertubaros Base ist richtig gut gelungen, wie auch das AdMech Duo.

Ihr erinnert euch an das Bild des "jungen" Jervis Johnson aus meiner Reise in die Vergangenheit...? Mr. Johnson hat seine eigene Kolumne im White Dwarf in der er verschiedene Themen des Tabletops anspricht - dieses Mal iterative Entwicklung von Spielregeln. Klingt agile, ist auch etwas, was von manchen Community-Edition Regelwerken genutzt wird. Für digitale Auflagen mag das eine solide Lösung sein, aber für gedruckte Regelwerke wäre ich wenig begeistert, wenn diese bei der nächsten Iteration veraltet sind (abhängig von der Länge der Iterationen).

Ansonsten ist die Ausgabe recht breit aufgestellt. Wir haben schon über die 40.000 Inhalte gesprochen, es gibt eine Artikelreihe von 4 Generälen in Warcry, (hat hier jemand eine Idee was auf dem "White Dwarf Gaming Table Rules" im Hintergrund steht?), und einiges zu den Ossiarch Bonereapers mit Bemalung, Fluff und auch noch neue Inhalte für die Kampagnen. Blackstone Fortress darf sich über einen neuen Charakter freuen, den Deathwatch Watch Master, und dazu noch ein paar Regeln zu den Deathwatch, die nun Angels of Death sind und Regeln für Gefechtsoptionen und Litaneien der Schlacht. Und natürlich noch ein bisschen für Underworld und Necromunda.

Rob Alderman spielt eine Runde Herr der Ringe, und sehr präsent im Spielbericht ist auch der Wachtturm und Palisade von Rohan. Das unterstreicht nochmal mein Fazit der Review, dass das Geländestück eine gelungene Ergänzung zur Terrainsammlung darstellt. Denn eine Box sperrt doch bereits die Hälfte vom Tisch.

Die letzte Seite kündigt den Waaagh! des Goff-Klan an, aber hier ist noch präsenter das Trio der Eldar Phantomlords. Wirklich schöne Posen und als jemand der erst kürzlich das alte Zinnmodell in der Hand hatte, macht das die Flexibilität und neuen Möglichkeiten der Kunststoffbausätze sehr deutlich.

Die Ausgabe ist ein bunter Blumenstrauß der quer über die Systeme reicht. Die drei Hauptsysteme sind sehr präsent und es gibt auch Auszüge für die Nebensysteme. Wer also mit wenigstens zwei der aktuellen Systeme etwas anfangen kann (abseits Blood Bowl, Titanicus oder Aeronautica im Fall dieser Ausgabe) wird genügend Inhalte finden, die ihn ansprechen.