Claymore Castings – Bretonen zu den Waffen
Ich habe schon länger ein Auge auf Claymore Castings. Schon die ersten Miniaturen des Sortiment, modelliert von Paul Hicks, die u.a. Schotten, Highlander und Gallowglass, u.a. für den Krieg der Bruce. An einem bestimmten Punkt hat Claymore Castings dann die eigenen Miniaturreihen bereinigt, ergänzt durch neue Modelle aus den Händen von Matthew Bickley für Franzosen und Engländer, primär für den Hundertjährigen Krieg, und einen Teil der Formen und Modelle an Antediluvian Miniatures veräußert, die nun dort erstanden werden können.
Ein paar der Blister der Schotten, Iren und Gallowglass wären auch eine gute Wahl für mein Pseudo War of the Roses / Game of Thrones Projekt, aber die neuen Bickley Modelle stechen da so ein bisschen hervor gegenüber den schlankeren Perry Modellen. Da Claymore Castings leider keine Cons oder Messen außerhalb von Schottland machen, haben sich unsere Wege bisher nicht gekreuzt und ich war lediglich erstaund über die neuen, dynamischen Posen und die gelungenen Paintjobs von David Imrie, die er mit uns auf Facebook z.B. in Saxon Dog Painting mit uns teilt.
Aber dann hatte ich eine Idee und bin dieser nach gegangen, in dem ich ein kleines Los an Infanterie-Codes bei Claymore Castings bestellt habe.
Sogar in der aktuellen Situation ging das alles recht zügig, David die Bestellung schnell verpackt und die Royal Mail / Dt. Post haben ihren Job ebenfalls gut gemacht, so dass ich innerhalb weniger Tage das kleine Päckchen hier hatte.Was war denn jetzt meine Idee bzw. der neue Bedarf? Ich habe Teile meiner Sammlung neuarrangiert und in kleinere Middlehammer Banden heruntergebrochen. Keine Armeen, nicht mal komplette Regimenter, lediglich ein paar Helden mit einer größeren Gefolgschaft, verteilt auf verschiedene Einheitentypen und davon nicht mehr als jeweils einen Blister oder zwei. Ich habe bereits Imperium, Chaos und durch einen glücklichen Zufall sogar Orks, aber das Design der bunten Ritter mit abwechslungsreicher Heraldik hat mich einfach stark angesprochen - also Bretonia! Ein Herzog auf einer Queste, zwei oder drei fahrende Ritter, und dazu ein paar Gefolgsleute aus Knappen und Landsknechten.
Da das Bretonen-Sortiment out-of-production ist, und dass nicht nur die Middlehammer Sachen (ein paar der Oldhammer-Minis können immer noch über Wargames Foundry erstanden werden, wenn ihr euch nicht an den Slabs statt Slottas stört) sondern auch die jüngeren 2000er Produkte die nicht mehr erhältlich sind. Das sorgt für entsprechend unschöne Preisgestaltung für die Minis aus zweiter Hand. Die Modelle der Mitte bis späten 90er die von den Perrys geknetet wurden, sind gut gemacht, aber nicht so gut dass ich das für so tief in mein Hobbybudget greifen würde. Daher hatte ich die Idee bei Seite gepackt, bis ich dann mal wieder ein paar der sehr großartig in Szene gesetzten Claymore Modelle gesehen hatte.
Es war gar nicht so einfach sich zu entscheiden, welche Codes ich bestellen wollte, da alle ein guter Mix aus Rank & File Posen und sehr charaktervollen Einzelfiguren sind. Ich hatte nicht vor Regimenter aufzustellen, sondern nur die Handvoll wie oben erwähnt. Ich habe mir beide Reihen angeschaut, Franzosen und Engländer, und mich für die folgenden Codes entschieden;
- OT50 Command Pack 1
- OT07 English Archers 5
- OT08 English Archers 6
- OT56 Infantry 5 with a Hand Weapon
- OT57 Infantry 6 With a Hand Weapon
- OT52 Infantry 1 with Double Handed Weapons
- OT55 Double Handed Weapon Armed Infantry 4
So kam ich an einen Herzog zu Fuß, ein paar treue Leibgardisten, eine kleine Truppe Bogenschützen / Knappen mit Bögen, und zwei Gruppen Landsknechte mit Hellebarden und Handwaffe & Schild.
Claymore hat ein paar schöne Modelle mit Pavisen und Armbrüsten, aber das passt für mich nicht so richtig zum Bretonia, da sehe ich primär Bögen. Zu den Speerträgern, da könnte es sein, dass ich nochmal nachlege, evtl. auch mit einem zweiten Kommandoblister und dann auch Kavallerie (wenn sie denn später mal erscheint).
Die Gussqualität ist überzeugend. Ein paar der Waffen sind recht fein, also nicht überzeichnet modelliert und eher in realistischen Proportionen gehalten. Gussgrate sind minimal und es gibt wenig Aufwand bei der Nachbereitung der Miniaturen.
Was fehlt? Das sind historische Miniaturen und um diese besser nach Warhammer zu portieren, also mehr Fantasy, mehr Fiktion. Ich dachte an eine Zauberin/Maid, eine berittene Version des Herzogs und vielleicht ein paar fahrende Ritter. Vielleicht habe ich Glück und es gibt was passendes in Zukunft, vielleicht sogar berittene Knappen.
Um euch einen Eindruck zur Größe und den Proportionen zu geben, hier ein paar Größenvergleiche.
Im ersten Bild die Bogenschützen, links ein jüngeres (und bulligeres) Perry Modell aus der HYW/Agincourt Reihe, Claymore Castings in der Mitte und dann rechts eine Citadel Miniatur aus der 5. Edition Warhammer Fantasy Grundbox (modelliert von Michael Perry, 1996). Im zweiten Bild haben wir einen bretonischen Landsknechts Champion (Michael Perry) und eine Zauberin (Brian Nelson), in der Mitte dann einen Claymore Bogenschützen. Im dritten Bild habe ich Gui le Gros (WHFB besonderes Charaktermodell, auch von Michael Perry) und einen weiteen Claymore Ritter links ergänzt. Die gezeigten Claymore Castings Modelle wurden von Matthew Bickley modelliert. Wie ihr seht sind die regulären bretonischen Truppen etwas bulliger, mit überzeichneteren Proportionen, aber ich denke die Magierin und Gui dürften sich gut einmischen lassen.
Mir gefallen die dynamischen Posen der Modelle, aber ich muss hier echt acht geben, dass ich es nicht übertreibe und dann doch wieder eine größere Saga Bande hier rumliegen habe. Ich denke ich werde hier noch ein paar besondere Posen besorgen und den Überbestanden weitergeben / tauschen.
Die Modelle sind einfach. Ich freue mich schon richtig drauf. Ich hatte eigentlich überlegt, den Artikel zurückzuhalten, bis ich mehr mit den Modellen gemacht habe, aber ich bin zu begeistert von der Gussqualität und den Modellen, das musste ich einfach in Worte bannen.
Zur Verfügbarkeit dieser Miniaturen, Claymore Castings hat vorübergehend geschlossen, da wegen Covid-19 im Vereinigten Königreich einige der Gießer geschlossen haben - also ein Problem was sich nicht nur auf Claymore beschränkt. Und da man sicher stellen möchte, dass man auch die eingehenden Bestellungen bearbeiten kann und dafür auch ausreichen Bestand hat, hat man sich für diese Maßnahme entschieden. Ich hatte Glück und hatte meine Bestellung kurz vorher abgegeben. Aber ich denke sie sind bald wieder da, ebenso wie ich als wiederkehrender Kunde.
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