Warhammer Underworlds: Beastgrave – Hrothgorns Menschenfänger

Nach den Erbrochenen, haben wir die zweite Beastgrave Kriegerschar diese Woche. Diese stammt aus den Ogor Mawtribes, Hrothgorns Menschenfänger.

Hrothgorns Menschenfänger und die Erbrochenen sind die vorletzte Welle der Beastgrave Staffel. Mit der Einführung von Beastgrave ist das Preisband von 22,50 EUR auf 25 EUR hochgegangen für die Kriegerscharboxen. In diesem set sind 6 Modelle enthalten, der Ogor Hrothgorn selbst, vier Gnoblar af drei Bases, eine Falle und ein Frost Sabre. Die Miniaturen sind dabei auf zwei grau-blaue Gussrahmen verteilt, außerdem liegen dem Set noch ein Kartendeck und eine Bauanleitung bei. Es ist wohl so, dass zu Beastgrave die Gussrahmen nicht mehr als easy-to-build Sets ohne Underworlds Inhalt angeboten werden, aber die Kriegerscharen dennoch in den jeweiligen Armeelisten des Shops gelistet werden.

Der Kartenstapel enthält 64 Karten, fünf davon für die Profile, 32 einzigartige Karten für die Ogorbande und 27 allgemeine Karten (aufgeteilt auf Missionsziele, Aufwertungen, Zaubersprüche und Listen), welche von allen Warhammer Underworlds Banden verwendet werden können.

Die Menschenfänger kommen mit vielen verschiedenen Bases. Darunter findet sich einmal 40mm für den Ogor Icebrow Hunter, 4x 25mm Rundbases für die Gnoblar und eine ovale Base für das Jagdtier. Underworlds Banden kommen mit vorgestalteten Bases, in diesem Fall spröder, aufgebrochener Boden. Die Gussqualität war sehr überraschend, da es quasi keine Gussgrate gab. Ich musste im Grunde nur die Stellen an denen die Einzelteile mit dem Rahmen verbunden waren säubern, mehr nicht. Das ist ziemlich imposant.

Alle Underworlds Miniatures sind push-fit, weshalb Kleber nicht zwingend benötigt wird zum Zusammenbau. In manchen Fällen ist der Sitz aber so knapp, dass man doch eher auf die herkömmliche Bauweise zurückgreifen sollte.

Hrothgorn Menschenfänger, der Mann oder besser gesagt Oger, der der gesamten den Namen stiftet, ist ziemlich deutlich der Anführer dieses Jagdverbunds. Er ist auch nicht alleine auf der Suche nach Beute, sondern kommt mit einem Gefolge aus Gnoblars und hat sogar einen Frost Sabre als "Jagdhund" dabei. Dabei ist die gesamte Bande auf ihn ausgelegt, da er der jenige ist, der das angespornt sein auslöst, sobald ein gegnerisches Modell in einem umliegenden Feld ausgeschaltet wird. Alle andere Modelle werden dann ebenfalls angespornt, zusammen mit Hrothgorn. Man arbeitet hier sprichwörtlich als ein Team.

Hrothgorn ist mit einer Fallenschleuder bewaffnet, einer handlichen Speerschleuder die Fallen an einer Kette verschießt, so dass er sein Opfer näher zusich ziehen kann. Die Anderen unterstützen diese Handlungen, zum Beispiel in dem sie die Fallenschleuder effektiver machen oder Gegner näher an Hrothgorn drängen.

Er hat ein abgekämpftes, wildes Aussehen, dabei aber nicht so bereist wie die alten Maneaters, dennoch weniger wild als das andere Modell des Icebrow Hunter. Mit seinem Mantel und Beutel hat er alles dabei, was er für die Jagd benötigt.

Thrafnir zählt als Jäger, schnell, aber nicht in der Lage Missionsziele einzunehmen oder Aufwertungen zu erhalten. Er lässt sich sehr einfach zusammenbauen und ist eine thematisch so passende Ergänzung für diese Kriegerschar. Was wäre schließlich ein Jäger ohne "Jagdhund"?.

Die beiden wären so schon ein gutes Duo, aber sie sind nicht allein. Eine handvoll Gnoblars tummelt sich ebenfalls um den Ogor. Primär damit beschäftigt Hrothgorn bei der Nahrungssuche zu unterstützen, bevor auf sie ausweicht. Gibma, wie der Name es schon vermuten lässt, ist der Pfeilschlepper, der einen Bolzen für Hrothgorn trägt und diesen als improvisierte Nahkampfwaffe verwendet. Außerdem Hucke und Batz, die mit einer großen Keule jedem eins über den Deckel ziehen, der sich nicht schnell genug aus dem Weg duckt.

Die Gnoblars werden etwas schneller und dürfen einen Würfel zu ihren Attacken hinzufügen, sobald sie angespornt sind.

Während Hucke & Batz zwei Modelle auf einer Base sind, ist Buschgit ein Modell auf zwei Bases. Er kann Fallen auf dem Spielbrett auslegen. Als einziger der Gnoblars wird er nicht nur schneller, sobald er angespornt ist, sondern hat es auch noch einfacher Angriffen auszuweichen.

Der Zusammenbau verlief sehr gut und wie oben bereits erwähnt, ist die Qualität des Gusses wirklich positiv überraschend, ich hatte wirklich kaum Arbeit. Die Zusammenstellung der Bande ist auch sehr passend und gut gewählt für das Thema.

Zur Größe, Oger gehören zu den größten Modellen in Beastgrave bzw. Underworlds. Hrothgorn wird wahrscheinlich nur noch von Mollog überragt. Um euch die Größe mal im Vergleich zu anderen Ogern zu zeigen, hier einer der 90er Jahre Söldneroger, einer der ersten Plastikoger der Oger Königreiche und ein Bullgryn aus 40.000. Thafnir ist auch nicht das einzige Tier welches sich in einer Bande für Underworlds oder Warcry befindet, hier im Vergleich mit zwei anderen.

Games Workshop hat nicht nur den Deck Builder mit den aktuellen Karten aktualisiert sondern sogar eine umfangreichere Besprechung der Bande inkl. den Schlüsselfunktionen zur optimalen Spielweise auf Warhammer Community online gestellt. Dazu noch weitere Anmerkungen des Designers, wie die Idee hinter der Kriegerschar entwickelt wurde und mit Ankerungen zum Spielstil.

Hrothgorn Menschenfänger gehen ziemlich in die Richtung die bisher von Mollogs Mob im Spiel gehalten wurde. Stark um den Hauptcharakter aufgebaut und das passt auch vom Hintergrund gut zum Konzept. Der Designer erklärt auch gut, wie das angespornt sein funktioniert, Hrothgorn ist gestärkt sobald er einen Gegner verschlingt, und die restliche Bande erleichtert, dass es nicht sie getroffen hat.

Hrothgorn bringt mit seiner Reichweite von 3 und seinem Profil einen ziemlichen Punch ins Spiel, gepaart mit dem Gefolge was nicht gerade klein oder langsam ist, tut das ihr übriges. Man kann wirklich den Gegner ziemlich vor sich her jagen oder einen heraussuchen und entsprechend das Angesporntziel erreichen.

Die Komposition der Modelle macht das Set auch sehr interessant für generische Scharmützel, obgleich es für Warcry an der Masse an Ogern fehlt.

Fazit
Hrothgorns Menschenfänger sind genau das was ich von einer Underworlds Kriegerschar erwarte - wirklich eine kleine Bande, die auch eine Geschichte erzählt. Es gibt unterschiedliche Modelle, die gut gemacht sind und die Qualität der Modelle stimmt auch (wie gesagt, ich hatte selten so wenig Arbeit in der Vorbereitung).

Der Preis von 25 EUR ist hier auch absolut fair. Ein normaler Ogor Charakter kostet schon 32,50 EUR, das ist mehr als die ganze Box kostet, inkl. Underworlds Kartenstapel. Die paar Gnoblars, verglichen mit den alten Fallenstellern dürften auch um die 20 EUR gekostet haben und ein Frost Sabre liegt einzeln bei 7 EUR. Kurz um, die Kombi ist ein Schnapper.

Auch die Mischung Ogre + Jagdgefolge ist eine schöne Wahl für Spielchen jenseits von Beastgrave. Wie gesagt fällt hier Warcry aus benannten Gründen heraus, aber für Scharmützel im allgemein. Ich könnte mir das z.B. als Themenprojekt für Spiele wie Frostgrave (hier passt auch das leicht frostige Design) vorstellen. Vielleicht noch den Frost Sabre Blister dazu und sofern man sie findet die alten Trapper / Fallensteller, schönes kleines Armeeprojekt.

Warhammer Underworlds ist eine Marke von Games Workshop.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.