Black Seas – Frigates und Brigs Flottille
Nachdem Bolt Action mit Cruel Seas zur See erweitert wurde, profitiert auch Black Powder von einer ähnlichen Behandlung und steigt ins Age of Sails ein mit dem neuen Black Seas Regelwerk. Warlord Games hat dazu drei neue Plastikgussrahmen mit Schiffen im 1:700 Maßstab produziert, von denen wir uns heute die Fregatten und Briggs anschauen.
Die Gussrahmen sind auch im Master & Commander Starterset enthalten, sind aber als Flottille für 20 GBP erhältlich und enthalten zwei Fregatten und vier Briggs.
Das "Zeitalter der Segel" (age of sails) ist ein Zeitabschnitt von Mitte des 16. Jahrhunderts bis Mitte des 19. Jahrhunderts. Wobei Black Seas das Szenario noch einmal eingrenzt auf 1770 bis 1830, und setzt damit den Fokus auf den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg und die Napoleonischen / Koalitionskriege. Daher enthält das Set auch zwei generische Schiffe die von allen Nationen die bisher im Spiel enthalten sind eingesetzt wurden und werden können.
Frigates
Frigates were perhaps the hardest-worked of warship types during the Age of Sail. A small warship with a perfect balance of speed, armament and resilience that made it one of the perfect vessels for single-ship action and privateering against merchant ships. It usually had one main gun deck as well as the guns positioned on the top decks. These were categorised as either 5th or 6th rate within the British Rating System, dependent on the number of guns they mounted.
The 5th rates were the archetypal frigates of the period. Used for single-ship actions and privateering, they could make their crews very rich as a result of the share of the prize money for any captured ship. A frigate was a desirable posting for a Royal Navy officer as they often saw action, so glory and promotion were more likely in addition to monetary benefits.
Frigates scouted for the fleet, went on commerce-raiding missions and patrols, and conveyed messages and dignitaries. Usually, frigates would fight in small numbers or singly against other frigates. They would avoid contact with ships-of-the-line; Indeed, even in the midst of a fleet engagement, it was bad etiquette for a ship of the line to fire on an enemy frigate which had not fired first... Wargamers take note!
Brig
A two-masted square-rigged vessel, with between 10 and 18 cannons, frequently used in combat actions by various navies. Ships with less than 20 cannons were considered Unrated. These were not really meant to participate in large battles – that was the domain of the ships of the line. However, they were the vessels of choice for privateers and still played a valuable role during larger battles, relaying orders and messages in a similar fashion to the 6th rates.
Das Flotillenset ist gut gefüllt mit ordentlich Spielmaterial. Insgesamt sind es 4 Gussrahmen (zwei für die Fregatten und zwei für die Briggs, die jeweils doppelt im Rahmen sind), ein vorgeschnitter Segelbogen, eine Rolle Garn für die Takelage, Webleine auf durchsichtigem Kunststoff, Kielmarker (ähnlich wie bei Cruel Seas) und ein Bogen mit Flaggen und Wimpeln.
Eine deutliche Verbesserung gegenüber Cruel Seas sind die Bauanleitungen, die wirklich gut aufgebaut sind und Schritt-für-Schritt den Bauprozess abbilden.
Hier könnt ihr die fein gestalteten Gussrahmen der Fregatten und Briggs sehen. Wie bereits oben erwähnt, enthalten die Gussrahmen eine Fregatte bzw. zwei Briggs. Die Gussqualität ist hochwertig, es sind nur wenige Nacharbeiten wegen Gussgraten notwendig und alle Teile sind gut erreichbar.
Fangen wir mit dem Zusammenbau der Brigg an. Diese besteht aus einem Deck und zwei Seitenteilen. Keine Optionen verfügbar.
Als nächstes folgen Masten in drei unterschiedlichen Größen. Großmast, Fockmast und Bugspriet. Evtl. müsst ihr den Mast selbst ein wenig anfeilen, damit dieser in die Aussparung passt, da die Steckverbindung einen recht knappen Sitz hat. Achtet darauf, dass die Masten richtig ausgerichtet sind, also die Bram (die Querstangen) parallel zueinander sind. Dann werden noch die beiden Gaffeln am hintersten Mast befestigt um dort später das (Besan)Segel aufzuziehen.
Letztes Bauteil der Briggs sind die Anker, jeder Gussrahmen enthält vier davon, wobei ich mich aber entschieden habe nur einen pro Schiff zu verbauen, da das ausreichend aussah.
Da die Briggs so schnell gebaut waren, ging es direkt an etwas größeres, ein wenig anspruchsvolleres. Daher jetzt die Fregatte! Auch hier geht es mit Deck und zwei Seitenteilen los, allerdings gibt es ein paar Optionen. Jeder Gussrahmen enthält drei unterschiedliche Galionsfiguren und Rückwände. Diese sind nicht spezifisch für bestimmte Nationen gedacht (wobei die Flottensets besondere Galionsfiguren und Rückwände für bestimmte, namenhafte Schiffe enthalten). Die Galionsfiguren decken einen Krieger, ein Einhorn und eine gedrehte Spitze ab.
Die Fregatten sind größer und verfügen über 3 Masten an Deck. In Ergänzung zum Großmast, Fockmast und Bugspriet gibt es noch den Kreuzmast, als hintersten Mast am Heck. Die Gaffeln kommen daher auch an den Kreuzmast um dort später das Besansegel aufzuhängen, ähnlich wie wir es bei der Brigg gesehen haben.
In Ergänzung der Anker, von denen auch bei der Fregatte vier pro Gussrahmen beiliegen, sind außerdem noch Beiboote enthalten. Diese können auf Deck gestapelt werden. Es gibt allerdings keine feste Anordnung, ihr könnt das handhaben wie ihr möchtet und evtl. auch welche als Bits behalten z.B. für Rettungsmissionen.
Die komplette Flottille gebaut sieht dann so aus, mit ihren vier Briggs und zwei Fregatten.
Um die Schiffe mal in ein Größenverhältnis zu setzen, sind hier die Briggs, neben der Fregatte und der noch größeren 3rd Rate / 3. Rang Schiff (alle Black Seas).
Die beiden Schiffe aus mehreren Winkeln.
Fazit
Ich bin sehr froh darüber, das Warlord Games über den 28mm Maßstab hinaus expandiert und die Größe der Firma nutzt um mit anderen Maßstäben und Settings zu experimentieren. Und gerade in Hinblick auf Seeschlachten, die dann auch noch mit anständigen Plastikbausätzen unterbaut werden, ist das sehr ansprechend und neu.
Es gab war "zugängliche" Seeschlachten am Markt, aber nicht in diesem Maßstab. So gab es mal von WizKids Pirates of the Spanish Main, mit Boostern und steckbaren Schiffen aus Plastikkarton und auch noch Sails of Glory, was die Wings of War/Glory (X-Wing Vorläufer) Mechanik auf das Meer brachte, aber die vorbemalten Schiffe waren doch eher teuer. Und das sind die Beispiele für die einfacher erhältlichen Systeme. Innerhalb des Tabletop sind Seegefechte Nische und folglich auch die Verfügbarkeit und das Beziehen von Miniaturen von Segelschiffen. Wenn man sich also dann auf einen Maßstab geeinigt hat, muss man noch den passenden Hersteller finden, üblicherweise in Großbritannien, und bestellt dann via Mail-Order ein paar Zinn- und Resinschiffe.
Dadurch dass sich Warlord Games mit diesem Metier beschäftigt ist die Verfügbarkeit deutlich einfacher. Nicht nur online, sondern auch viele Ladenlokale die Spiele wie Bolt Action oder Antares führen, bieten das Spiel an. Das macht damit den Einstieg deutlich einfacher, da man es nicht nur simpler beziehen kann sondern auch Mitspieler leichter motiviert bekommt. Daher ist das Grundfazit alleine wegen der Idee und der bisherigen Umsetzung schon einmal positiv.
Darüber hinaus ist die Packung gut gefüllt. Es gibt einiges an Spielzubehör (das aber im Rahmen der eigentlichen Spielbox noch näher beleuchtet wird), Flaggen, Segel, Garn für die Takelage usw. alles direkt enthalten. Rund-um-Sorglos, das ist heutzutage nicht selbstverständlich. Die 20 GBP für 6 Schiffe ist angemessen, gerade in Hinblick auf das Zubehör. 5 GBP pro Gussrahmen ist etwas mehr als bei anderen Sortimenten, aber die Stückzahl wird auch nicht in der Größenordnung sein wie bspw. deutsche Infanterie für Bolt Action / 2. Weltkrieg. Die Zusammenstellung der Flottille macht sie auch zu einer passenden Erweiterung für die Grundbox.
Takelage und Segel sind nicht zwingend Teil der Miniaturen. Ihr könnt diese auch bemalen und ohne diese extras spielen. Da beide aber am besten nach der Bemalung ergänzt werden, kommt die Betrachtung in einem separatem Artikel nach dem ich ein paar der Schiffe bemalt habe.
Black Seas ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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