Warhammer Underworlds: Beastgrave
Die Warhammer Underworlds Reihe startet in ihre dritte Saison mit Beastgrave.
Nach dem die Kämpfe zuerst in Shadespire stattfanden, sich dann in der zweiten Edition in den Nightvault verlegten, verliert sich das Kämpfen nun in dem Reich der Bestien, Ghur, und dort im Beastgrave. Einem riesigen Berg, durchzogen mit Labyrinthen aus Höhlen und Tunneln, welche Schätze und Geheimnisse verbergen, und so die Kriegerscharen in die Tiefe locken. Wie üblich für ein Starterset enthält es zwei Kriegerscharen, die aktuellen Regeln, Würfel, Karten und zwei Spielbretter mit Hexfeldern. Das neue Beastgrave hat allerdings einen neuen Preis erhalten und von 50 EUR der ersten beiden Editionen auf 60 EUR angehoben.
Warhammer Underworlds bleibt das schnelle Arenaspiel und bedient in dieser Doppelrolle die wettbewerbsorientierten Spieler genauso wie Neueinsteiger ins Miniaturenhobby.
In der Box findet ihr die vorgefärbten Push-Fit Miniaturen die die sich bekämpfenden Kriegerscharen abdecken. Passend zum wilden Stil des Beastgrave sind dies Tiermenschen und satyr-gleiche Khurnoti. Die Würfel sind dabei die gleichen wie in der zweiten Edition und enthalten reguläre Kampfwürfel sowie die Magie-Würfel die mit Nightvault eingeführt worden. Es gibt zwei Hefte zu den Regeln, ein reguläres Regelheft und einen Schnelleinstieg, eine doppelseitige Bauanleitung und ein kleiner Handzettel der die Age of Sigmar Produkte bewirbt.
Worum geht es?
Während in Warhammer Underworlds: Nightvault und Shadespire die Handlung in der gespiegelten Stadt, im Limbo zwischen dem Reich der Schatten (Ulgu) und dem Reich des Lichts (Hysh) durch den Fluch von Nagash gefangen, spielt. Erreicht der Konflikt nun mit Beastgrave das Reich der Bestien (Ghur) und den "lebendigen" Berg mit dem gleichen Namen. Während es am Anfang noch die Motivation der verschiedenen Banden war, sich die Schattenglassplitter zu ergattern oder aus der Stadt zu entkommen, sind die Kämpfe in Beastgrave territorialer. Während die Tiermenschen von Grashraks Vandalen im Wald leben und dort jeden erschlagen der es wagt den Beastgrave zu betreten, sehen sich Skaeths Wilde Jagd ähnlich wie Yltharis Wächter als Beschützer der Wildnis. Woher die weiteren Banden ihre Motivation ziehen, muss noch enthüllt werden, bisher sind nur die Grimwacht (eine Ghulbande) und ein Rudel Goblinwolfsreiter bekannt. Beide passen in die Wildnis und Wälder rund um den Beastgrave.
Soweit zum Hintergrund. Die Underworld Reihe bleibt ein Einführungsprodukt zum Games Workshop Sortiment. Auf der einen Seite ist es als kompaktes und kompetitives Spiel ausgelegt. Schnelle Spielabfolge und Deck-Building, eine geringe Anzahl an Miniaturen wird benötigt, das Gelände wird durch die Spielbretter definiert. All das senkt die Eintrittshürde für neue Spieler, sorgt aber auch für eine Verdrängung der "bisherigen" Platzhirsche im kompetitiven Tabletopbereich, wie Guildball oder Warmachine in Richtung des Age of Sigmar Sortiment. Betrachtet man Underworlds aus einem agilen Blickwinkel, ist es das Minimal-viable-Product und klaren Grenzen. Es deckt zwei Spielbretter ab, die direkt einsatzfähig sind, Kriegerbanden mit definiertem Umfang und einen in sich geschlossenen Kartenpool, der pro Staffel feststeht ohne Zufallszusammenstellung. Damit ist es sehr gut geeignet für jemanden, der sich noch nicht final entschieden hat für das Miniaturenhobby, oder dem entweder die Zeit und/oder Platz fehlt, das volle Ausmaß des Hobbies umzusetzen. Mit den schnellen Spielen, von denen man mit Leichtigkeit drei oder mehr in der Zeit einer "regulären", (größeren) Tabletopschlacht spielen kann, ist es gerade für die mit wenig Zeit (Workaholics, Familienmenschen o.ä.) sehr attraktiv. Man kann hier einfache, schnelle Runden mit den vorsortierten Kartendecks spielen oder die Zeit investieren, eigene, komplexere Decks zusammen zustellen, aus den Grundboxen und Erweiterungen. Die Underworlds Webseite deckt zur Unterstützung eine Kartenbibliothek und verschiedene Deck Beispiele ab.
Erster Eindruck
Beastgrave wechselt von den kalten Grün- und Blautönen von Shadespire und Nightvault zu wärmeren, animalischeren Farben wie Braun und Rot. Das Spiel ist wertig produziert und bietet einiges, was man aus anderen Brettspielen kennt. Z.B. liegt auf jedem Stapel eine Karte oben auf, die rein zur Einleitung und dem Schutz der unteren Karten gedacht ist und nach dem Öffnen entfernt werden kann. Die Box enthält ein paar Beutel um die Spielmarker darin zu lagern. Außerdem sind die Starterboxen aus stabilem Karton gefertigt, mit glänzendem Cover, und beschützen so zuverlässig den Inhalt. Man kann die Box also später auch zum Transport der zusammengebaute Inhalte nutzen oder kombiniert sie mit einem passenden Einsatz. Underworlds hat sein eigenes Spielmaterial, das explizit für die Reihe hergestellt wurde und keine Zweitverwertung bestehender Sets (mit der Ausnahme der Dreadfane Box, die snap-fit / Easy to Build Sequitors und Mymourn Banshees verwendet).
Die Würfel umfassen das gleiche Set wie wir es aus Nightvault kennen. Es gibt 5 Angriffswürfel, 3 schwarze Verteidigungswürfle und die hellblauen Magiewürfel. Beastgrave setzt wieder auf die vorsortierten Decks für die beiden Starterbanden - die Tiermenschen von Grashraks Vandalen und die Khurnoti Hunter aus Skaeths Wilder Jagd - und ein drittes Deck mit weiteren Karten, die ihr verwenden könnt, nachdem ihr die ersten Runden gespielt habt.
Anstelle des alternativen Artworks (das immer noch mit dem Organised Play Kit der aktuellen Staffel erscheinen könnte), gibt es als Vorbestellungsbonus in den Läden diese Hochglanz Hologrammkarten, wie man unten im Bild sieht. Daneben auch der Vergleich mit den Karten aus Shadespire und Nightvault. Die Staffeln und Editionen sind durch kleine Icons auf der rechten, unteren Kartenseite zu unterscheiden.
Es sind einige Marker in Beastgrave enthalten, aber sie haben das gleiche Layout wie bei den Vorläufern, da man die Schnittvorlage weiterhin verwendet um den Karton zu schneiden. 11 beidseitig bedruckte Missionsmarker (inkl. tödlichen Feldern), 1 Abweichmarker, 30 Wundenmarker, 46 beidseitig bedruckte Ruhmespunktmarker, 15 beidseitig bedruckte Bewegungs- und Angriffsmarker, 15 Verteidigungsmarker und 8 Aktivierungsmarker. In der Produktbeschreibung steht zwar "(Wahrscheinlich) alle Marker für Warhammer Underworlds, die du je brauchen wirst," dennoch gibt es ein Markerset für 12 EUR welches nochmal 48 Marker enthält.
Die beiden Banden enthalten in Beastgrave sind Gashraks Vandalen und Skaeths Wilde Jagd, gegossen in eingefärbtem Kunststoff, dunkelbraun und grün. So könnt ihr eure Miniaturen schon vor der Bemalung unterscheiden und es ist etwas ansprechender als einfaches Grau.
Die beiden Spielbretter sind doppelseitig (mit unterschiedlichen Motiven) und 5 auf 8 Hexfelder breit, mit halben Hexfeldern entlang den Rändern, welche komplettiert werden durch Anlegen eines weiteren Spielplans. Diese wurden neu gestaltet, und zeigen ein deutlich erdigeres, bernsteinfarbenes Designs wie es zu Beastgrave passt. Die Spielpläne seht ihr weiter unten in der Review.
Der Guss ist sehr sauber und scharf. Alle Modelle sind Push-Fit, weshalb diese einfach zusammengesteckt werden können ohne Kleber. Man benötigt nur ein Hobbymesser oder einen Seitenschneider um die Teile aus dem Gussrahmen zu entfernen und eine Feile oder Messe um die wenigen Gussgrate zu entfernen. Das Material ist das gleiche wie das graue Hartplastik, kann also mit Plastikkleber bearbeitet und ganz normal mit den Acrylfarben bemalt werden, wie eure anderen Miniaturen. Wenn ihr da Gefühl haben solltet, dass das Material etwas glänzt oder ölig ist, wascht es mit lauwarmen Seifenwasser und einer alten Zahnbürste kurz ab um Trennmittelrückstände zu entfernen.
Fangen wir mit dem Zusammenbau der ersten Bande an. Die Khurnoti Bande verwendet das gleiche Grün wie Yltharis Wächter und verbindet so beide zu den Sylvaneth.
Skaeths Wilde Jagd sind eine 5 Miniaturen umfassende Bande, in deren Mitte der Zentaur Skaeth der Waidmann. Dann gibt es drei Jäger, von denen einer, Karthaen der Jagdrufer, Magie wirken kann, und eine Wildkatze, Lighaen. Wie üblich bei den Underworlds Miniaturen, verfügen alle Modelle über vorgestaltete Bases und können ohne Kleber, einfach zusammengesteckt werden. Die Teile halten durch Reibung. Man kann das sehr grundlegend halten, aber ich empfehle, dass ihr die Modelle von Gussgraten entfernt und ein wenig Kleber nutzt beim Zusammenbau, um die dünnen Spalten zwischen den Teilen zu schließen.
Die Miniaturen sind wirklich schnell zusammengebaut und mit den vielen Details, bietet sich für eine schnelle Bemalung ein paar Washes oder der Einsatz von Contrast Farben an.
Allerdings muss man hier schon vorsichtig sein, da die Khurnoti sehr feine Details sind und dünne Glieder haben, so dass wenn man beim zusammendrücken zuviel Kraft aufwendet, schnell etwas verbogen oder abbrechen kann. Gerade letzteres dürfte beim Transport das Risiko darstellen, da die dynamischen Posen wirklich nur den nötigsten Kontakt zur Base haben, um die schnelle Bewegung der Jagd abzubilden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass jemand Skaeth als Starspieler für ein Waldelfen Blood Bowl Team verwendet, es würde super passen.
Die zweite Bande aus Beastgrave stammt aus der Grand Alliance des Chaos, den Beasts of Chaos. Es sind Grashrak Vandalen (die im englischen sowohl Despoilers als auch Ravagers genannt werden). Tiermenschen bzw. Brayherd sind Teil des Warhammer Chaos seit dem frühen Anfang.
Die Tiermenschenbande ist etwas größer als die wilde Jagd und zählt 6 Modelle. Angeführt vom Tiermenschenschamanen Grashrak Finsterhuf, dem sein Bestigor Champion Draknar und vier Ungor Jäger folgen. Natürlich auch hier easy-to-build und vorgestaltete Bases. Etwas stabiler als die Khurnoti, muss man hier im Grunde nur darauf achten, dass die Pfeile der beiden Bogenschützen nicht abbrechen.
So verfügen die Vandalen über drei Modelle die Fernkampfattacken ausführen können und drei weiteren für den Nahkampf.
Mir gefällt die Zusammenstellung der Gruppe, eine runde Wahl für das Beastgrave Set, ohne Frage. Wie oben schon gesagt, vielseitige Waffenauswahl und schöne Posen. Die Charaktere sind deutlich erkennbar und die Ungors in ihrer unterstützenden Rolle auch gut getroffen, ohne zuviel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Wie spielt sich Warhammer Underworlds: Beastgrave?
Wie jedes Underworld Starterset, kommt auch Beastgrave mit einem Schnelleinstieg, der euch dabei hilft ins Spiel und durch die ersten Runden zu finden. Dazu noch die vorsortierten Kartenstapel, sorgen für einen kontrollierten und einfachen Start ins Spiel. Dabei sind die Underworlds Regeln nach wie vor auf drei Züge pro Spieler mit vier Aktivierungen ausgelegt. Jeder Zug ist aufgeteilt in unterschiedliche Phasen, welche es den Spielern ermöglichen ihre Miniaturen zu aktivieren oder Karten aus der Hand zu spielen. Die Kämpfe erinnern mich an eine Mischung aus Blood Bowl und Heroquest. Die Würfel berücksichtigten die Klasse der Waffe und Verteidigung, ebenso ob unterstützende Charaktere auf den jeweiligen Seiten vertreten sind. Und durch die besonderen Würfel hat man direkt eine visuelle Rückmeldung, was eingängiger und einfacher ist, als reguläre Würfel mit Boni und Mali (oder sich zumindest so anfühlt). Und das setzt sich auch fort durch die Ergänzung der Waffen um magische Sprüche.
Games Workshop versorgt die interessierten Spieler mit einem How to Play Video zu Beastgrave, moderiert von Becca Scott. Und ihr könnt die Infos zum Spielablauf auch in den beiden vorherigen Reviews zu Shadespire und Nightvault nachlesen, weshalb ich hier eher auf die Änderungen eingehen möchte, die Beastgrave mit sich bringt.
Beastgrave bringt zwei doppelseitige Spielbretter ins Spiel, den Schrein des Schweigenden Volks, das Wyrmgrab, den Verwaisten Schlupfwinkel und den Lebenden Fels. Neu ist auch, dass man nun als Spieler die Gelegenheit hat tödliche Felder zu Anfang der Züge zu legen, das dürfte ein paar offene Bereiche deutlich beeinflussen. Aus diesem Grund sind die Missionsziele nun auch mit tödlichen Feldern auf der Rückseite bedruckt und könn(t)en sogar während des Spiels vom einen zum anderen wechseln.
Am positivsten dürfte die Übersicht über die Kampfreihenfolge aufgenommen werden, die jetzt als große Referenz auf der Rückseite des Regelwerks zu finden ist. Weniger Diskussionen, mehr Klarheit über was in welcher Reihenfolge wann passiert (sofern überhaupt). Dazu noch die Ergänzung um Schlüsselwörter um die Auswirkung von bestimmten Karten deutlicher zu machen. Das kennt man bereits aus Age of Sigmar und Warhammer 40.000. So dürfen bestimmte Aktionen oder Karten nur auf bspw. Kämpfer mit einer bestimmten Eigenschaft ausgespielt werden, wie z.B. Jäger. Das sollte mit dem Flussdiagramm zu einem schlankeren, schnelleren Spiel sorgen. Gerade für ein so zügiges und wettbewerbsorientiertes Spiel wie Underworlds wichtig.
Ein paar Aktionen wurden angepasst, so kann man in der Verteidigungsstellung nicht mehr zurückgetrieben werden, und es gibt nun auch Binden, was es schwerer macht, Attacken auszuweichen. Dazu auch noch die neuen Superaktionen, die eine kombinierte Aktion darstellen.
Und natürlich deckt eine neue Staffel auch neue Karten ab, in denen Aufwertungen, Listen und neutrale Karten für alle Banden enthalten sind.
Das Spiel ist nach wie vor stark auf das kompetitive Spiel ausgelegt. Vielleicht sogar mehr als zuvor.
Die Ranglistenspiele und Turniere werden durch die Ladenlokale und Einzelhändler gut unterstützt. Große Turniere heißen bei Underworlds Grand Clashs und haben umfangreiche Preisunterstützung vom Hersteller. Dieser reicht dabei von Acrylmarkern über Karten mit alternativem Artwork bis hin zu Trophäen aus Schattenglas. Hier sollte man bei seinem lokalen Club oder Händler nach den aktuellen Aktivitäten bzw. Details fragen. Das Regelwerk deckt auch weiterhin die Option auf Mehrspielerpartien mit bis zu 4 Spielern ab. Wer wissen möchte, was er bei solchen Veranstaltungen gewinnen kann, sollte einen Blick in die Unboxing Artikel der Organised Play Sets von 2018 (Shadespire) und 2019 (Nightvault) werfen.
Wie geht es weiter?
Bisher hatte jede der Staffeln insgesamt acht Kriegerscharen abgedeckt. Diese hatte ich auch für die erste Staffel, Shadespire, und die zweite Staffel, Nightvault, jeweils komplett abgedeckt. Im Regelwerk zu Beastgrave wurden bereits die ersten beiden kommenden Kriegerscharen vorgestellt, die Grimwacht und Rippas Snarlfangs (dazu gibt es noch keinen deutschen Namen). Die Grimwacht ist ab Samstag erhältlich, und zu den Snarlfangs gab es bisher nur den Teaser auf Warhammer Community, aber die Box dürfte sicherlich in den nächsten 4 bis 6 Wochen folgen. Sofern die Zeichnungen auf den Karten ein zuverlässiger Hinweis auf die weiteren vier Banden sind, dürften diese Daughters of Khaine (zusehen auf #63 Shield Slash), Savage Orruks (#396 Great Fortitude) und Maggotkin (auf #398 Great Strength und #336 Eldritch Haze zu sehen) sein. Außerdem gibt es noch reguläre Grotze zu Fuß / unberitten auf diversen Karten. Da wir bei Beastgrave sehr wild unterwegs sind, würde ich zumindest die Savage Orruks als gesetzt betrachten. Ich bin auch sehr gespannt auf die mögliche Maggotkin Kriegerbande, da Games Workshop für Nurgle in den letzten Jahren einfach durch die Bank überzeugende Modelle herausgebracht hat.
Natürlich wird auch zu Beastgrave eine erweiterte Produktpalette mit Zubehör angeboten. Es gibt die üblichen Hüllen und Würfelsets der jeweiligen Kriegerbanden, dann aber noch eine Spielmatte, eine Miniaturentasche, Kartenbox, das oben bereits erwähnte Markerset und ein kleines Geländeset, welches hier auch bald gezeigt wird.
Feldherr hat auch schon eine Schaumstoffeinlage für das Beastgrave Set vorbereitet. Diese verwende ich bereits mit Shadespire und Nightvault, und bin da sehr zufrieden, da der gesamte Inhalt sehr sauber und sicher in der Verpackung gelagert werden kann.
Dann der Größenvergleich der fertig gebauten Miniaturen. Die Khurnoti gehören definitiv zu den größeren Modellen, gerade Skaeth überragt auf seinen vier Hufen den Rest. Mir gefallen die Tiermenschen sowieso und auch wie man das Design über die Jahre weiterentwickelt hat ist sehr schön zu sehen, hier neben einem alten Ungor und älterem Tiermenschenschamanen, sowie aktuellem Gor. Da die Underworld Miniaturen zu großen Teilen auch als Easy-to-Build Bausätze für Age of Sigmar angeboten werden, passt der Maßstab / die Größe der Miniaturen natürlich mit dem regulären Warhammer Sortiment zusammen.
Und natürlich der letzte Satz Bilder gehört den beiden Banden, Skaeths Wilde Jagd und Grashraks Vandalen.
Fazit
Beastgrave hat eine Preiserhöhung bekommen und steigt im Starterset von 50 auf 60 EUR, die neue Kriegerbande der Grimwacht liegt mit 25 EUR auch etwas über dem alten Preisband von 22,50 EUR. Das ist aber immer noch im moderaten Preisbereich. Allerdings wäre ich gerade beim Starterset noch etwas zufriedener, wenn man das kleine Markerset dort mit reingepackt hätte, anstelle es einzeln für 12 EUR anzubieten. Dann kann man den 20% Preisanstieg auch besser vermarkten.
So wird sich der Gesamtpreis für die dritte Staffel auf etwa 210 EUR UVP belaufen, wenn man sich mit dem Starterset und den wahrscheinlich 6 zusätzlichen Kriegerbanden abdeckt. Es gibt da evtl. noch ein Kartendeck, wie wir es mit Anführer und Entfesselter Macht gesehen haben. Auch das ist noch gut zu verwalten und für ein kompetitives Spiel, mit dem Kartenbauaspekt, ein moderater Invest. Insbesondere wenn man hier auf die Living Card Game Methode setzt und festgelegte Kartensets verkauft und keine zufälligen Boosterpacks.
Underworlds wurde als kompetitives Spiel vorgestellt und Beastgrave schärft dieses Selbstbild noch weiter. Die Regeln werden klarer, und durch Spielhilfen wie den neuen Referenzbogen und den Einsatz von Schlüsselwörtern auch flüssiger. Natürlich werden mit dem Beginn der neuen Staffel auch Karten für die Turniere und das Organised Play aus dem Verkehr gezogen. Dies betrifft aber primär die allgemeinen Karten der ersten Staffel / Shadespire und diese sind auch "nur" für die offiziellen Turniere / Organised Plays gesperrt, sowie eine aktualisierte restriktive Kartenliste. Balancing gehört aber zu wettkampforientierten Systemen dazu. Diese Anpassungen gibt es bei Kartenspielen und auch Videospielen (bei Starcraft ist mit Patch 1.22 20 Jahre nach dem ersten Erscheinen sogar noch angepasst worden). Ja, ich kann nachvollziehen, dass es ärgerlich ist, das man Karten besitzt, die man jetzt nicht mehr auf Turnieren einsetzen kann, aber es sorgt dafür, das auch neue Spieler auf Augenhöhe mitspielen können, ohne sich die alten, teils vergriffenen Editionen kaufen zu müssen. Außerdem steht auch jetzt für euch die Option die Erweiterungen zu kaufen, die Miniaturen weiter zu verkaufen und für den Differenzbetrag nur die Karten zu behalten.
Auch in der dritten Staffel hält Underworlds das bereit, was mich bereits an den ersten beiden angesprochen hat. Es ist schlank, verbraucht weder viel Platz im Regal noch auf dem Tisch. Das komplette Spiel passt zusammengebaut noch in die Verpackung, insbesondere mit der Schaumstoffeinlage top. Es gibt keinen wirklichen Bedarf für das zusätzliche Gelände (das ist wirklich nur für's Auge). Die Kriegerbanden haben eine sehr überschaubare Miniaturenanzahl, sind damit für Gelegenheitsspieler und langsame Maler eine gut machbare Größenordnung. Die Schnelligkeit und Wiederspielbarkeit der Partien ist nach wie vor gegeben. Ich kann mir die Grundbox unter den Arm packen und spontan beim Spieleabend auspacken und genauso schnell wieder einpacken und mitnehmen. Alle Vorteile von Skirmishern greifen, man hat einen niedrigen Kostenpunkt zum Anfangen, eine begreifbare Anzahl an Miniaturen und zusammen mit der guten Verfügbarkeit und Abdeckung an Games Workshop Produkten und Spielern auch zahlreiche Anlaufstellen. Und all das sind sehr gute Argumente für Neuanfänger, man kann sich erst einmal nur eine Kriegerbande schnappen, spielt ein paar Runden und bemalt ein paar sehr gut gemachte Miniaturen. Wem es dann Spaß macht, kann dabei bleiben und nach Belieben ausbauen, und bei wem es nicht gezündet, hat dann nur 25 Euro ausgegeben.
Warhammer Underworlds ist eine Marke von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
Kommentar verfassen