Warhammer Age of Sigmar WarCry – Teil 2
Wie versprochen führen wir die Review zu Warcry heute fort. Nach dem wir gestern über die Kriegerscharen und Miniaturen gesprochen haben, geht es heute im zweiten Teil primär um das Gelände und das Spielbrett auf dem die Runden ausgetragen werden.
Warcry liegt als Teil des Geländes ein faltbarer Spielplan von 22 auf 30 Zoll bei. Das Spielfeld ist beidseitig bedruckt, aber dazu weiter unten mehr. Ich war Anfangs über die Größe etwas überrascht, da der Spielplan recht groß daher kam, aber es ist einfach nur einmal weniger gefaltet als die Kill Zone Bretter, wie der Größenvergleich zeigt.
Die faltbaren Spielpläne kennen wir noch aus Kill Team. Damals gab es auch die erste "Irritation" über die Abmessungen, das sind ja gar nicht die üblichen 120 auf 120 cm bzw. 180 cm, sondern mit 56 x 76 cm ein krummer Wert. Woran liegt das? Nun, man hat sich an den Räumlichkeiten der Spieler bzw. insbesondere der Ladenlokale orientiert und da etwas kompaktes einfach von Vorteil, um an die vorhandene Spielfläche mehr Spieler zu bringen. Die Abmessungen sind auch grob der Platzbedarf den Sammelkartenspieler mit Spielmatten usw. benötigen.
Das Gelände steckt in einem hohen Stapel Gussrahmen. Und zwar den Großen, die teils produktionsbedingt nicht geschlossen sondern an den Seiten offen sind. Insgesamt liegen 7 der Geländegussrahmen dem Warcry Starterset bei. Davon sind drei recht spezifische mit Barrikaden, einem Glockenturm und den Überbleibseln einer Sigmarstatue. Dazu dann noch zwei weitere Gussrahmen für die Ruinen, diese allerdings doppelt.
Die Ruinen greifen dabei das Konzept der Azyrite Ruins auf, die es bereits für Age of Sigmar gibt und passen in Höhe und Verbindungsmethode zueinander. Das Design ist dabei aber etwas anders geschnitten, da die Fenster und Aussparungen andere sind, so gibt es z.B. Gitter und großzügige Durchgänge. Die Bilder unten zeigen die beiden Ruinengussrahmen, die jeweils die Mauersektionen und Zwischenböden abdecken, ebenso wie etwas kleineren Sicht- bzw. Bewegungsblocker.
Die spezielleren Gussrahmen sind insgesamt drei Stück und jeweils einmal enthalten. Es gibt den Kopf der großen Sigmarstatue mit einer kleinen Plattform, die Ruinen des Glockenturms und einen gemischten Rahmen für die Holzbarrikaden und Leitern bzw. Stege.
Die Gussqualität ist gut und die Details sauber ausgeprägt. Bei größeren Gussteilen wie diesen, sind entsprechend mehr Verbindungspunkte zum Rahmen notwendig, weshalb das Heraustrennen und abschneiden / feilen dieser Übergänge etwas zeitaufwendiger ist als bei den regulären Bausätzen. Auch ist das Entfernen der Gussgrate an den Barrikaden und Holzpiken etwas aufwendiger, insbesondere bei den Stegen, da man nur mit etwas Mühe zwischen die einzelnen Holzstämme kommt.
Bitte achtet beim Zusammenbau darauf nicht einfach nur blind auf die Bilder zu schauen, sondern berücksichtigt was ihr vor habt und bauen möchtet. Abhängig davon wie ihr die Ruinen nutzen und transportieren möchtet, solltet ihr nicht alle Teile zusammenkleben sondern teils nur stecken.
Fangen wir mit dem Glockenturm an. Dieser ist zerfallen, hat eine tolle Glocke verbaut und dazu noch verschiedene Skelette die von der Ruine selbst hängen. Diese muss man nicht anbringen, wenn man nicht möchte, es ist einfach nur eine sehr warhammer-artige Designentscheidung. Wem die Glocke zu Imperiums- bzw. Sigmar-lastig ist könnte auch schauen ob man sie, durch das entsprechende Bit aus der Skaven Screaming Bell ersetzt.
Man kann die Seitenwände auch tauschen und dann flächig bauen, oder Teile der anderen Ruinen ergänzen um damit einen größeren Glockenturm zu bauen. Ich habe die Leitern nicht an den Turm geklebt, was ich euch auch empfehlen würde, falls ihr diese je nach Szenario an anderen Ruinenstücken nutzen möchtet. Auch die Käfige mit den Skeletten habe ich an den Seiten nicht verklebt, da es den Transport und das Lagern erschwert hätte. Aber ein tolles Geländestück, dass sich auch für Mordheim anbieten würde.
Als nächstes ein zerbrochenes Stück einer größeren Sigmarstatue. Sehr schön gestaltetes Gesicht, sehr plastisch, passt auch gut zu den anderen Dominion of Sigmar Sets, wie z.B. den Timeworn Ruins, oder könnte sogar die Sector Imperialis Geländesets ergänzen.
Der Kopf soll mit einer Holzplattform genutzt werden. Wie oben erwähnt, ich würde empfehlen die Plattform als eigene Gruppe zu bauen und nicht auf den Kopf zu kleben. Gleiches gilt für die Treppe. So kann man je nach Szenario einfach nur den Kopf, die Plattform und die Treppe separat nutzen, und so positionieren wie es am besten passt.
Nun zur Grundmasse des Geländes. Hier gab es im Vorfeld ein wenig Diskussionen und meiner Ansicht nach übertriebene Reaktionen wie "Baut das bloß nicht wie in der Anleitung!". Dazu mal vorne weg, da steht Empfehlung und Beispiel. Richtig, es ist modulares Gelände und das sind einfach ein paar Anregungen und Ideen, wie man es zusammenbauen könnte. Wer sich sehr nah an das Geländedeck von Warcry halten möchte, sollte in die Karten schauen und entscheiden was er braucht. Ich bin zu dem Fazit gekommen, dass es am meisten Sinn macht L und U förmige Ruinenstücke zu bauen.
Unten seht ihr eine Übersicht über alle Einzelteile der Ruinen, von denen jeweils zwei enthalten sind in der Grundbox. Es gibt drei Bodenplatten, drei Mauern mit Gittern, zwei geschlossene Mauern, eine Reihe Torbögen und ein dreiteiliger Satz mit Fenstern. Dazu nochmal ein wenig Streugelände, das sich aus einem Brunnen, einer niedrigen Mauer und einer zerbrochenen Säule zusammensetzt.
Fangen wir mit dem ersten Satz an, den wollte ich so "rein" wie möglich halten und die jeweiligen Stile zusammenbauen. Mir haben die Wände mit den vergitterten Fenstern sehr gut gefallen. Erinnert mich an die Diablo Levels. Man könnte hier mit auch einen Kerker bauen oder mit dem zweiten Satz einen geschlossenen Raum, da die beiden halben Wände sich zu einer beschädigten Sektion zusammenbauen lassen. Manche der Wände haben Aufnahmen für Wände die im rechten Winkel abgehen, daher habe ich mich für die Torbögen und ein Stück gebrochene Mauer entschieden, zusammen mit zwei der Bodenplatten um die Ruine abzudecken.
Ihr könntet euch dazu entscheiden, die Mauerstücke links und rechts der Tür nicht zu verkleben, um flexibler zu sein.
Als nächstes die geschlossenen Mauern und die mit den kleinen Säulen in den Fenstern. Die geschlossene Mauer hat eine offene Seite, die an eine Wand gebaut werden muss. Das ist im Grunde eines der wenigen Sachen, die mich an dem Set stören, da ich es bevorzugt hätte, hier ein zusätzliches / optionales Endstück zu haben, um damit etwas flexibler zu sein und bspw. noch eine L-Ruine bauen könnte. Auch um die Auffassungen an den Mauern zu füllen, wären ein bis zwei kleine Bruchstücke zum abdecken praktisch gewesen.
Jetzt geht es auch schon an das zweite Set, aber in unterschiedlichen Konfigurationen. Eine C-förmige Ruine mit Dach, die an der Front mittig eine Auffassung für eine weitere Mauer hat.
Ich habe das kurze Verbindungsstück gewählt, damit dann an das Tor gegangen um eine L-Form zu erzeugen. Ich habe L und C nicht zusammengeklebt um flexibler zu sein im Spiel als auch beim Verstauen.
Aus den restlichen Stücken habe ich dann noch mal eine offene Ruine mit Dach gebaut. Die L-Ruine ist durch Zufall das gleiche wie beim ersten Durchgang. Auch hier wurde die Verlängerung nicht mit dem L verklebt, aus den gleichen Gründen wie oben.
Das Streugelände besteht aus einer niedrigen Mauer, einem Brunnen und verstörten Säule. Die niedrige Mauer kann für sich selbst genutzt werden oder um auf einer Ruine verbaut zu werden.
Der letzte Gussrahmen enthält die hölzernen Barrikaden in die an manchen Stellen Skelette gefesselt sind. Schöne Einzelteile auch hier, auch die beiden Stege um Gebäude bzw. Ruinen miteinander zu verbinden. Die Baugruppe hat mich beim Vorbereiten wirklich fuchsig gemacht, da man zwischen die Holzstämme nur sehr umständlich mit Feile oder Messer zum entgraten kommt.
Aber sie binden die Ruinen sehr gelungen ein und bringen definitiv das Gefühl einer vom Chaos überrannten Welt herrüber.
Hier sind noch zwei Sachen die ich gerne anmerken möchte, die meiner Meinung nach den Mehrwert des Sets erhlhen. Zum einen, das Gelände passt, sofern man es nicht zu hoch bzw. modular gebaut hat, recht bequem in die Box in der es ausgeliefert wurde. Und das ist wirklich ein Pluspunkt, denn ich empfinde nicht das Lagern von Miniaturen schwierig, sondern das Verstauen von Gelände ist die eigentliche Herausforderung There are two things, that I like to point out and that extend the value of this boxed set / series as well. First of all, the terrain, if not build to tall and kept modular as suggested, fits well into the box it came in. Which is a plus, because storing the miniatures isn't the problem, but the vast amount of space terrain can take up is the real problem.
Und diese Ruinen sind kompatibel mit dem Azyrite Ruins und Townscape. Ihr könnt die Wandsegmente mischen, falls ihr möchtet. Ich habe meinen Azyrite Townscape bereits gebaut, aber evtl. sehen wir die Geländestücke der Reihe noch mal als Ravaged Land Set mit Azyrite Thema.
Ich hatte die faltbare Spielplatte direkt bei den ersten Bildern dieser Review gezeigt. Sie ist von beiden Seiten gestaltet und man hat einmal eine graue Wüste und die Ruinen eines Dominion of Sigmar. In den bereits vorgestellten Ravaged Lands Geländesets sind auch wieder diese Spielpläne enthalten, in der gleichen Größe von 22 auf 30 Zoll und können mit dieser kombiniert werden, falls man eine größere Grundplatte darstellen möchte. Die passende Seite dazu ist die der Dominion of Sigmar Ruinen.
Eine schnelle Stellprobe als Bespiel. Es wurden nur die Geländestücke aus der Grundbox verwendet und das reicht aus um die Platte angemessen zu füllen und erzielt auch ihren Zweck. Man könnte vielleicht noch eine Box der Azyrite Ruins ergänzen, und dann ist man quasi wunschlos glücklich.
Dann noch ein bemaltes Beispiel aus dem Warhammer Laden hier vor Ort in Koblenz. Sie haben sich an eine der Bemalanleitungen aus einem der letzten White Dwarfs vor dem Erscheinen der Contrastfarben gehalten. Mir gefällt der grünliche Farbeinschlag. Es gibt auf WarhammerTV auch ein How to Paint Video zur Ruined City.
Fazit
So, wir hatten gestern schon ein erstes Fazit mit Teil 1 der Review. Die Kriegerbanden sind wirklich gelungen konzipiert, gestaltet und hergestellt worden. Das Spiel selbst geht zügig von der Hand, darüber haben wir auch gesprochen. Und wie wir im zweiten Teil gesehen haben, ist auch das Gelände auf hohem Niveau produziert und großzügig enthalten in diesem Set. Der Gesamtpreis liegt bei 130 EUR, das ist erst mal eine Ansage, aber diese wird auch mit dem entsprechendem Inhalt unterfüttert.
Um ehrlich zu sein, war ich mir nicht sicher wo sich Warcry in diesem Jahr einfinden würde, als es im März auf der GAMA 2019 vorgestellt wurde. Wir würden schließlich noch die dritte Saison von Warhammer Underworlds in diesem Jahr, üblicherweise im Sommer, bekommen. Dann ist es noch 2019 und es gab vermehrt Gerüchte, dass wir mit einer Neuauflage von Mordheim rechnen könnten, welches sein 20. Jubiläum feiert. Da wirkte ein drittes großes Release für Warhammer Age of Sigmar erst einmal ein bisschen viel. ABER, wenn wir davon ausgehen dass Warcry eine sehr ähnliche Rolle wie Kill Team nur für Age of Sigmar einnehmen wird, könnte man so wie Rogue Trader im letzten Herbst erschienen ist, in Kombination mit der kürzlichen Ankündigung der Cities of Sigmar auf dem Open Day, vielleicht mit etwas vergleichbarem für Mordheim rechnen. Eine in sich geschlossene Box, die als Erweiterung für Warcry kommt und dann beispielsweise die Free People und / oder Untote abdeckt. Nur als Gedankengang was ich davon abgeleitet habe, was wir im letzten Jahr gesehen haben und wie sich der Rahmen bisher gestaltet.
Natürlich wird sich nicht alles was wir für Kill Team gesehen haben, so auf Warcry übertragen lassen. Es gibt Ähnlichkeiten, wie z.B. die Kill Zone Geländeset, die hier Ravaged Lands heißen. Üblicherweise eine solide Möglichkeit zu reduziertem Preisen an Gelände zu kommen, ich hatte davon die Sector Fronteris und Sector Mechanicus hier schon vorgestellt und ich bin auch auf das Shattered Stormvault und die weiteren Sets die noch vorgestellt werden gespannt. Kill Team hatte keine fixen Kriegerbanden, wie sie Warcry bietet, sondern greift primär auf die vorhandenen mehrteiligen Bausätze aus dem regulären Warhammer 40.000 Universum zurück. Das ist anders, aber kann in gewisser weise mit den Kartendecks der 9 Fraktionen für Warcry abgebildet werden. Wir werden sicherlich zusätzliche Erweiterungen für Wacry sehen, aber ich glaube nicht, dass dies die Ausmaße wie die ganzen Bücher Kill Team annehmen wird, aber hier mag auch das Gegenteil eintreten. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ähnlich des Eintauchens in die verschiedenen feinen Details und Facetten des Chaos, weitere Kleinst-Fraktionen, wie wir es bei Underworlds schon gesehen haben, etwas Aufmerksamkeit erhalten könnten.
Für mich als Tabletop-Spieler im allgemeinen ist diese Box und auch die weiteren Ravaged Lands Geländeboxen sehr interessant. Das Gelände ist nicht zu Warhammer-spezifisch und kann auch mit anderen Fantasyregelwerken wie z.B. Frostgrave oder Herr der Ringe verwendet werden. Die kompakte Bauweise kommt dabei den Spielern auch sehr entgegen, da man das Gelände mitsamt Spielplatte in der Box lagern kann, und nicht einen riesigen Hobbyraum oder entsprechenden Stauraum benötigt. Daher, Hut ab Games Workshop, ich bin gespannt wohin die Reise für Warcry weiter geht.
Warhammer Age of Sigmar und Warcry sind Marken von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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