Warhammer Underworlds: Nightvault – Thundriks Profitjäger
Anfang der Woche hatten wir schon Yltharis Wächter vorgestellt und schließen nun die Berichterstattung zu Nightvault mit der letzten Kriegerschar der zweiten Staffel ab, mit Thundriks Profitjäger.
Thundriks Profitjäger sind eine Kriegerschar der Kharadron Overlords für Underworlds und kosten 22,50 EUR. Die Profitjäger umfassen 5 Modelle und sind auch ohne die Underworld Karten als Easy-to-Build Set für 20 EUR. Das Set ist das erste, welches einen Gussrahmen in einer metallischen Farbe, goldenbraun, enthält. Außerdem liegt ein Spielkartenstapel und die Bauanleitung bei.
Das Kartendeck enthält insgesamt 65 Karten, 5 Karten decken die Profile ab, 29 einzigartige Karten für die Kharadron-Kriegerschar und 31 universelle Karten (aufgeteilt auf Missionsziele, Aufwertungen und Listen), welche von allen Warhammer Underworlds Banden verwendet werden können.
Die Gussrahmen enthalten wie üblich auch die modellierten Bases, in diesem Fall sind das 2x 25mm und 3x 32mm Rundbases. Diese sind felsig gestaltet, wie das Innenleben einer Höhle. Die Modelle tragen reichlich Ausstattung mit sich, die als Einzelteile clever über beide Gussrahmen verteilt sind. Vom ersten Eindruck her könnte das hier die Underworlds Bande sein, mit den meisten Einzelteilen pro Modell, durch die ganzen Rückenmodule, Waffen und weiteren Ausstattungsmerkmale.
Alle Underworlds Miniaturen sind Push-Fit, man benötigt also keinen Kleber um diese zusammen zubauen. Dennoch gibt manche Stellen, an denen es sich empfiehlt, Kleber zu verwenden, um Spalten zu schließen bzw. für eine stabile Passform zu sorgen.
Bjorgen Thundrik ist der Anführer der Profitjäger und hat 4 Skyfarer in seinem Gefolge. Er ist ein Aether-Khemist, mit atmosphärischem Anatomisator mit Reichweite 3 bewaffnet und kann Hexfelder in tödliche Hexfelder wandeln. Recht imposante Miniatur mit dem großen Rucksack und zahlreichen Steampunk-Gimmicks. Das Anspornen für die Profitjäger ist eine interessante Lösung und passt meiner Meinung nach hervorragend zum Hintergrund der Kharadron Overlords. Die Skyfarer werden durch Bjorgen befördert. D.h. wenn eine Missionskarte gewertet wird, kann Thundrik einen befreundeten Kämpfer befördern (anspornen). Das spielt sich natürlich recht zentral um den Anführer ab, was ihn dann nochmal wichtiger macht, da man ohne ihn keine Möglichkeit hat, die verbleibende Bande anzuspornen. Aber mit 5 Lebenspunkten und dem atmosphärischem Anatomisator sollte man in der Lage sein, ihn lange genug auf dem Spielfeld zu halten.
Eines der prominentesten Modelle aus dem Set ist Khazgan Drakkspiesser. Er ist ein Skyrigger, eine Elite-Luft-Kavallerie der Arkanaut rews, die ihm quasi ermöglicht zu fliegen. Daher ignoriert er tödliche und besetzte Felder bei seiner Bewegung. Er ist mit einer Himmelspike und Vulkanisationspistole bewaffnet, und kann so Fernkampfattacken durchführen, wie alle Profitjäger. Wie oben bereits erwähnt, das Gefolge von Thundrik spornt nicht selbst an, sondern wird vom Anführer entsprechend aufgewertet.
Die Pose ist gut umgesetzt und sollte auch besser ankommen, als die transparenten Flugbases. Diese wurden schon bei den Skyriggern diskutiert, aber jetzt nochmal mit den neuen schweren Schocktruppen der Primaris. Er steht / schwebt auf einem Anker, was recht stabil ist und mir gefällt die Kugel, die ihn wie in kleiner Heißluftballon in der Luft hält.
Enrik Eisenhagel ist ein Veteran der Arkanaut Company und trägt ein tödliches mehrläufiges aethermatisches Salvengewehr in die gespiegelte Stadt. Das Salvengewehr profitiert von mehr Würfeln als die anderen Fernkampfwaffen der Proftijäger und hat sogar zurückstoßen. Das Modell selbst ist schnell gebaut, allerdings müsst ihr den Kopf evtl. ein wenig drehen bis dir Pin richtig sitzt und in die Fassung rutscht.
Volltreffer Lund ist ein weiterer Veteran, gehört aber zu den Thunderer der Grundstok Academy. Daher ist er mit einem Aetherprojektilgewehr bewaffnet, das sogar Spalten hat. Sehr einfacher Zusammenbau, aber man erkennt auch, dass er ein Veteran der Truppe ist, an der etwas größeren 32mm Base im Vergleich zu den 25m Bases der Arkanaut Company.
Das letzte Mitglied der Profitjäger ist Garodd Alensen, ein weiterer Arkanaut. Er trägt die Standardbewaffnung der Arkanaut Company, eine Freibeuterpistole und Arkanaut-Enterwaffe, womit er der normale Reihe&Glied Kämpfer der Truppe ist.
Hier die komplette, sehr abwechslungsreiche Truppe von Thundriks Profitjägern.
Als Duardin / Zwerge sind die Modelle etwa 25mm vom Kopf bis zur Sohle. Das ist vielleicht im Vergleich zu 28mm nicht unbedingt klein, aber wir sind mittlerweile eher im 30-32mm Maßstab unterwegs (und Teils gut darüber hinaus wenn man sich die Stormcast oder Tree-Revenants vom Anfang der Woche anschaut). Die gedrungenen Proportionen untermalen dabei die Kompaktheit der Modelle, macht sie aber deutlich glaubhafter als manch andere Zwergenminiatur da draußen wo die Stiefel direkt an der Hüfte beginnen.
Wie bereits in der Review zu Mollogs Mob erwähnt, die Underworld Community Seite wurde angepasst mit dem Erscheinen von Nightvault und deckt nun auch einen Deck Builder ab, wo ihr euch alle Karten der Erweiterung anschauen könnt. Die Deck Build Kategorie wurde ebenfalls aktualisiert, deckt zur Zeit aber leider nur Empfehlungen für die Decks der Startersets Shadespire und Nightvault ab.
Die Kharadron sind eine recht langsame Kriegerschar. Bewegung 2, angespornt 3, da ist Khazgan die einzige Ausnahme dank seiner Ausrüstung mit durchgehend 4. Die Beförderung / Anspornen bringt neben dem +1 auf Bewegung noch eine zusätzliche Wunde und eine Aufwertung der Bewaffnung mit sich. Mir gefällt die Anspornen-Regelung für die Truppe sehr, es passt einfach zum Hintergrund der Profitjäger. Das dies an Thundrik gebunden ist, mag zwar etwas einschränken, ist aber ein logischer Prozess für die Sonderregel. Daher wird man wohl eher auf kleinere Missionsziele setzen, die man schnell werten kann und so mehr in der Breite aufweitert. Idealerweise dann in Kombination von "Werte diese Karte sofort". Durch die eingeschränkte Bewegung wird man das allerdings nicht durch das Einnehmen von Missionszielen weit von der eigenen Startzone schaffen.
Es gibt ein paar Karten, die einfach gesetzt sind, z.B. Kopfschuss und Konzentrierter Beschuss. Beides recht einfache Missionsziele für die Kriegerschar. Dazu noch passende Aufwertungen, welche den Fernkampfattacken Spalten geben oder schnelles Nachladen für Eisenhagel, maximieren den Schaden aus der Ferne. Die Profitjäger sind langsam, selbst wenn sie angespornt sind, aber esgibt Karten, die Ihnen die Möglichkeit geben Spielfeldbereich zu halten, z.B. durch das Zurückstoßen der Gegner oder in dem Felder mit tödlichem Gas gefüllt werden. Daher ist diese Form von Verweigerung eine mögliche Taktik. Ich bin gespannt wie man sich Zarbag's Gitz oder Zwistklaues Schwarm schlägt. Die Banden sind deutlich zahlreicher und überdurchschnittlich schnell, weshalb die Skyfarer evtl. überrannt werden. Aber das geht zu Kosten von Lebenspunkten, weshalb man durch aus 1 oder 2 Modelle pro Runde ausschalten kann aus der Ferne.
Fazit
Die Zwerge so wie wir sie aus Warhammer kennen, geprägt durch das Design von Aly Morrison und Colin Dixon gibt es nicht mehr. Die klassischen Zwerge sind in die hinteren Reihen gerückt, und mit Ihnen sogar der Name Zwerg bei der Neugliederung zu Age of Sigmar. Sie sind jetzt die Duardin, und sogar die neueren Plastikmodelle sind in die Reihe der Dispossed innerhalb der Grand Alliance Order gewandert um Platz zu machen, unter anderem für die neugestalteten Trollslayer, die Fyreslayers, mit ihren hellleuchtenden orangenen Bärten und Irokesen, sogar Drachen, und einer eigenen Underworlds Bande, den Die Auserwählten Äxte. Aber die Designabteilung hat dort nicht aufgehört, und die bereits vorhandenen Steampower-Anleihen noch verstärkt mit dem Jules-Verne / Steampunk Thema der Kharadron Overlords. Mir gefallen die Luftschiffe und das Gesamtdesign der Modelle. Ein deutlicher Schnitt zur alten Warhammer Marke und der alten Welt, da es sich dort einfach nicht überzeugend hätte einpassen können. Ein mutiger Schritt, der aber mit Age of Sigmar, dem neuen Hintergrund und den Möglichkeiten der Miniaturenfertigung gut einhergeht.
Die Modelle in diesem Bausatz sind aufwendig gestaltet. Man merkt hier nochmal eine höhere Designstufe, die sich auch schon bei Yltharis Guardians gezeigt hat. Und dabei waren die früheren Banden nicht lieblos gestaltet. Daher Hut ab, da das Niveau nochmal zu steigern, obwohl man vorher schon gute Qualität und Details geliefert hat - Tolle Sache, insbesondere wenn es nicht einhergeht mit einer Preissteigerung. Ich hatte eh schon mit dem Gedanken gespielt mir ein paar Kharadron Modelle zu besorgen um diese in Squats (das sind die Zwerge in Warhammer 40k) für Inq28 oder Necromunda umzubauen. Mit der regulären AoS Palette wäre das etwas aufwendiger und teurer geworden, da ich mir mit jemandem eine Box Arkanaut Company und eine Box Skyrigger geteilt hätte und vielleicht noch eines der Charaktermodelle hinzugefügt hätte. Mit diesem Set, wenn man z.B. nur den Easy-to-Build Rahmen nimmt, ist man da mit nur 20 EUR deutlich günstiger dabei und hat auch eine gute Ausgangslage. Ja, die mehrteiligen Bausätze sind einfacher umzubauen und individualisieren, aber ich denke dass man schon einiges erreicht, wenn man was an den Köpfen und Waffen macht.
Aus Spielersicht? Ja, man hat keinen Zugriff auf Magie. Betrachtet man diese aber primär als Fernkampfattacken, woran es der gesamten Bande nicht mangelt, verpasst man nicht viel. Die Bewegung ist natürlich ein präsentes Thema der Bande, wer also einen entsprechend agilen Spielstil hat, für den sind Thundriks Profitjäger nicht die erste Wahl. Wem aber das Thema einer luftfahrenden Steampunk Zwergentruppe anspricht, die ihre Gegner aus der Entfernung zu Klump schießt, der sollte sich die Box mal ansehen!
Warhammer Underworlds ist eine Marke von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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