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11Apr/190

Bolt Action A12 Matilda II Panzerzug

Der neue Fahrzeugbausatz aus Hartplastik für Bolt Action ist die Matilda II, hier heute als Panzerzug mit 3 Fahrzeugen. Die Matilda II ist entweder als einzelnder Bausatz als A12 Matilda oder 3er Tank Troop erhältlich.

Bolt Action - Matilda II Tank Troop Bolt Action - Matilda II Tank Troop

Von dem Vorgänger, der Matilda Mk I wurden nur 140 Einheiten gebaut und die Weiterentwicklung Mk II wurde bereits früh im Krieg in Frankreich eingesetzt. Aber wirkliche Bekanntheit sammelte der Panzer erst in Nordafrika gegen italienische Panzer. Der A12 / Mark II wurde zwischen 1939 und August 1943 hergestellt und insgesamt liefen knapp 3.000 Exemplare vom Band. Davon wurde etwa ein Drittel an die Sowjetunion als Teil des Lend & Lease Agreement geliefert. Beutepanzer der Matilda II wurden auch von den Deutschen eingesetzt, dort als Infanterie Panzerkampfwagen Mk II 748 (e) oder Pz.Kpfw. Mk II 748 (e). Während die Briten die "Queen of the Desert" bereits 1941 durch den Panzer Valentine ersetzten, nutzen die Australier ihre Matildas bis zum Ende des Krieges.

Ein paar Exemplare der Matilda II wurden mit Flammenwerfern ausgestattet und als Frog oder Murray von den Australiern im Pazifikraum eingesetzt.

Warlord Games bietet den Bausatz entweder einzeln für 20 GBP an oder als Zug für 50 GBP. Der Zug beinhaltet drei mal die Gussrahmen für die A12 Matilda im 28mm Maßstab, Wasserschiebebilder, Statuskarte, Marker und eine farbige Anleitung. Hier ist hervorzuheben, dass es sich um einen Warlord Games eigenen Plastikbausatz wie z.B. beim Marder III / Pz. 38t handelt und keinen Bausatz aus der Kooperation mit Italeri. Der Bausatz deckt die Varianten des A12 die von der BEF, in Nordafrika und als Lend & Lease eingesetzt wurden ab, sowie die Bewaffnung des 2 Pfünder und der 3 Zoll Haubitze.

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Die Gussrahmen sind aus mittelgrauem Kunststoff und enthält alle Teile für den A12 inkl. der verschiedenen Varianten. Die Einzelteile sind allerdings nicht im Gussrahmen nummeriert, nur eine Illustration in der Bauanleitung gibt darüber auskunft. Die Qualität des Guss ist eher mittelmaß, mit ein paar sehr präsenten Gussgraten. Manche Kleinteile wie das MG sind nicht scharf gegossen.

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Wie üblich fangen wir mit den Ketten an. Dieser Bausatz hat zwei unterschiedliche Kettendesigns. Einteilige für Links und Rechts, sowie mehrteilige für die erhöhte Ausführung der frühen BEF Matildas. Es ist etwas aufwendig die Gussgrate sauber zu entfernen und die Oberfläche der oberen Seitenteile ist nicht ganz plan / leicht eingedellt. Da aus dem Trio zwei Mal Matildas für die Wüste und einmal für die Briten in Burma gebaut werden, habe ich mich komplett für die abgesenkten Ketten entschieden.

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Das Chassis selbst ist recht simpel aufgebaut. Man hat die beiden Ketten links und rechts, untere Wanne und obere Wanne. Ich habe wie üblich Blei in die Wanne um das Gewicht der Plastikpanzer zu erhöhen. Die Passform ist solide und geht schnell zusammen.

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Die Wanne erhält zusätzliche Anbauteile zur Detaillierung. Leider sind die Anweisungen aus der Bauanleitung hier nicht sonderlich deutlich und erwähnen z.B. nicht, dass manche Teile zweifach angebracht werden. Die Fahrerluke ist optional, falls ihr eines der Besatzungsmitglieder dort ankleben wollt.

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Die gewölbte Seitenabdeckung lässt sich einfacher anbringen, wenn man die Niete die darunter liegt flachfeilt oder abschneidet.

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Soweit sind bis auf abgesenkte bzw. erhöhte Federung die Panzer identisch. Die drei Varianten verfügen über unterschiedliche Auspuffsysteme, eines mit Luftfilter (?) für Afrika, einen Ausleger für die BEF und das späte "flache" Endstück für Lend & Lease, Burma oder den Pazifik. Die Anleitung zeigt beim Lend & Lease A12 dass man Teil 30 anbringen soll, obwohl es bei der Illustration schon angebracht wurde, bei der Wüsten-Matilda wird es gar nicht erst erwähnt. Man benötigt es aber trotzdem.

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Es gibt zwei unterschiedliche Designs für den Turm bei diesem Bausatz mit kleineren Unterschieden in der Geschützblende und dem Rahmen, hier gut zu sehen im Direktvergleich.

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Auch hier findet sich wieder ein Fehler in der Anleitung. Beim Lend & Lease A12 ist der Rahmen der Geschützblende das falsche Bauteil abgebildet, 20 statt 22. Ihr müsst den Rahmen mit dem kleinen Aufsatz im oberen linken Eck verwenden. Der eine Turm verwendet die 2-Pfünder Kanone, der andere die 3 Zoll Haubitze.

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Nun folgen die Kleinteile für die Türme. Diese sind für beide Varianten identisch. Allerdings fehlt hier jegliche Führung, diese werden also frei Hand angeklebt. Eigentlich sind hier sonst bei Bauteilen kleine Aussparungen oder ähnliches vorhanden, damit man etwas geführt wird. Da es hier keine Varianten oder Optionen gibt, macht es überhaupt keinen Sinn, dass so zu handhaben.

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Zu guter letzt dann noch die Besatzungsmitglieder der A12. Einmal ein Fahrer und ein Panzerkommandant. Wenn man das Bauteil 25 vorsichtig in der Mitte trennt (und den Rand mittig abfeilt) kann man die Luken der Kanzel entsprechend geöffnet bauen und ein Besatzungsmitglied hineinkleben.

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Ich habe vor einiger Zeit eine Matilda im 1:56 Maßstab von Blitzkrieg Miniatures gekauft. Der Guss hat mich jetzt nicht so überzeugt, da er nach unten hin unsauberer wird und auch der Master, der aus dem 3d-Druck stammt, nicht anständig vorbereitet wurde. Man erkennt hier im Resinabguss noch sehr gut die Stufen des 3D-Druck (leider sieht man ähnliche Stufen am Turm des Plastikbausatz ebenfalls). Wie man sieht werden die Details unterschiedlich interpretiert, aber die Größe ist recht nah beieinander.

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Hier sieht man die Matilda neben einem Crusader, eine weiter Entwicklung des Cruiser-Panzers. Man erkennt die Ähnlichkeiten des britischen Panzerdesigns insbesondere an der Front und am Heck.

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Und natürlich wäre keine Review komplett ohne die Reihe Bilder vor der Hohlkehle.

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Fazit
Was soll ich sagen? Eigentlich war meine Begeisterung groß, da die Bausätze die direkt von Warlord kommen, etwas solider und wargames-tauglicher sind als die Italeri-Bausätze. Aber hier fühlt es sich etwas übereilt an und ich weiß ehrlich gesagt nicht wirklich warum.

Die Fehler in der Bauanleitung sind einfach unnötig. Mir ist bewusst, dass Entwicklung, Produktion und Guss eines Plastikbausatz nicht einfach ist. Insbesondere mit den größeren Bausätzen ist es anspruchsvoller. Aber der Bausatz hier könnte einfach besser sein. Dass die Einzelteile am Turm einfach frei angeklebt werden oder warum die Seitenwände des Turms die Stufen haben entzieht sich einfach jeglicher Logik. Der Zusammenbau ist zwar recht einfach und dauert auch nicht zu lange, aber es ist einfach nicht praktisch. Da die Nummern auch im Gussrahmen nicht dran sind, muss beim Bauen immer vor und zurückgeblättert werden, was zusammen mit dem Entgraten die meiste Zeit beim Zusammenbau kostet. Besonders entlang der Nieten ist das Entgraten müßig, damit man nicht noch Details abschabt.

Dennoch sind zur Zeit die einzigen Alternativen Resinbausätze. Hier ist der Blitzkrieg Bausatz mit 22 GBP und wenigen Teilen schnell zusammengebaut. Die Resin-Matildas von Warlord Games kosten stolze 26 GBP und sind für BEF, die Wüste und als australische Variante erhältlich. Die Varianten des australischen A-12 hätte man einfach im Plastikbausatz abbilden können, hier wäre nur das dritte Geschütz (ein Flammenwerfer) und Frontabdeckungen der Ketten notwendig gewesen. Wenn man sich schon die Mühe macht einen Plastikbausatz zu entwickeln, sollte man es richtig machen.

Was ist daher das Fazit? Wir haben hier einen Plastikbausatz der günstiger als die Resinbausätze ist, eine ganz gute Passform hat aber einige Fehler in der Bauanleitung aufweist. Dennoch ist er einfacher zusammenzubauen als die Resin-Zinn-Hybridbausätze. Insgesamt kein wirklich schlechter Bausatz, aber weit hinter dem, was man hätte machen können bzw. was der Anspruch sein sollte.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

veröffentlicht unter: Historisch, Reviews Kommentar schreiben
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