Konflikt 47 Heuschrecke Medium Panzermech
Um das Thema Konflikt '47 noch einmal aufzugreifen, schauen wir uns heute das interessante Gegenstück der alliierten Jumpwalker, wie dem M2 Mudskipper, den Heuschrecke/Locust Panzermech der Achsenmächte an.
Konflikt '47 ist eine Kooperation von Warlord Games und Clockwork Goblin und basiert auf angepassten Regeln der ersten Edition von Bolt Action. Manche der Bausätze nutzen dabei bestehende Modelle aus dem Bolt Action Sortiment, ergänzen diese um zusätzliche Telie (wie z.B. die Panzer) oder sind komplett neu wie u.a. diese Läufer.
Die Läufer sind eine beliebte Wahl für viele '46+ Weltkriegs (Pulp) Settings und da macht Konflikt '47 keine Ausnahme. Während diese "Springer"-Mechs ursprünglich den Alliierten vorbehalten waren, machte es die Rift Technologie, welche den deutschen Wissenschaftlern zur Verfügung steht, es möglich das Panzermech-Programm weiterzuentwicklen. So entstand ein sprungfähiger Läufer, der reverse engineered wurde mit Unterstützung der Italiener - der Heuschrecke / Locust medium Panzermech. Ihm steht die Wahl zwischen HE Raketenwerfer (Nebelwerfer) und einem 75mm PaK auf den Schultern und entweder Maschinengewehren oder -kanonen in der Wanne offen.
Und wie auch der Mudskipper ist die Heuschrecke eine Unterstützungseinheit für Sprungtruppen. Er passt daher perfekt zu den (Falcon) Fallschirmjägern oder ähnlichen schnellen Einheiten.
Die Heuschrecke ist ein Resin- und Zinnbausatz und kostet 30 GBP. Die Regeln für den mittelschweren Panzermech findet ihr in der Defiance Erweiterung für Konflikt '47 auf Seite 97. Der Bausatz enthält alle Waffenoptionen, also das 75mm Geschütz, den HE-Raketenwerfer und die beiden Hüllenwaffen. Da es sich um einen Resinbausatz handelt, bereitet die Bauteile entsprechend vor. Also ein Abwaschen der Teile mit lauwarmen Seifenwasser um die Reste des Trennmittels zu entfernen.
Die Gussqualität ist recht gut. Es gibt keine Lufteinschlüsse, aber ein paar Gussgrate und -häutchen. Versatz war kein Problem, ebenfalls war Verzug nicht vorhanden. Die Anleitung ist eingängig und ich habe die Zinn- und Resineinzelteile entgratet vor dem weiteren Zusammenbau.
Fangen wir mit dem Oberkörper an. Das Becken wird dort angebracht sowie das Sprungmodul/Antriebe am Rücken. Die Waffen an der unteren Hülle sitzen gut und stabil.
Nun zu den Armen. Mir geflalen die Nutzlastgreifer, da dies eine praktische und angemessene Verwendung scheint (man kann damit z.B. größere Gegenstände bewegen aber auch Hindernisse entfernen), aber auch für einen Mech passende Nahkampfbewaffnung darstellt. Das Design erinnert mich ein wenig an den Alien Powerloader, was aber positiv ist. Die Greifer können gedreht werden um eine etwas dynamischere Pose zu erzeugen.
Nun zu den Beinen. Einfache Teile, angewinkelte Knie und dazu hufartige Füße. Leider kein Kugelgelenk am Knöchel sondern "nur" eine wannenförmige Mulde. So können die Beine nur nach vorne oder hinten gekippt gebaut werden, nicht seitlich.
Kugelgelenk finden sich dafür aber an Hüfte und Schulter, so können diese entsprechend freier gestaltet werden. Macht aber vor dem Kleben eine Stellprobe um sicher zu gehen, dass sich diese nicht gegenseitig im Weg stehen. Die Bewaffnung auf den Schultern muss nicht geklebt werden, sie sitzt auch so recht stabil am Platz. Alternativ könnte man natürlich hier Magnete einsetzen.
Da ich zwei Heuschrecke / Locust Bausätze habe, kann ich euch hier beide Bewaffnung aufzeigen und habe beim zweiten eine etwas dynamischere Pose gewählt.
Um euch einen Eindruck zur Größe der Heuschrecke zu geben, steht er hier neben dem Mudskipper der gleichen Gewichtsklasse und einem Dust 47 Mech. Im zweiten Bild neben Tiger I und Spinne-Läufer.
Mir gefällt das bullige Design des Bausatz und hier sieht man einmal eine etwas gesetztere und etwas dynamischere Variante des Locust nebeneinander.
Fazit
Die Heuschrecke schließt die Lücke zwischen dem leichten Spinnenläufer und den schweren Thor / Zeus Panzerwalker. Der Thor / Zeus sieht zwar imposant aus, ist aber auch recht teuer. Daher kommt der mittelschwere Läufer mit 30 GBP sehr gelegen und ist auch greifbarer. Wie auch schon beim Mudskipper halte ich den Preis für am oberen Ende des verträglichen Spektrum. Da Warlord Games die Marke Konflikt '47 nicht gehört, sondern "nur" für und mit Clockwork Goblin produziert wird, ist hier relativ früh in der Wertschöpfungskette eine weitere Firma die ihren Anteil haben möchte, was sich mit den Margen für Großhändler und Händler hinten raus deutlich bemerkbar macht. So ist der Jumpwalker mit 30 GBP deutlich teurer als die 24 GBP die Warlord Games sonst für ihre Panzer abverlangt. Aber immer noch günstiger als der Dust KV47 (45 EUR) und Westwind Tiger Mecha (40 GBP).
Man merkt dem Bausatz allerdings auch an, dass es ein neueres Design ist und das macht es auch einfacher den Preis zu rechtfertigen. Schön bullig, nicht zu klotzig. Ein interessantes Schema, das ich mir auch gut im Wüsten oder Wintertarn der Panzer vorstellen kann. Die Optionen sind eine gute Dreingabe, aber wie auch schon beim Mudskipper könnten die Läufer etwas mehr Dynamik vertragen, was die Bausätze nochmal stark aufwerten würde.
Wenn man dann noch etwas Zuladung anbringt, wie man es bei einem Panzer tun würde, gibt das dem Läufer nochmal ein lebendigeres Aussehen. Ansonsten halte ich die Heuschrecke für eines der besseren Designs aus dem Sortiment und freue mich über eine Entwicklung ähnlich der Bolt Action Infanterieboxen, wo die Qualität mit jedem Set besser und besser wurde.
Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games, Konflikt '47 ist eine Marke von Clockwork Goblin und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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