Adeptus Titanicus – Warhound Scout Titans
Fangen wir mit den Titanen an. Die erste Review deckt das Duo der Warhound Scout Titanen ab, den kleinsten der imperialen Titanen.
Es gibt mehrere Schemata der Warhound Titanen, welche auf Fabrikwelten wie dem Mars oder dem mittlerweile zerstörten Gryphonne IV gefertigt werden. Der hier gezeigte Warhound gehört zum Mars Schema und ist je nach dem wie man zählt Mark III des Warhound. Zum ersten Mal wird das Mars Schema in 6-8mm angeboten. Der Warhound hat eine 4-köpfige Besatzung (bestehend aus Princeps, Taktischer Moderatus, Waffen-Moderatus, Techpriester) und mehreren Servitoren und Servoschädeln.
Die Warhounds belegen die Rolle der Späher auf dem Schlachtfeld und werden häufig in Rudeln von zwei eingesetzt, als Speerspitze vor der eigentlichen Armee bzw. den anderen Titanen. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von knapp 60 km/h und einer Höhe von nur 14 Metern (wir reden hier schließlich von Titanen, da ist etwas größer als ein 2 Familienhaus nicht so groß für eine wandelnde Festung), können sie ihren Feinden auflauern und Gebäude sowie Ruinen als Deckung verwenden.
Die Bewaffnung des Warhound besteht aus zwei der folgenden Waffensysteme, Turbolaser-Annihilator, Plasmageschütz, Inferno-Megakanone und Vulkan-Megabolter. Jedes System ist doppelt in diesem Bausatz enthalten. Bei einem Mars Schema Warhound, wie er in diesem Bausatz enthalten ist, ist die Standardbewaffnung der Vulkan-Megabolter und ein Plasmageschütz. Der Warhound verfügt nicht über die Option auf eine Titanennahkampfwaffe (zumindest nicht als STK Konfiguration).
Die Regeln für den Einsatz der Warhounds in Adeptus Titanicus können im Adeptus Titanicus Grundspiel gefunden werden.
Games Workshop setzt den Preis für den Plastikbausatz mit 55 EUR für zwei Modelle an. Die Titanen sind auf drei mittlere Gussrahmen aus grauem Kunststoff verteilt. Die Dichte des Gussrahmens ist hoch und der Platz fast bis zum Maximum ausgenutzt. Die Gussqualität ist sehr hoch, mit vielen scharfgegossenen Details und nur wenigen Gussgraten. Es handelt sich hier nicht um einen Easy-to-Build oder Push-Fit Bausatz, sondern einem regulären Bausatz, für den Plastikkleber benötigt wird um die Modelle zusammenzukleben. Der Bausatz ist sehr umfangreich und deckt die komplette verfügbare Bewaffnung für den Warhound doppelt ab, so dass man einen vollständigen Waffensatz für jeden der beiden baubaren Warhound Titanen hat. Außerdem sind unterschiedliche Panzerplatten enthalten, welche die Insignien der loyalen und Verräterlegionen tragen. Gleiches gilt für die Decals, welche Abzeichen von 5 verschiedenen Häusern abdecken, darunter die loyalen Legionen Gryphonicus, Astorium und Atarus, und die Verräter der Häuser Fureans und Mortis. Außerdem sind in der Box noch eine mehrseitige Anleitung und zwei 80mm Rundbases enthalten.
Die Gussrahmen sind mit A, B und C gekennzeichnet und haben einen gespiegelten Afubau. Wie wir später sehen werden, decken die Gussrahmen zahlreiche Ersatzteile ab, welche entweder magnetisiert werden könnten (mit ein wenig Geschick) oder als Wracks beschädigter Titanen als Basegestaltung verwendet können. Euch fällt vielleicht uaf, dass die Verräterlegionen keine direkten Chaosabzeichen tragen. Da Adeptus Titanicus während des Bruderkriegs, der Horus Heresy, spielt, wird die Zugehörigkeit zu den Verrätern über das Auge des Horus deutlich gemacht und (noch) nicht über Chaossterne. Aber es sind auch Panzerplatten ohne Abzeichen enthalten, weshalb ihr hier mit Decals oder aufgemalten Symbolen arbeiten könnt.
Der Zusammenbau beginnt in der Mitte, mit dem Becken. Ich werde beide Warhounds parallel bauen. Wie man sieht, sind die Beine unterschiedlich, auch für Links und Rechts. Man kann diese tauschen, man muss hier nicht zwingend den Anforderungen der Bauanleitung folgen (Abseits der Zuteilung Rechts und Links). Die Position der Beide kann in Stufen verändert werden. Wer möchte kann hier die Auffassung an der Innenseite weggeschneiden und dann noch freier in der Positionierung sein, das ist aber nicht zwingend notwendig.
Es macht allerdings Sinn, diese Schritte zügig aufeinander folgen zu lassen, damit man die Position noch anpassen oder korrigieren kann, falls man mit dem Ergebnis nicht zufrieden ist. Die Füsse der Warhounds sind aus einem Guss und kommen in zwei posen. Flach auf dem Boden und mit gehobener Ferse. Man könnte die Zehen auch mit einem Bastelmesser abtrennen und dann bspw. dem Untergrund oder der gestalteten Base anpassen (z.B. wie der Titan ein Fahrzeug zerstampft). Der untere Teil des Warhounds ist damit so gut wie fertig.
Das Einzige was nun an den Warhound Beinen fehlt sind die Beinschienen und -platten. Es gibt zwei unterschiedliche Designs für die Beinplatten und drei unterschiedliche für die Beinschienen. Die Schienen kommen mit einem loyalen Design mit Aquila, einem Opus Titanica Design und einem freien Set. Das freie deckt Zacken ähnlich des Chaossterns ab
Jetzt geht es an den Oberkörper. Hier ist der Kern für beide Varianten gleich und man muss den Oberkörper nicht zwingend auf die Beine kleben. Die Verbindung an der Hüfte ist um 360° drehbar und kann frei positioniert werden. Auf dem Rücken des Plasmareaktors sind zwei Deflektorschilde positioniert.
Der Rückenschild ist in vier unterschiedlichen Designs enthalten, zwei für die Loyalisten und zwei für die Verräter. Die Schulterabdeckungen tragen zu dem zusätzlich die Ikonen der Verräter oder Loyalisten.
Auch von den Köpfen gibt es zwei Mal zwei Designs. So kann man hier auch beide als Loyalisten oder Verräter bauen. Ich habe den Kopf mit den Stachelspitzen als Verräter identifiziert. Die Köpfe sind nach wie vor im Hundestil gehalten und bleiben damit am Hintergrund, der sich konsistent durch die verschiedenen Schemata und Dekaden zieht.
Nun folgt die Bewaffnung. Von Links nach Rechts, Plasmageschütz, Vulkan-Megabolter, Inferno-Megakanone und Turbolaser-Annihilator. Jedes Waffensystem ist zwei Mal enthalten und kann entweder am rechten oder linken Arm montiert werden. Mit etwas Green Stuff könnte man recht einfach die Bewaffnung des Warhounds magnetisieren.
Nun für den finalen Zusammenbau. Der Verräter Warhound wird als Jackal Unterklasse, mit Inferno-Megakanone und Vulkan-Megabolter, gebaut, da ich die Bewaffnung als passend für das Chaos empfinde. Die Bewaffnung und der Kopf sind über Kugelgelenke befestigt und so hat man etwas Freiheit in den Winkeln der Bauteile. Wer die Rohrleitung durch etwas Draht oder Gitarrensaite ersetzt, erhält noch mehr Dynamik.
Beim loyalen Warhound habe ich mit der Mars Schema STC Bewaffnung des Plasmageschütz begonnen und den Megabolter durch den Turbolaser-Annihilator ersetzt (mir gefällt einfach das Design des Waffensystems).
Und hier sind die beiden zusammengebauten Warhounds nebeneinander. Ich habe manche Baugruppen allerdings nur mit Blu-Tac befestigt, damit ich diese für die Grundierung und Bemalung wieder auseinandernehmen kann. Das kann ma so handhaben, aber im Grunde reicht es schon auf, die Hüfte nicht fest zu kleben, wodurch man zwei recht einfach handelbare Teile des Warhound hat, bei denen man mit dem Pinsel noch recht gut in die verschiedenen Ecken und Vertiefungen kommt.
Wie bereits oben erwähnt, all diese Teile bleiben übrig nach dem wir zwei (!) Warhounds gebaut haben. Ihr könntet die Teile z.B. zur Basegestaltung größerer Titanen verwenden oder die Bewaffnung magnetisieren.
Natürlich darf hier ein Größenvergleich nicht fehen. Im ersten Bild ein Vergleich neben einem Space Marine, einem Primaris Space Marine und einem Orkboy aus der alten Epic-40.000 Edition. Im zweiten Bild der Vergleich mit anderen Kriegsmaschinen, den Castellan Robots und einem schweren Khador Warjack aus Warmachine.
Der Mars Schema Warhound Scout Titan ist auch als 28mm Resinbausatz für Warhammer 40.000 von Forge World erhältlich und die Preise beginnen bei 355 EUR. Es wurde auch mal eine Chaosvariante angeboten des Mars Schemas sowie das Lucius Schema des Warhound. Zum Vergleich, der Warhammer Warhound ist vier Mal so hoch wie der Adeptus Titanicus Bausatz. In der ungemein nützlichen Euro pro Zoll Ratio bedeutet das, dass der Adeptus Titanicus Warhound sein Forge World Gegenstück mit 11 EUR/Zoll (27,50 EUR für 2,5 Zoll) gegen 44 EUR/Zoll (463 EUR für 10,5 Zoll) schlägt.
Und beide Warhounds, Loyal und Verräter aus unterschiedlichen Winkeln.
Fazit
Das war eine sehr angenehme Review. Der Bausatz ist sehr passgenau und ich bin von der hohen Detaildichte immer noch begeistert. Da dies eben riesige Kriegsmaschinen im kleinen Maßstagb sind, ist die Dichte der Details eben höher als bei einem vergleichbar großem Warhammer-Bausatz. Umso unverständlicher ist es an der Stelle, warum man auf auf den Verpackungen dann die größeren und detailreicheren Forge World Modelle abbildet (und nicht das wirkliche Modell oder eine Illustration, so wird nur unnötig Ernüchterung auf Kundenseite provoziert). Die Anzahl an zusätzlichen Teilen und Varianten ist ein großes Plus bei diesem Bausatz. Mit allen Waffenoptionen und den unterschiedlichen Panzerplatten bleiben keine Wünsche offen und es fällt mir schwer zu sagen, was man hier besser machen könnte. Soweit mir aktuell bekannt, schlägt der Warhound damit auch die anderen Bausätze, was den Umfang an Optionen angeht. Aber dazu später mehr. Man hat bei den Posen auch eine solide Flexibilität und man könnte, wenn man sich etwas Hobbywerkzeug schnappt, darüber hinaus gehen. Aber hier bleibt man einsteigerfreundlich ohne dass es auf Kosten der Dynamik geht. Eine gute Balanz.
Bei einem Preis von 55 EUR für zwei Warhounds ist man vergleichbar wie die Castellan Robots unterwegs, aber hat ein deutlich besseres Preis-Leistungs-Verhältnis als beispielsweise die Cybotbausätze. Und da Adeptus Titanicus kein Spiel mit dutzenden Modellen pro Seite ist, stufe ich die Warhounds auch als recht moderat bepreist ein.
Ich bin mir nicht sicher, wo Adeptus Titanicus in Zukunft positioniert sein wird. Ob es durch Forge World wie z.B. Necromunda oder Blood Bowl unterstützt wird und welche Art weiterer Erweiterungen geplant sind. Aber ich könnte mir vorstellen, wenn die Nachfrage und der Erfolg am Markt stimmt, dass wir hier auch entsprechende Umbau und Erweiterungssets sehen werden, ähnlich wie diese für andere Systeme und Maßstäbe angeboten wurden. Es wäre für Forge World recht einfach z.B. ein Set mit vom Chaos korrumpierten Panzerplatten und Bewaffnung herauszubringen um daraus einen Post-Bruderkrieg Chaos Warhound zu bauen, oder den Unterbau als Grundlage für einen Lucius Schema Warhound zu verwenden. Aber es hält euch auch nicht davon ab, mit etwas Green Stuff und / oder Plastikkarton, selbst an die Bausätze heranzugehen, falls ihr nicht warten wollt.
Abhängig von eurer Kreativität könnte man auch Teile der Armiger Knights oder den Adeptus Mechanicus Bausätzen nehmen um die Warhounds zu einer der zahlreichen Varianten der älteren Editionen umzubauen oder die Modelle als eine Unterklasse der Knights im Warhammer 40.000 Universum für eure Inq28 / Rogue Trader / Kill Team Banden zu verwenden.
In den kommenden Tagen werde ich auch noch den Reaver und Warlord Battle Titan abdecken.
Warhammer 40.000 und Adeptus Titanicus sind Marken von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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