Age of Sigmar Scharmützel: Die Heißpranken – Teil 1
Unter Hobbyisten ist es schon ein wenig zur Tradition geworden den Namen des achten Monats römischer Kalenderführung mit dem Wort „Ork“ zu verschandeln. Eine Angewohnheit die auch der Branchenriese Games Workshop übernommen hat und der in vielen Foren zu erhöhter malerischer Aktivität bei Freunden der Grünhäute führt. Bei einem Blick durch mein eigenes Regal fiel mir auf, dass sich auch bei mir diverse Grünhautmodelle gestapelt haben und auf Farbe warten. Da mir die Scharmützelerweiterung wirklich Spaß macht, habe ich mich entschlossen nun doch ein paar meiner Modelle in mehreren kleinen Banden zu organisieren.
Hinzu kommt, dass derzeit Killteam für Warhammer 40.000 sehr erfolgreich läuft, und wenn man den ganzen YouTube Videos Glauben schenken darf, ist es so narrativ ausgelegt, dass es stark an das alte Mortheim erinnert. Es mag ja nur eine Vermutung sein, aber ich könnte mir vorstellen, dass ein Spiel in diesem Stil auch für Age of Sigmar erscheinen wird.
Okay, ein neues Projekt – so weit, so gut. Jetzt gilt es die üblichen Tücken möglichst zu umgehen und eine davon ist, dass man sich häufig überschätzt und zu schnell große Pläne schmiedet. Um also den Überblick und die Motivation zu erhalten, habe ich mich entschlossen bei maximal 50 Ruhm den Schlussstrich zu ziehen.
Das hat zum einen den Vorteil, dass stets ein Ende in Sicht ist und zum anderen, dass ich den Aufbau in kleinere, angenehme Happen aufteilen kann. Im ersten Block werde ich mit 30 Ruhm den Grundstock für die Bande und deren Geschichte legen:
- (24) Savage Big Boss Grukk
- (2) Morrboy Boss
- (2) Morrboy
- (1) Gitmob Grot Boss
- (1) Gitmob Grot mit Speer und Schild
Schon zur Zeit der siebten Edition wollte ich mal einen „wilden WAAAGH!“ auf die Platte stellen, aber die schiere Menge an Modellen hat da einfach abgeschreckt. In AoS kann ich im Scharmützelformat auf angenehme Weise alles reinpacken, was ich mal auf den Tisch stellen wollte, ohne daraus eine Herkulesaufgabe zu machen. Angefangen habe ich mit einem gewöhnlichen Bonesplitter.
Dabei ist mir aufgefallen, dass die Modelle der Bonesplitter einen sehr breiten Nacken haben, auf den Tattoos oder Muster draufpassen. Kriegsbemalung eignet sich zudem auch gut um Malfehler zu kaschieren, indem man einfach über diese drüber malt.
Mein alter Freund Finn vermachte mir aus der „Angriff auf den Schädelpass“-Box die Spinnenreiter, die ich sogleich zweckentfremdet habe. Leider produziert Games Workshop nämlich keine Spiderfang Grots zu Fuß, abgesehen von der Besatzung der Arachnarok Spinne.
Grots mag ich als Modelle sehr. Sie sind recht klein und übertreiben es nicht mit den Details. Um neue Farben oder Freehands auszuprobieren ist das ideal. Da die Truppe insgesamt sehr bunt wird, habe ich mich hier beispielsweise mal an blauen Federn versucht. Nachdem ich die beiden entbehrlichsten der Schläger damit abgehakt habe, zeige ich Euch beim nächsten Mal die beiden kleineren Bosse.
Grukk’s Erwachen
Eine lange Zeit hatte sich Eberauge, ein kleiner Vulkan, der zu einer Seite vom Meer und zur anderen Seite von den Tiefen des Dschungels eingerahmt wurde, aus dem Erdreich erhoben. Vor einigen Tagen war die Kuppe des Berges nun aufgebrochen und orangenes Blut strömte nun in den Ozean hinab. Fasziniert starrte Grukk auf den vorbeiziehenden Strom aus Lava. Selbst in einem respektvollen Abstand konnte er die davon ausgehende Hitze wahrnehmen. Jedes Mal, wenn die heiße Flüssigkeit einen neuen Teil des Wassers berührte, stieg Rauch auf und die zischenden Geräusche schmeichelten seinen Ohren.
Er war nicht das erste Mal hier. Immer wieder hatte ihn eine innere Unruhe hierhergetrieben. Plötzlich schoss eine Dampffontäne aus dem Berg hervor und ein leuchtendes Stück heißen Schlicks flog in hohem Bogen durch die Luft, direkt auf Grukk zu. Aus einem unerklärlichen Reflex heraus versuchte er das Stück glühenden Magmas zu fangen und streckte seinen Arm nach oben. Zu spät wurde ihm bewusst, dass es ihm mühelos den Arm wegbrennen würde.
Doch wundersamer Weise gelang es ihm den Magmaklumpen zu fangen, ohne das sich dabei sein Arm von ihm trennte. Die Flüssigkeit verbrannte ihn nicht und als er auf seine Pranke schaute, welche die Lava gefangen hatte, sah er wie sich die Flüssigkeit nach und nach mit ihm verband, bis sie spurlos in ihn eingesunken war. Erschrocken schüttelte er den Arm, gewillt die übernatürliche Flüssigkeit aus sich irgendwie herauszukriegen, hielt jedoch inne als seine Pranke zu glühen begann. Er ging ein paar Schritte zu einem nahegelegenen Felsen und legte seine Pranke darauf. Fast augenblicklich schmolz dieser unter seiner Berührung zusammen.
Das Glühen erlosch und er blickte zufrieden zum Vulkan. Es war ein Zeichen. Die Götter hatten ihn mit einem Hauch der Essenz seines wilden Blutes gesegnet. Er fühlte einen unbändigen Drang in sich aufsteigen. Seine Sinne nahmen das Land in einer nie dagewesenen Klarheit wahr, die ihn berauschte. Er würde andere um sich scharen und zum WAAAGH ausziehen. Grukk Heißpranke richtete seinen Blick gen Süden. Tief im Dschungel erhob sich eine uralte Pyramide aus dem Blattwerk. Dort würde er beginnen.
Grüße aus dem Chaosbunker
Dino
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