Warhammer 40.000 Killzone: Sector Mechanicus
Für die Kill Team Starterbox hat Games Workshop abseits der Sector Imperialis Gebäude auch noch eine Serie an besonderen Kill Zone Umgebungserweiterung veröffentlicht. Diese Boxen beinhalten bereits erhältliche Geländebausätze mit zusätzlichen Regeln und Inhalten für Kill Team zu einem stark reduzierten Preis.
In dieser Review schnappe ich mir also nach dem Sector Imperialis Basilicanum eines dieser Sets, das Killzone: Sector Mechanicus.
Für 65 EUR erhält man eine sehr große und schwere Box mit einer Menge (und ich meine wirklich eine Menge!) Gussrahmen. Damit man sich das mal vor Augen führt, unten der Vergleich u.a. mit einem Primaris Space Marines neben dem hohen Stapel Gussrahmen. Aber das ist nicht alles, denn wie gesagt sind das hier nicht einfach nur im Preis reduzierte Geländesets sondern eine Kill Team Killzone Erweiterung. Daher gibt es noch einen doppelseitigen Spielplan aus dickem Karton und Spielzubehör, wie eine Umgebungstabelle, 4 neue Szenarien und 12 neue Taktikkarten.
Insgesamt sind 8 große Gussrahmen in diesem Set, alle eingefärbt in dunklem Rot. Die enthaltenen Geländestücke decken die Gussrahmen aus den Thermic Plasma Conduits, dem Ferratonic Incinerator und dem Alchomite Stack ab. Würde man die Boxen einzeln kaufen, wären das allein 115 EUR (30 + 45 + 40 EUR) nur für das Gelände, ohne die weiteren Inhalte. Der Guss ist gut gemacht, aber da das Material recht dunkel ist, schluckt das ein paar der Details auf den Bildern. Gussgrate waren vorhanden, aber in moderatem Ausmaß. Diese waren an den größeren Bauteilen relativ einfach zu entfernen, nur auf den geriffelten Oberflächen der Schläuche und Rohre etwas aufwendiger. Da es sich um einen Geländebausatz handelt, sind die Teile größer und massiver, wodurch sie an mehreren Stellen am Gussrahmen befestigt sind. Das bedeutet insgesamt einen höheren Aufwand beim Entgraten bzw. Vorbereiten der Einzelteile für den Zusammenbau verglichen mit den regulären Bausätzen für Infanterie oder Fahrzeuge.
Da wir hier mehrere Bausätze in einer Packung haben, sind die folgenden Schritte etwas länger als üblich. Fangen wir mit den Thermic Plasma Conduits an. Diese sind überirdische Versorgungspipelines mit Plasma und das was unten auf den Bildern gezeigt wird, ist doppelt in der Box enthalten. Es gibt drei unterschiedliche Designs für die langen Rohre, zwei Kontrollpunkte, vier Kurven und vier Endpunkte, zusammen mit 12 Verbindungsstücken um die einzelnen Teile aneinander zu halten. Die Teile sind modular und können in unterschiedlichen Arten miteinander kombiniert werden. Leider sind die Verbindungsstücke nicht zu allen Teilen passend und ihr müsst hier und da anstelle derer auf Kleber zurückgreifen.
Als nächstes kommen die Einzelteile des Ferratonic Incinerator und Alchomite Stack. Diese sind so stark miteinander kombinierbar, dass ich diese in Gruppen gebaut habe und bereits beim Zusammenbau verschiedene Optionen getestet habe. Der große Tank besteht aus vier Wänden und es gibt eine passende Kuppel mit dem gleichen Durchmesser, die aus vier Schalenstücken und einem Deckel besteht.
Dann gibt es noch als Erweiterung dazu verschiedene kleinere Tanks und Verlängerungen, mit unterschiedlichen genormten Durchmessern, die ebenfalls mit den Bausätzen kombiniert werden können. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zur Kombination. Man könnte die Teile direkt verkleben oder magnetisieren, abhängig davon wie modular ihr bleiben möchtet bei eurem Geländefundus.
Das waren bis hier hin nur die Grundstrukturen. Es gibt weitere Details und Kleinteile, welche nun angeklebt werden. Diese verwenden auch die genormten Durchmesser des Bausatzes, so dass diese innerhalb und Bausatzübergreifend gemischt werden können. So erhält der große Tank zwei Anschlussstücke, eine massive Tür und eine Wandverkleidung. Die Tür hält so in den Angeln ohne dass man diese Kleben müsste. Die Anschlussstücke / Ventile sind in der gleichen Stärke gehalten wie die Rohre des Thermic Plasma Conduits und können hier zur Verbindung von zwei oder mehreren Geländestücken verwendet werden, dazu aber später mehr.
Der kleinere Kessel erhält einen Deckel, ein Ventil und einen Schornstein. Auch diese sind wieder mit genormten Größen geplant und können z.B. mit den Pipeline-Stücken verbaut werden um die zu verlängern.
Auch die Kuppel hat einen Schornstein. Hier gibt es die mehrere Teile zur Auswahl und u.a. zwei unterschiedliche Spitzen für den Schornstein.
Man kann den Schornstein in kurzer oder langer Variante bauen, mit verjüngendem Ausgang oder einem Gitter. Die Ventile kommen in unterschiedlichen Designs und wie oben schon erwähnt, teilt man sich auch hier wieder die Größe der Pipeline-Rohre.
Die verbleibenden Teile sind eine Rettungsluke, eine Schornstein-Erweiterung und ein Abschlussstück. Im dritten Bild so arrangiert wie das Produktbild es vorschlägt. Aber auch hier kann man die Thermatic Plasma Conduits einsetzen und die Geländestücke entsprechend mischen.
Für den Ferratonic Incinerator sind ein paar Bodenplatten des Sector Mechanicus enthalten. Dabei handelt es sich um zwei Halb-Oktagon, zwei Quadraten und zwei Rechtecken. Diese können mit Verbindungsstücken an der Unterseite verbunden werden (Erklärung weiter unten).
Neben dem kreuzartigen Aufbau aus der Bauanleitung kann man hier unterschiedliche Versionen zusammenbauen, je nachdem wie man die Einzelteile arrangiert. Hier ein paar Beispiele mit den verfügbaren Einzelteilen aus dem Set.
Der Zusammenbau beginnt mit dem Oktagon Mittelstück. Auf der Rückseite der Mechanicus Bodenteile sind Löcher, in die zum einen die Verbindungsstücke aber auch weitere Detailteile gesteckt werden können. Das Oktagon wird auf den großen Tank geklebt.
Die Tragesäulen des Sector Mechanicus kommen in vier unterschiedlichen Designs und passen unter die Bodenstücke. Die Höhe ist die gleiche wie die der Tanks, Pipeline-Rohre und Wände des Sector Imperialis, was die gesamte Produktpalette stark kombinierbar macht.
Ich habe mich dazu entschieden die dünneren Träger für die kürzeren Teile zu verwenden und die stärkeren mit der Bodenstrebe für die längeren Teile. Dabei habe ich an den Bodenplatten jeweils nur die Säulen eingeklebt und die Platten am Oktagon lediglich eingehangen, um diese später anders positionieren zu können bzw. zum Transport und Lagerung flexibler zu sein.
Aber auch das ist oben nur die Grundstruktur. Es gibt Zusatzteile um das Geländestück aufzuwerten. Das sind Ketten, Schläuche und Leitern welche an der Unterseite in die Bodenplatten gesteckt werden und bereits ohne Kleber halten.
Und dann gibt es noch mehr Einzelteile. Kleine Wandstücke die etwas Deckung geben auf den langen Planken, sowie Fliesenstücke welche von oben die Verbindungen stärken sollen (ich habe die weggelassen, um modular zu bleiben). Und auch hier kann man z.B. die Kuppel mit Schornstein aus dem Alchomite Stack aufsetzen um ein noch größeres Geländestück zu bauen.
Wie oben bereits erwähnt, kann der Sector Mechanicus mit dem Sector Imperialis gemischt werden, durch gleiche Größen. Ein paar Vergleichsbilder der zusammengebauten Teile mit Primaris Space Marines. Im letzten Bild sieht man die komplette Größe der zusammengebauten Thermic Plasma Conduits.
Außerdem kommt Killzone Sector Mechanicus mit einem doppelseitigem Spielplan von 22 x 30 Zoll. Eine Seite ist im Design des Sector Imperialis aus dem Kill Team Starterset gehalten und die andere im Sector Mechanicus Design.
Der Spielplan kann daher auch erweitert werden mit den anderen Spielplänen aus der Starterbox oder dem Killzone Sector Munitorum. Der Übergang ist gut gemacht, die Farben sind leicht unterschiedlich, aber das ist normal bei Druckchargen in der Größenordnung.
Hier das komplette Killzone Sector Mechanicus zusammengebaut auf dem Spielplan. Wie man sieht können die Pipeline Stücke verwendet werden um die Gebäude zu verbinden und die einzelnen "Baugruppen" müssen nicht so arrangiert werden, wie auf dem Produktbild.
Fazit
Die Killzone Geländeerweiterung ist ein sehr beeindruckendes Set. In der Tat so beeindruckend, dass ich mir das Munitorum bereits gekauft habe und auch schon den Death World Forest vorbestellt habe. Warum das? Der Wert der enthaltenen Gelände liegt bei gut 115-135 EUR, wenn man es einzeln kaufen würde. Und hier ist mit 65 EUR ein entsprechend niedriger Preis dran, und das ist wie gesagt nur das Plastik. Außerdem geht es auch um die psychologische Komponente. Wenn man die Box bestellt und das Paket kommt an oder man holt es sich im Laden, erzeugt dieser ca. 3 Kg Brummer ein sehr zufriedenstellendes Gefühl, ein positives Feedback für den Kauf. Das könnte den nächsten Einkauf in vergleichbarer Größenordnung, bspw. eines Redemptor Dreadnoughts dann mental vielleicht etwas erschweren. Dazu gibt es noch einen schick gemachten Spielplan und wenn man Kill Team spielt, noch etwas Spielmaterial was das System noch einmal anheizt (sofern dies so kurz nach dem Release überhaupt notwendig ist). Daher hat man hier eine ziemlich prallgefüllte Kiste für die UVP von 65 EUR, wer dann noch bei dem Händler seines Vertrauens kauft und ein paar Prozente kriegt, da fällt es schwer Nein zu sagen.
Das Sector Mechanicus Gelände ist in einem generischen Industriestil gehalten und wurde u.a. für Shadowwar Armageddon und die Renegade Knight Boxen als Gelände verwendet. Es funktioniert sehr gut mit Necromunda im alten Spielstil oder nach den Gang War Erweiterungen. Die Modularität der Bausätze ist imposant, alleine schon bei den drei Sets in dieser Box, und da sprechend wir noch nicht von der Kombination mehrerer dieser Boxen bzw. dann noch ergänzt um Galvanic Magnavent oder Promethium Forge. Man kann hier also schon einiges für einen recht moderaten Preis umsetzen. Es gibt auch großes Umbaupotential nur durch Mischen und Neuarrangieren, ohne das man dafür Schneiden oder Sägen müsste.
Es gab ein paar Diskussionen zur ungewöhnlichen Größe der Spielpläne. Kill Team ist als Einstiegsspiel gedacht. Das heißt auch eine niedrigere Einstiegshürde für neue Spieler, die erst mit dem Hobby beginnen. Und da ist ein Spieltisch von 1,20 auf 1,80 m etwas hinderlich. Die 22 auf 30 Zoll, also ca. 56x76 cm, entsprechen in etwa dem, was zwei Kartenspieler (Magic, Yu-Gi-Oh! o.ä.) an Platz benötigen und kann auf den regulären Klapptischen platziert werden. Das macht das System wieder interessant für Ladeninhaber, da man mit einem Tabletop-Event nun eine vergleichbare Anzahl an Spielern abdecken kann und nicht nur ein Drittel (evtl. die Hälfe bei Skirmishern). So erhält man mehr Startgeld, mehr Umsatz und das macht Tabletop zu einem attraktiveren Produkt für den Inhaber, womit die Konkurrenzfähigkeit gegenüber anderen Produkten steigt. Das sorgt im Umkehrschluss für mehr Angebote für die Tabletop-Spieler und das ist eine gute Entwicklung.
Warhammer 40.000 und Kill Zones sind Marken von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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