Warhammer 40.000 Sector Imperialis Basilicanum
In diesem Brocken einer Review - wir sprechen über 118 Bilder (das gibt es sonst hier nur für Event-Berichterstattung) - geht es um das Unboxing und Zusammenbau des Sector Imperialis Basilicanum welches zusammen mit Warhammer 40.000 Kill Team im Juli 2018 erschienen ist.
Eigentlich spendiert Games Workshop erst zur Weihnachtszeit die Geländesets, da diese eine breitere Kundschaft ansprechen und nicht nur die Spieler bestimmter Armeen. Aber diese umfangreiche Ergänzung des Sortiments begleitet mit Kill Team das Einsteiger-System zur Warhammer 40.000 Welt. Es gibt unterschiedliche Größen der Sector Imperialis Ruinen, das kleine Ruinen Set für 30 EUR, das Sector Administratum für 40 EUR, das etwas größere Sanctum für 60 EUR und das größte Set aus dem Sortiment, das Sector Imperialis Basilicanum für 80 EUR, welches wir heute auspacken und zusammenbauen werden.
Die Basilicanum Box ist eine große und schwere Kiste. Die Abmessungen her sind ähnlich derer der Malign Sorcery / Unheilvolle Zauberei Erweiterung für Age of Sigmar. Die Box beinhaltet 10 Gussrahmen aus grauem Kunststoff (Games Workshop zählt die Rahmen etwas anders, weshalb in der Produktbeschreibung nur von 7 die Rede ist, die 3 kleineren Gussrahmen für die Statuen werden zusammengefasst und auch der kleinere Doppelgussrahmen für die Ruinen, so kommt man auf "nur" 7). Insgesamt beinhalten die Rahmen 134 Einzelteile sowie eine mehrseitige Bauanleitung. Wie man sieht ein recht hoher Stapel Gussrahmen. Die Produktbeschreibung auf der Games Workshop Webseite spricht von beiliegenden Regeln für den Einsatz in Warhammer 40.000. Diese konnte ich nicht entdecken, daher gehe ich davon aus, dass dies ein Copy&Paste Fehler ist (da die Kill Team Sektoren und die meisten Age of Sigmar Geländesets Regeln beinhalten).
Einer der beiden exklusiv im Basilicanum enthaltenen Gussrahmen enthält das breite Tor. Dieser Rahmen ist einmal im Bausatz enthalten.
Diese beiden Gussrahmen sind die Kernrahmen der Sector Imperialis Bausätze und in diesem Set je zwei Mal enthalten. Sie beinhalten die Wände und Bodenteile.
Diese beiden kleineren Gussrahmen sind im Grunde der Inhalt der Sector Imperialis Ruins und sind in jedem der Sets mindestens einmal enthalten. Darin enthalten sind halbhohe Mauerstücke für kleinere Ruinenabschnitte bzw. die obersten Stockwerke der Ruinen.
Der zweite exklusive Gussrahmen des Basilicanum ist dieses 3er Set kleinerer Rahmen, mit den beiden Statuen.
Die Gussqualität ist gut und der Platz in den Spritzlingen sehr gut ausgenutzt mit dicht gepackten Einzelteilen. Die Details sind überzeugend, aber die Gussgrate sind etwas höher als üblich.
Als erstes bauen wir die beiden Statuen zusammen. Das geht am einfachsten von der Hand, da sie nur aus wenigen Teilen bestehen. Beide Statuen sind recht groß und tragen Umhänge. Die eine Statue trägt Speer und Schild, die andere ein Schwert und kleineres Schild. Wie man sieht, hat man die Größe passend zur Space Marine Statue aus dem Honoured Imperium / Ehrwürdiges Imperium Bausatz gehalten.
Der Hauptgussrahmen der Sector Imperialis Bausätze besteht aus diesen vier Mauerdesigns. Diese haben jeweils Links eine Säulenhälfte anhängen (welches mit einer zweiten Hälfte komplettiert wird) und die Sektionen können in 45° und 90° Winkeln aneinander gereiht werden, wie man dem unteren Bildern entnehmen kann.
Diese neuen Sets könnte man als Weiterentwicklung der Cities of Death / Städte in Flammen Ruinen und Gebäudesets von 2006 bezeichnen. Daher habe ich ein Vergleichsbild mit dem regulären Plastikbausatz sowie dem deutlich größeren Schrein des Aquila unten angefügt. Wie man sieht ist das neue Sector Imperialis Design etwa 50% höher als die Cities of Death / Städte in Flammen Mauern. Interessanter Aspekt des neueren Designs, es ist auch kompatibel mit den anderen Sets, die Etagenhöhen und die Breiten der Bodenstücke ist identisch mit denen der Sector Mechanicus Industrie Geländestücke (die kamen u.a. in der Renegade und Shadow War Armageddon Boxen zum Einsatz).
Für die Böden sind verschiedene Fliesenstücke in den Gussrahmen enthalten. Ein intaktes Fliesenpaar, ein halb-intaktes 1,5-Fliesen Stück, zwei beschädigte Halbfliesen und die Überreste von zwei Fliesenkanten. Die Bodenstücke sind etwa 50% größer als die alten Städte in Flammen Böden, aber in der Breite passend zu den Sector Mechanicus Böden.
Das Basilicanum baut auf den vier generischen Mauerstücken der Sector Imperialis Bausätzen, mit zwei hohen Fenstern und zwei höheren Wänden. Ergänzend gibt es zwei beschädigte Mauerstücke und einen breiten Eingang ohne Türen. Einfach nur jeweils die zweite Säulenhälfte verbauen und man kann loslegen.
Ich habe mit den einzelnen Teilen etwas herumgespielt um ein Gefühl für den Bausatz zu bekommen und ein paar Ideen durchzugehen. Die Teile stehen recht stabil auch ohne Kleber. Ich hatte die Idee die 45° Winkel zu nutzen um die üblichen rechteckigen Gebäudeformen etwas aufzubrechen. Nach dem ich dann doch einige Zeit investiert hatte um zu sehen wie und ob ich das umsetzen kann, musste ich davon leider absehen. Es gibt zum einen keine passenden Bodenteile und man müsste doch recht umfangreich anfangen die Einzelteile zu modifizieren und das würde nicht mehr dem eigentlichen Gedanken der Review folgen, zu zeigen, was man - produktionsnah - aus dieser Box herausholen kann.
Da ich die Gebäuderuine bespiel- und lagerbar halten möchte, habe ich mich dazu entschieden, das Basilicanum aufzuteilen und als zwei Gebäude mit jeweils zwei Etagen zu bauen. Das würde dafür sorgen, dass ich es immer noch im Regal unterbringen kann und wäre durch die hohen Mauern / Wände des Sector Imperialis immer noch eine imposante Präsenz auf dem Spieltisch.
Fangen wir daher mit dem "Gebäude A", einem kleinerem Basilicanum, an. Ich habe dazu einen ähnlichen Grundriss wie das reguläre Basilicanum gewählt und das Tor zusammengebaut.
Um zu ziehen, ob ich genügend Bauteile hatte um das was ich mir vorstellte umsetzen zu können, habe ich einen Trockenlauf gemacht. Ich habe mich für eine offene u-förmige Ruine entschieden, recht nah am regulären Bau des Basilicanum, ich habe nur eine Wand von links nach rechts gewechselt. Die einzelnen Baugruppen habe ich schon einmal zusammengeklebt, aber die über Eck verbauten erst nachdem die Bodenplatten ebenfalls angebracht wurden, um sicher zu gehen, dass ich stabile rechte Winkel hatte.
Jetzt folgen die Böden für die erste Etage. Die Bodenfliesen werden dabei mit Verbindungsstücken zusammengehalten, welche im Design von Industrielampen gestaltet sind. Diese sind in zwei Design im Gussrahmen enthalten, beschädigt und intakt. Ich habe zu den 6 Bodenfliesen noch eine beschädigte, halbe Fliese ergänzt um die rechte Ecke des Gebäudes ebenfalls abzudecken.
Um die Bodenteile im hinteren Bereich der Ruine abzustützen, habe ich zwei Säulen inkl. Stützbögen ergänzt. Diese sind in verschiedenen Varianten in den Gussrahmen enthalten, gebrochene Bögen links und rechts, intakte ganze Bögen und ein Paar doppelbreite. Ich habe mich mit den gebrochenen Stützbögen und den breiten Bögen für das Mittelstück entschieden.
Um die Säulen mit den Böden auf eine Ebene zu bringen gibt es Füllstücke um den Rand abzuschließen. Diese sind außerdem als Verbindungsstücke für die nächste Ebene gedacht. Stellt sicher, dass ihr diese in der richtigen Ausrichtung verbaut, mit dem spitzen Teil des Designs nach oben.
Die Grundstruktur der Gebäude ist recht einfach und schnell verbaut. Aber das Verbauen von Details kann schon etwas zeitintensiver sein. Wie man hier sieht, ist hier eine offene Seiet der Seitenwand und leere Fläche an den gebrochenen Bodenfliesen, welche etwas mehr Struktur gebrauchen könnten. Hierzu gibt es kleinere Ruinenstücke, welche diese Aufgabe übernehmen.
Das gleiche gilt für die offene Spitze der Säule. Hier habe ich ein gebrochenes Bodenstück und zwei Verbindungsstücke angebracht um die Säule nach oben abzuschließen.
Dieser Schritt war etwas anspruchsvoller. Ich habe etwas freier gebaut um die Lücke zu schließen und die Säule mit der beschädigten Bodenfliese an den Rest der Ruine zu befestigen. Hat aber gut funktioniert.
Da wir das Erdgeschoss des Gebäude A abgeschlossen haben, können wir uns jetzt um das zweite Gebäude kümmern. Ich wollte etwas, das sich um die schicke Aquila-Tür aufstellt. Ich wählte einen kompakten 3 auf 2 großen Grundriss für Gebäude B - lasst es uns Officium nennen. Ähnlich wie bei Gebäude A habe ich erst einmal den Grundriss ausgelegt und die Teile getestet, welche ich verbauen wollte.
Die Bodenstücke wurden mit den Verbindungsstücken stabilisiert und die Stützbögen werden unter den Böden verwendet. Wenn man die Stützbögen nicht am Rand sondern unter den Böden verwendet, muss man den mit Schädeln verzierten Steg abschneiden. Aber dabei sorgfältig vorgehen und nicht wegschmeißen, denn die können wir später noch verwenden. Jetzt steht schon einmal die L-Form mit den Bögen für die Bodenfliesen.
Ich habe die erste Reihe Bodenfliesen aus dem intakten Doppelstück und der beschädigten halben Fliese verbaut.
Wie bei Gebäude A braucht natürlich auch Gebäude B etwas Liebe im Detail. Fangen wir mit der linken Seite an, hier habe ich ein abgebrochenes Stück verwendet um den Winkel der beschädigten Außenwand zu führen.
Und nun zur zweiten Reihe beschädigter Bodenteile. Zusammen mit dem Verbindungsstück zur beschädigen Wandsektion an der rechten Seite.
Die Säulen erhalten auch hier ihre Abschlussstücke. Ich habe noch die abgebrochenen Bodenstücke verbaut und die Schädelleiste, die wir an den Stützbögen abgeschnitten haben um die Seite abzuschließen. Das gleiche machen wir später noch bei Gebäude A.
Wir haben jetzt zwei mittelgroße einstöckige Gebäude. Gebäude A auf der Rechten, Gebäude B auf der Linken. Auch hier habe ich die abgeschnittene Schädelleiste wie oben bereits erwähnt verbaut. Man könnte die Gebäude jetzt stapeln um ein höheres Gebäude zu erzeugen. Das ist eines der großen Vorteile des neuen Systems, man muss sie nicht zusammenkleben. So hat man die Möglichkeit einige einstöckige Ruinen zu bauen, und diese frei nach Bedarf zu stapeln oder weitläufig zu verteilen auf einer flacheren Spielfläche. Je nach dem was man gerade möchte oder benötigt.
Nach dem wir nun die Statuen gebaut haben und mit den großen Gussrahmen herumgespielt haben, liegen noch die beiden kleineren Rahmen mit den halbhohen Wänden vor uns. Das 30 EUR Ruinenset scheint die beiden Gussrahmen je 2 mal zu enthalten. Man erhält eine Reihe an halbhohen beschädigten Wandstücken, zwei Doppelsektionen, zwei Einzelsektionen und zwei stark beschädigte Randstücke.
Diese können in unterschiedlichen Variationen zusammengebaut werden, da diese auch die Säulentechnik der anderen Sector Imperialis Bausätze verwenden, kann man hier die Wände ebenfalls in 45° oder 90° Winkeln verbauen. Und da man sich hier keine Sorge um die Böden machen muss, ist man sogar etwas flexibler.
Aber anstelle diese einzeln als kleinere Ruinen zu verwenden, habe ich mich entschieden, diese als Umrandung der zweiten Etage der Ruinen zu verwenden. Das kleinere Basilicanum würde immer noch die Ruinen vor dem Tor stehen haben, und diese sind an der Front an beiden Etagen verbunden, weshalb ich mich für eine breite Front und kleinen Eckabschluss entschieden habe.
Auch hier gibt es zusätzlichen Zierrat für die Bausätze, wie z.B. abgebrochene Spitzen der Säulen. Diese sind in zwei Designs vorhanden und insgesamt sind 5 Stück im Set enthalten. Ich habe beim größeren Gebäude A drei davon verbaut.
Da ich die kleineren Stützstreben nicht verbaut habe, habe ich diese zerschnitten und um die Ränder der Säulen verteilt, mit dem vierten beschädigten Bogen ohne den Schädelrand, damit dieser unter den Böden positioniert werden konnte.
Nun fehlen nur noch die Statuen. Diese haben wir ganz am Anfang der Review zusammengebaut. Diese werden an den Säulen im ersten und zweiten Stock mit je zwei Verbindungsstücken verbunden. Auch diese können im 45° oder 90° Winkel ähnlich wie die Wände angebracht werden, falls man diese z.B. an den Ecken noch präsenter positionieren möchte.
Und zurück zu Gebäude B. Die verbleibenden kleineren Ruinenstücke werden die Umrandung des zweiten Stocks bilden, zusammen mit den verbleibenden beiden abgebrochenen Säulenstücken.
Ich habe die Deckenleuchte (Teil B6) dazu verwendet um die kleineren Bodenstücke mit den Ecken der Ruine zu verbinden, als schickeren Abschluss.
Nach dem ich nun zwei mittelgroße Gebäuderuinen aus dem Set gebaut habe und fast alle Teile verbaut habe, blieb nur noch das hier übrig. Zwei Bodensplitter, eine optionale Wandvertäfelung und eine Ladung Leuchten (die nirgends in der Bauanleitung erwähnt werden). Ich schätze diese werden einfach an die Mitte der Unterseite der Bodenplatten verklebt.
Hier seht ihr die beiden zusammengebauten Ruinen (mit den Statuen aus Platzgründen weggelassen). Man könnte sie einzeln aufstellen oder zusammenhängen um die Überreste eines größeren Gebäudes darzustellen.
Ich war anfangs etwas skeptisch, ob die neue, höhere Wandgröße nicht selbst für den 32mm Heroic Scale der Warhammer Reihe zu groß ist. Aber da es mehr und mehr Großmodelle gibt, wie z.B. Armiger Warglaives, monströsen Kreaturen usw., macht es eben auch Sinn das Gelände entsprechend anzupassen, denn auch diese Modelle brauchen Deckung bzw. Gelände in dem sie sinnvoll positioniert werden können. Hier ein paar Vergleichsbilder mit einem kleinen Trupp Primaris Space Marines und größeren Modellen aus dem 40.000 Universum.
Ein kurzer weiterer Vergleich mit den Städte in Flammen Ruinen um die beachtliche Größe des Bausatz zu zeigen. Die Details wurden stark verbessert, zum einen im Design aber auch in der Dichte im Vergleich zu dem eine Dekade älteren Bausatz.
Fazit
Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang etwas skeptisch mit diesen Bausätzen. 80 EUR ist eine Hausnummer für ein einzelnes Gebäude. Und mit 3 recht hohen Stockwerken erschien mir das auch etwas übertrieben hoch für ein Skirmish wie Kill Team. Aber wenn man das angedachte 3-Stockwerk Gebäude in zwei Gebäude aufteilt, oder in noch mehr kleinere Ruinen, kommt man sehr weit in Sachen Gelände. In der Kill Team Starterbox ist es ähnlich gehandhabt worden, mehr Fläche als Höhe abdeckend. Und wenn man den Preis auf zwei oder mehr mittelgroße Gebäude zu je 40 EUR und weniger umschlägt, ist es ein angemessener Preis.
Mir hat das Zusammenspiel der Teile dieses Bausatz und des Sortiments gut gefallen. Man hat hier viel Gedanken in das Design und die Kombinationsmöglichkeiten gesteckt, nicht nur in den Sector Imperialis selbst sondern auch in Kombination mit den anderen Geländestücken der Warhammer 40.000 Produktpalette. Die Qualität ist im Vergleich zu den Städte in Flammen Bausätzen immens gewachsen. Man hat zwar immer noch etwas Verzug an ein paar der größeren Teile, aber insgesamt ist die Passgenauigkeit immens besser. Und der Sector Imperialis ist deutlich modularer, man kann sie wirklich fast beliebig zusammensetzen, ohne das Spalten oder Versatz auftaucht.
Ich spiele mit dem Gedanken mit das Sanctum Set auch noch zu holen. Mir gefallen die kleineren Statuen und die andere Architektur der Kirchenstreben. Aber um ehrlich zu sein, diese Bausätze sind auch recht zeitintensiv vorzubereiten und zu bauen. Durch die Dicke der Teile, müssen diese im Gussrahmen stärker und häufiger verbunden werden, was sich in mehr Arbeit beim Entgraten und Säubern der Einzelteile niederschlägt. Man hat zahlreiche Details pro Bauteil und die großen Fenster erzeugen eben noch mehr Außenlinie, welche von Gussgraten befreit werden möchten. Aber sobald man diesen Schritt abgeschlossen hat, wird es wirklich einfach. Angenehm einfache und modularer Zusammenbau mit guter Abwechslung. Die Plastikbausätze lassen hier das MDF Gelände weit hinter sich, was Designtiefe und Zeit angeht. Eine farbige Grundierung, großzügig aufgetragenes Wash und etwas Trockenbürsten sorgen für zügige Ergebnisse. Aber man kann immer noch mehr Zeit in die Details investieren.
Warhammer 40.000 ist eine Marke von Games Workshop.
Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.
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