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28Jun./180

Bolt Action Sd.Kfz. 139 Marder III

Die Panzer 38(t) Themenwoche wird fortgeführt, mit der Review zum Jagdpanzer Marder III Ausf. H, basierend auf dem Panzer 38(t).

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - SdKfz 139 Marder III

Auf dem Chassis des Sd.Kfz. 140 Panzer 38(t) wurde der Jagdpanzer Marder III entwickelt. Die gesamte Marder-Serie war eine Reihe improvisierter Jagdpanzer, eine Zwischenlösung, um erbeutete oder ausgemusterte Panzer einem Nutzen zu geben. Ausgestattet zuerst mit erbeuteten Feldgeschützen später mit der deutschen PaK 40. Der Marder I wurde auf Basis von erbeuteten französischen Lorraine Panzern gebaut und der Marder II aus dem Bestand der nicht mehr benötigten Panzer II. Der Marder III wurde in drei Varianten gebaut, als Sd.Kfz. 139, Sd.Kfz. 138 Ausf. H und Ausf. M.

Die Verpackung oben beschreibt den Bausatz als Sd.Kfz. 139, die Bezeichnung wurde mittlerweile von Warlord Games getauscht und gibt nun Marder III Ausf. H an. Das scheint jedoch ein Fehler zu sein. Meiner Recherche nach hat die Ausf. H einen anderen Aufbau, ähnlich der Ausf. M, daher ist die Variante, welche aus diesem Bausatz gebaut werden kann das Sd.Kfz. 139 und nicht die spätere Sd.Kfz. 138 Ausf. H. Zum Vergleich, der Italeri Marder III Ausf. H, eine Quelle auf World War Photos, die Bilder in diesem Wikipedia Artikel und die Information zum Sd.Kfz. 139 auf Tank Encyclopedia.

Die Sd.Kfz. 139 Panzerjäger benutzten zu Beginn erbeutete sowjetische 76,2mm Feldgeschütze, die später umgearbeitet wurden um die deutsche Munition der 7,5 cm PaK 40 verwenden zu können. Die spätere Sd.Kfz. 138 Marder erhielten direkt das 7,5 cm Pak 40. Der offizielle Name des Marder III war Panzerjäger 38(t) für 7,62 cm PaK 36 und später 7,5 cm PaK 40/3 auf Panzerkampfwagen 38(t) Ausf. H. Von der ersten Variante wurden mehr als 340 Exemplare gefertigt, von der Ausf. H. noch einmal 275 Einheiten. Im Laufe des Jahres 1943 wurden weitere 175 aus ausgemusterten Panzer 38(t) umgebaut. Von der "finalen" Version des Marder III Ausf. M (Bild unten im Größenvergleich) wurden über 900 Exemplare gefertigt, womit diese Ausführung zu meistgebauten Variante des Marder III wurde. Daher mag es etwas verwundern, dass ausgerechnet die Sd.Kfz. 139 Variante einen Plastikbausatz erhielt, aber das wird daran liegen, dass diese am einfachsten auf Basis des vorhandenen Bausatzes mit einem Zusatzgussrahmen umsetzbar war. Neben der Jagdpanzer Variante Marder gab es auch die Selbstfahrlafette Grille auf Basis des Panzer 38(t).

Der Marder III wurde an allen europäischen Fronten eingesetzt und sogar in Nordafrika. Dabei war der Sd.Kfz. 139 primär an der Ostfront im Einsatz. Zum Ende des Kriegs waren immer noch knapp 350 Ausf. M im Einsatz, er wurde aber weitestgehend durch den Panzerjäger 38(t) Hetzer ersetzt. Die Marder wurden von den Panzerjäger-Abteilungen der Wehrmacht und Waffen-SS eingesetzt und sogar von einigen Verbänden der Luftwaffe.

Warlord Games bietet den Marder als Hartplastikbausatz im 28mm / 1:56 Maßstab an. Dabei teilt er sich den großen Gussrahmen mit dem Panzer 38(t) und diese werden von Warlord Games selbst (also nicht via Italeri) beigesteuert. Der Preis liegt bei 20 GBP für die Box.

Der Bausatz umfasst zwei Gussrahmen aus Hartplastik, einer mehrseitigen Anleitung mit etwas Hintergrundinformationen, einem Decalbogen, Profilkarten und Schadensmarker. Der Decalbogen ist der gleiche wie für den Hetzer, und deckt daher auch die Ungarischen Hoheitszeichen ab, welche aber nur für den Hetzer gedacht sind. Die Bauanleitung hat bei Schritt W leider den gleichen Fehler wie beim Panzer 38(t) in Schritt L. Klebt die Haken bitte nicht in die inneren sondern die äußeren Vertiefungen. Die Inneren sind für die Ersatzketten gedacht.

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III
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Der Guss ist gut gelungen und der Marder III teilt sich den Hauptgussrahmen mit dem Panzer 38(t) Bausatz. Alle Teile die daraus den Marder machen, sind im zweiten Gussrahmen. Die Gussrahmen wurden wohl im United Kingdom hergestellt und vom Aussehen her in den gleichen Produktionsstätten wie die Bausätze von Plastic Soldier Company. Der Platz im Rahmen wurde sinnvoll genutzt und mir gefällt der clevere Einsatz des Materials mit Zusatzgussrahmen um damit die Varianten abzudecken.

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Die ersten Schritte sind identisch mit denen des Panzer 38(t) Bausatzes und beginnen auch hier mit den Ketten. Gute Details auf den Kettengliedern. Klare Anweisungen, die schnell von der Hand gehen.

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Die Ketten werden an die untere Wanne geklebt, welche mit etwas Blei beschwert wird, um den gesamten Bausatz ein höheres Gewicht zu geben. Das verleiht meiner Meinung nach dem Panzer ein etwas wertigeres Handling und macht ihn auch stabiler an Schrägen und dergleichen auf dem Spielfeld.

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Da die Wanne einen anderen Überbau erhält für den Marder, geht hier der nächste Schritt entsprechend anders. Jetzt werden alle Teile um die Fahrerkabine angeklebt.

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Die obere Plattform ist beweglich, so könnt ihr das Geschütz etwas nach links und rechts bewegen.

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Weitere Panzerplatten werden angebracht und bilden einen halboffenen Rahmen um das Geschütz und die Besatzung. Wie man sieht, kann das Geschütz etwa 30° in jede Richtung geschwenkt werden.

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Das verwendete Geschütz ist eine erbeutete sowjetische 7,62 cm Feldkanone, mit umgearbeiteter Brennkammer um die stärkere Pak 40 Munition verschießen zu können. Sofern ihr de Geschütz selbst auch neigbar bauen möchtet, klebt es nicht  fest beim Zusammenbau.

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Die Geschützblende ist der nächste Schritt und bildet die finale Silhouette des Sd.Kfz. 139 Marder III.

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Jetzt wird die Stützstrebe zwischen die Seiten der Geschützblende geklebt und gibt der Konstruktion etwas mehr Stabilität. Die inneren Streben sind etwas schlecht erkennbar auf der Bauanleitung, da diese in sich selbst gedreht sind. Es ist etwas schwieriger den Schritten auf der Anleitung zu folgen, aber bei weitem nicht das Level "richtiger" Modellbausätze.

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Weitere Details für die innere Kabine und Bank, welche als temporäres Munitionslager verwendet wird.

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Und weitere Einzelteile für die Hülle, darunter die Laufstütze, der Auspuff, Werkzeug und Ösen.

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Der Marder ist fast fertig, es fehlt nur noch ein wenig Werkzeug und Optionale Teile. Wie man sieht, kann der obere Aufbau bewegt werden.

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Nun zu den Werkzeugen, Scheinwerfern und Ersatzketten. Bis auf die Besatzung ist der Marder jetzt komplett.

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Die Besatzung, welche im Bausatz enthalten ist, ist aus Plastik und 3 Mann stark. Ich habe diese jetzt nur mit Blu-Tac angebracht, da es sonst später schwierig wäre, das Fahrzeug anständig zu bemalen, wenn die Miniaturen bereits festverklebt wären.

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - SdKfz 139 Marder III

Und hier der Marder mit Besatzung.

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Im Größenvergleich mit dem Panzer 38(t), man erkennt klar den erhöhten Aufbau des Jagdpanzers. Im dritten Bild auch mit dem Jagdpanzer 38(t), einem weiteren Panzerjäger auf Basis des 38(t), aber mit verbreiteter Wanne.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - SdKfz 139 Marder III

Natürlich darf der Vergleich mit einem weiteren Marder III, dem Sd.Kfz. 138 Ausf. M, wie weiter oben bereits angekündigt nicht fehlen. Der basiert ebenfalls auf dem Panzer 38(t), aber verwendet eine andere Form des Überbaus, ähnlich der der Grille Selbstfahrlafette, und setzt die 75mm PaK 40. Im letzten Bild ein Größenvergleich mit der Hummel SFL, welche auf dem Panzer IV aufbaut.

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Ein Schwenk um den fertigen Bausatz herum zum Abschluss.

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Fazit
Wie auch schon der Panzer 38(t) hat es wirklich Spaß gemacht den Marder zu bauen. Gute Gussqualität mit anständiger Passform. Ein paar Teile am Innenraum waren etwas schwer zu platzieren, aber das lag eher am Winkel in der Anleitung und ist auch das Einzige was ich an dem Bausatz zu bemängeln hätte. Die "Fehlbezeichnung" des Bausatzes irritiert mich ein wenig, da Warlord Games in diesen Belangen eigentlich ihre Hausaufgaben gemacht haben. Der Preis von 20 GBP ist angemessen.

Die Bauanleitung deckt mehrere Tarnbemalungen ab, welche den Marder im Einsatz an den unterschiedlichen Kriegsschauplätzen zeigen. Mit dieser frühen Version, macht es am meisten Sinn sich auf die Ostfront oder Nordafrika zu fokussieren. Es gab durch die Rote Armee erbeutete Marder an der Ostfront, und obwohl Versorgung in Afrika ein schwieriges Thema war, habe ich keine Informationen dazu gefunden, dass der Marder von den Briten eingesetzt wurde. Da er Marder eine behelfsmäßige Zwischenlösung eines Jagdpanzers war, gab es da keine weitere Produktion oder Lizenzbauten nach dem Krieg, nicht wie beim Hetzer oder ähnlichen Fahrzeugen.

Da der Marder III Sd.Kfz. 139 daher im Grunde eher als professionell betriebene Feldumbaute zu sehen ist, gibt es da leider wenig Potenzial für Umbauten, außer evtl. ein paar Leinenabdeckungen des Kampfraums. Wer hier nach Anregungen sucht, könnte sich von tschechischen Firma Black Dog inspirieren lassen, diese führt einen 1:48 Umbauset (welches zu groß ist, aber eine Vorstellung von dem gibt, was man mit etwas Green Stuff machen könnte) für den Marder III.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

 

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

veröffentlicht unter: Historisch, Reviews Kommentar schreiben
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