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25Jun/180

Bolt Action Panzer 38(t)

Fangen wir mit der Themenwoche zum Panzer 38(t) mit der Review des Panzers selbst an, in diesem Fall dem Plastikbausatz von Warlord Games für Bolt Action.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Der Panzer 38(t), bzw. das Sd.Kfz. 140, war ursprünglich ein tschechoslowakisches Design aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg namens LT vz. 38 (Lehký tank vzor 38, Leichtes Panzermodell 38). Nach dem das Dritte Reich die Tschechoslowakei besetzte, wurde der Panzer in den deutschen Dienst übernommen und bildete die Grundlage für zahlreiche weitere Ableger. Einige davon werden auf diesem Blog in den kommenden Tagen vorgestellt werden.

Die Grundversion des Fahrzeugs heißt einfach Panzer 38(t), wobei das T nicht für Tonnage steht, sondern als Kennzeichen für tschechisch. Diese ein Buchstabenkürzel wurden auch bei Beutefahrzeugen mitgeführt, so hießen Shermans Panzerkampfwagen M4 748(a) - A für amerikanisch, oder KW-1 als Pzkpfw. KW-1 756(r) - R für russisch. Der Panzer 38(t) wurde bei den Überfällen auf Polen, Frankreich und die UdSSR eingesetzt, aber die Produktion wurde 1942 eingestellt, da das Design den weiterentwickelten Panzerwaffen nicht mehr gewachsen war. Das Chassis wurde aber für einige Varianten weiterhin eingesetzt und einige Teile für abgeleitete Fahrzeuge bis zum Kriegsende produziert. Insgesamt wurden mehr als 1.400 Exemplare des Panzers 38(t) für die deutschen Panzertruppen gebaut. Aber das Fahrzeug war darüber hinaus auch im Einsatz der Streitkräfte Ungarns, der Slowakei, Rumäniens und Bulgariens. Aber der Ende des zweiten Weltkriegs bedeutete nicht das Ende des Panzer 38(t), da er nach dem Krieg von Schweden und der Schweiz unter Lizenz gefertigt wurde bis in die 60er Jahre und Syrien sogar noch im 3-Tage Krieg welche einsetzte.

Warlord Games bietet den Sd.Kfz. 140 als Bausatz aus Hartplastik im 28mm / 1:56 Maßstab an. Wobei es sich hier nicht um eine Kooperation mit Italeri handelt. Der Bausatz wird für 18 GBP einzeln und für 50 GBP im 3er Zug angeboten.

Der Bausatz umfasst zwei Gussrahmen, einer mehrseitigen Bauanleitung mit etwas Hintergrundinformation, einem Decalbogen, Profilkarten und Schadensmarker. Der Decalbogen deckt neben den deutschen Hoheitszeichen auch die der ungarischen, rumänischen und bulgarischen Streitkräfte ab.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Der Guss ist gut umgesetzt und scharf. Die Gussrahmen stammen nicht aus der Kooperation mit Italeri sondern sind klassische Hartplastikrahmen, ähnlich der der Infanterieboxen. Vom Aussehen her, scheinen diese aber in den gleichen Maschinen wie die Plastic Soldier Company Gussrahmen gefertigt zu werden. Der Platz im Rahmen wurde gut genutzt und die Anzahl der Einzelteile ist Spielerfreundlich. Einziger Nachteil, die Teilenummern sind nicht auf dem Gussrahmen vermerkt sondern nur auf einer Übersichtsseite in der Bauanleitung. Daher muss man ein wenig hin und her blättern während des Zusammenbaus.

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Der Zusammenbau beginnt mit den Ketten. Sehr geradlinig mit guten Details und überschaubarer Teileanzahl. Der Guss an den einzelnen Kettengliedern ist auch gut gelungen.

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - SdKfz 139 Marder III

Die Ketten werden nun seitlich an die untere Wanne geklebt. Da dies ein Plastikbausatz ist, habe ich etwas Blei in die Wanne geklebt um das Gewicht zu erhöhen.

Bolt Action - SdKfz 139 Marder III Bolt Action - SdKfz 139 Marder III

Die Wanne ist nun fast fertig, es werden noch die untere Frontplatte und die obere Hülle verklebt. Danach folgt noch die Verkleidung um die Fahrerkabine und Turmring, sowie die Motorabdeckung und die Heckplatte.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Jetzt ist das Chassis des Panzers quasi fertig und es fehlen nur noch kleinere Details und Einzelteile.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Der Turm ist einfach gebaut und stabil. Auf die Wanne aufgesteckt bleibt er drehbar. Die Kommandantenluke kann entweder geschlossen oder geöffnet gebaut werden und bietet Platz für eine der beiden im Bausatz enthaltenen Panzerkommandanten.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Nun folgen der Auspuff und eines der ersten optionalen Teile des Panzers, eine Werkzeugkiste, welche bei der Ausf. B nicht mitgeführt wurde.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Bei diesem Schritt bitte acht geben, da die Bauanleitung leider einen Fehler enthält. So sollen die Haken in die äußeren und nicht die inneren Vertiefungen, wie fälschlicherweise in der Anleitung beschrieben, geklebt werden. Die Inneren werden für Ersatzketten benötigt. Das Board-MG kann an der Stelle ersetzt werden durch eine glatte Platte, hinter der sich optional das zusätzliche Funkgerät des Zugkommandanten befindet.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Weitere optionale Teile sind im Schritt O der Anleitung genannt, abhängig davon ob man eine Ausf. E/F/G oder B/C darstellen möchte.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Nun die beiden unterschiedlichen Panzerkommandanten, in der Uniform der frühen und späten Kriegsjahre.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Der Panzer 38(t) ist auch Spender des Chassis des Marder III Ausf. H und beide Panzer sind als Bausatz von Warlord Games erhältlich. Hier der Direktvergleich und man sieht die Verwandtschaft sehr deutlich. Im letzten Bild noch der Größenvergleich mit einem Tiger, und dabei war der 38(t) bereits einer der größeren Panzer der frühen Kriegsjahre.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Zum Abschluss noch der Schwenk einmal um den Panzer 38(t) herum.

Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t) Bolt Action - Panzer 38(t)

Fazit
Der Panzer 38(t) von Warlord Games ist ein sehr gelungener Bausatz, der angenehm zu bauen war und schnell auf dem Tisch landete. Der Guss ist scharf und die Passform überzeugt. Es gibt ein paar optionale Teile, womit man das Aussehen des Panzers ein wenig variieren kann. Man merkt auch, dass der Bausatz mit den Spielern im Hinterkopf geplant wurde, da die Anzahl der Bauteile überschaubar ist und daher nicht zulange dauert, aber trotzdem ein gutes Maß an Details bietet. Der Preis von 18 GBP ist absolut fair für diesen Bausatz.

Wenn man eine der kleineren Achsenmächte spielt, wie Ungarn oder Rumänien (die Regeln dazu findet ihr in Italy and the Axis), oder nach einer Panzerliste der frühen Kriegsjahre sucht, sollte man ein Auge auf diesen Bausatz halten. Wer etwas exotischeres machen möchte, wie z.B. eine schwedische Armee (es gibt keine offiziellen Regeln, da Schweden während des zweiten Weltkriegs neutral blieb, aber dennoch aufgerüstet hat), der könnte mit diesem Bausatz einen Stridsvagn M/41 bauen, eine Lizenznachbaute des tschechoslowakischen TNH Panzers (im Grunde der 38(t) wie wir ihn hier sehen). Basierend auf dem Chassis bauten die Schweden in der Nachkriegszeit auch den Pansarbandvagn 301 (Pbv 301), einen Schützenpanzer. Der sollte sich mit Plastikkarton und etwas Fingerfertigkeit auf Basis des Bausatzes umbauen lassen. Wie oben bereits erwähnt, wurde der Panzer auch nach dem zweiten Weltkrieg von den Schweden und der Schweiz eingesetzt, sowie Syrien. Wer also Team Yankee oder eines der Cold War Gone Hot Szenarien in 28mm spielt, hat ebenfalls Verwendung für den Bausatz.

Und wer glaubt, die ganzen Was-wäre-wenn und Papierpanzer Umbauten wären nur was für die späteren Kriegsjahre, liegt falsch, denn es gibt zahlreiches Umbaupotenzial auf Basis dieses Panzers. Man könnte einen Flakpanzer 38(t), Munitionspanzer 38(t) oder Bergepanzer 38(t) (nicht zu verwechseln mit der Hetzervariante) umbauen.

Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games und wird in Deutschland u.a. über Radaddel vertrieben.

Das vorgestellte Produkt wurde vom Hersteller zur Verfügung gestellt.

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Autor Info's mit anzeigen Dennis B.

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