Rubicon Models SU-85 / SU-122
Die nächste Review in der sowjetischen Panzerwoche deckt die Jagdpanzer / Sturmgeschütz SU-85 und SU-122 von Rubicon Models ab.
Die SU Panzer (Samochodnaja Ustanowka / Selbstfahrlafette) wurden auf dem Chassis der mittelschweren T-34 Panzer entwickelt. Dabei wurde die SU-122 entwickelt, nach dem man den Erfolg der deutschen Sturmgeschütze erkannte, und die SU-85 um den schweren deutschen Panzern wie dem Tiger entgegen zu wirken, welche ernsthafte Probleme für T-34 und KV-1 darstellen. Nur wenige SU-122 überstanden den Krieg und das einzig verbliebende Exemplar steht im Panzermuseum Kublinka. Die SU-85 wurde kurz nach dem Krieg aus dem Dienst entlassen und an die sowjetischen Satellittenstaaten ausgeliefert. Dabei wurde die SU-85 von der SU-100 ersetzt.
Rubicon deckt beide Varianten in diesem Bausatz ab, die SU-85 und SU-122. Der Preis liegt bei knapp 20 GBP / 25 Euro für den Hartplastikbausatz in 1:56 / 28mm. Die Fahrzeuge können in sowjetischen Armeen eingesetzt werden, oder als Beutefahrzeuge auf Seite der Deutschen. Wobei hier nur die SU-85 als Beutepanzerjäger 748(r) Sinn macht, da die SU-122 kaum erbeutet wurde und es nur wenige Aufzeichnungen über den aktiven Einsatz durch die Wehrmacht gab.
In der Box sind drei Gussrahmen, ein Decalbogen und eine mehrseitige Anleitung enhalten. Der Bausatz teilt sich einen der Gussrahmen mit dem T-34 Bausatz, da die SU auf eben jenem Chassis gebaut wurde.
Der Guss ist einwandfrei. Das dunkelgraue Plastik von Rubicon kann in Einzelfällen noch Reste vom Trennmittel aufweisen, weshalb es empfohlen wird die Gussrahmen vor dem Zusammenbau / der Grundierung mit lauwarmen Seifenwasser abzuwaschen. Dieser Tipp gilt grundsätzlich beim Modellbau. Die ersten Produktionsläufe zeigten Probleme beim Guss auf, die aber zwischenzeitlich behoben wurden. Es gab bei dem vorliegendem Exemplar keine Auffälligkeiten.
Anders als der T-34 Bausatz gibt es bei der SU nur die Laufrollen mit Gummi. Daher fällt die Wahl zwischen diesen und den Stahlrädern aus. Der Zusammenbau beginnt - wie üblich - mit den Ketten. Die Laufrollen sind für einen einfacheren und schnelleren Zusammenbau mit einem Kunststoffsteg verbunden. Ich habe mich dazu entschieden diesen zu entfernen und die Laufrollen einzeln zu mondieren. Die Ketten werden an die linke und rechte Seite Hülle verbaut und haben ein mehrlagiges Design, welches der Baugruppe mehr Tiefe verleiht.
Bevor die linke und rechte Seite der Wanne verklebt wurden, habe ich noch die Bleigewichte auf die Innenseite verklebt um das Gewicht des Bausatz zu erhöhen. Die Verbindung wird durch die detaillierten Front- und Heckplatten verstärkt.
Nun folgt die obere Wanne. Es ist eine modifizierte Variante des mittelschweren Panzers um an der Front Platz für die Geschütze zu haben. In diesem Schritt werden zu dem die Treibstofftanks an die Seiten des Hecks geklebt.
Wie bereits weiter oben angesprochen, hat man bei diesem Bausatz die Wahl zwischen dem SU-85 Jagdpanzer und dem SU-122 Sturmgeschütz. Die Hülle ist fast fertig mit dem vorherigen Schritt. as 85mm D-5T und 122mm M-30S sind beweglich und können geneigt werden, sofern man diese nicht fest in Position klebt.
Es sind genügend Teile enthalten um beide Varianten der Front vollständig zu bauen, daher muss man sich nicht bereits jetzt über die Variante festlegen.
Die Luken können offen oder geschlossen gebaut werden, so dass man dort auch nach belieben einen Panzerkommandanten (nicht enthalten) einsetzen könnte. Es gibt noch ein paar kleinere Einzelteile, wie Ersatzkettenglieder oder Werkzeugkisten, welche an der Front verbaut werden. Diese sollten mit etwas Spiel nach Innen verklebt werden, damit man die beiden Kasematten noch wechseln kann.
In der Form der Frontaufbauten ist eine leichte Spannung, aber diese entfällt wenn man die Bauteile fest verklebt. Wer also einen 100% sauberen Sitz haben möchte, muss sich für eine der beiden Varianten entscheiden und diese verkleben. Wen ein wenig Spaltmaß nicht stört (kaum erkennbar), kann hier variabel bleiben und im Zweifel den Übergang mit etwas Zuladung verdecken.
Hier der Vergleich mit dem "Chassisspender" T-34/76.
Und noch beide Varianten aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Wie man sieht, ist die Front nur aufgesetzt ohne geklebt zu sein und es gibt einen kleinen Spalt, aber das ist nur um flexibel zu bleiben.
Fazit
Dieser Kombinationsbausatz zeigt mal wieder die Stärke von Rubicon mehrere Varianten in einer Box unterzubringen. Man nutzt sinnvoll die Teile die bereits mit dem T-34 Bausatz verfügbar sind und ergänzt diese um einen Mehrwert zu schaffen.
Die Passform ist hier und da ein Thema, kann aber mit etwas Druck und Kleber in den Griff bekommen werden. Ansonsten ist der Guss ohne Einwände, nur wenige Gussgrate und ohne Häutchen. Der Preis ist angemessen und man kann beide Varianten auch ohne magnetisieren einsetzen, was dem Bausatz ein ansprechendes Preis-Leistungs-Verhältnis verleiht.
Während ich den Bausatz zusammengebaut habe, war es durch die großartige Erfahrung mit dem M10/M36 Jagdpanzer und seinen vielen Optionen, etwas schwer nicht direkt gierig zu werden und auch die SU-100 in der Box zu erwarten, oder die SU-85M. Aber es ist denkbar, dass Rubicon eine SU-100 in Zukunft herausbringen wird.
Link: Rubicon Models
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