Bolt Action Cromwell Cruiser Tank
Der Panzer IV steht schon in den Startlöchern, wir packen aber erst einmal den Cromwell Cruiser Tank von Warlord Games aus.
Der Plastikbausatz löst die Resinvariante ab (wobei hier noch die Variante mit Burlap Camo / Hessian Tape verfügbar bleibt) und senkt den Preis von 22 auf 18 GBP. Den alten Mk IV Cromwell hatte ich 2013 bereits rezensiert; Bolt Action Mk IV Cromwell.
In der Box finden sich neben den beiden Gussrahmen auch eine Bauanleitung und ein Decalbogen enthalten.
Auch der Cromwell ist in Zusammenarbeit mit Italeri entstanden, was man an der Gussrahmenform erkennt und es wurden sogar Einschiebeteile bei der Gussform verwendet, wodurch das Geschütz plastisch gegossen wurde und nicht aufgebaut werden musste.
Die Gussqualität ist gut und wenigen Gussgraten. Allerdings sind ein paar Teile ungünstig mit breiten Gussansätzen im Rahmen befestigt. Das hätte man besser lösen können. Dafür verfügen über die Kettenglieder viele Details und auch die aufgegossenen Werkzeuge sind plastisch für Plastikguss.
Der Bau des Panzers beginnt bei den Kettensegmenten, diese sind mehrteilig aufgebaut. Die Kettensegmente werden aus Ober- und Unterteil zusammengeklebt, was an der Front und Rückseite zu einbussen der Details führt. Die Kettenglieder sind dennoch detaillierter als bspw. bei Rubicon. Die Kettensegmente werden an die einteilige Wanne geklebt.
Im nächsten Schritt, werden die Anbauteile und Details an der oberen Wanne befestigt. Hier sind es die Haken, Scheinwerfer und Schutzbügel, welche sehr fein gegossen sind. Dies war eine Phase, die an den Resinmodellen mit Zinnteilen keine dankbare Aufgabe war.
Eine, oder besser die einzige Option im Bausatz ist an der Front des Cromwell. Hier kann der Panzer optional einen Culin Prong Heckenschneider anstelle von Schleppösen erhalten. Unschön war an der Stelle allerdings, dass die Löcher in welche die Schutzbügel der Scheinwerfer verklebt werden, unsauber gegossen und teilweise auch zugegossen waren. Diesen Gussfehler zeigte ein zweiter Cromwell Plastikbausatz auf, der im Anschluss gebaut wurde.
Im letzten Schritt des Chassis wird die Abgasanlage verbaut. Hier verfügt die Plastikvariante über eine zusätzliche Abdeckung, welche beim Resinbausatz weggelassen wurde. Der Zusammenbau des Chassis funktionierte einwandfrei und es gab keine Probleme bei der Passgenauigkeit.
Zum Schluss kommt der Turm. Dieser ist durch die Aufteilung der Panzerplatten und Details sehr plastisch und gelungen. Die Turmluken können auch offen gebaut werden um Platz für einen Panzerkommandanten zu schaffen. Hier wurden alle Details wie die Sichtschlitze und Pistolenklappe berücksichtigt.
Fertig gebaut, mit aufgesetztem Turm sieht der Cromwell dann so aus.
Im Vergleich mit dem alten Resinbausatz in 1:56 und dem Tamiya Kunststoffbausatz mit Die-Cast Wanne in 1:48. Man merkt hier, dass der Cromwell Plastikbausatz deutlich aufgebohrt was den Detailgrad der Kleinteile an geht.
Die Resinketten sind etwas mächtiger, dadurch kommt der alte Bausatz etwas höher weg. Hier fallen primär die Unterschiede zwischen den Kettenabdeckungen auf, hier gab es unterschiedliche Varianten je nach Mark-Variante des Panzers.
Und natürlich der Vergleich mit dem 1:48 Panzer. Der Detailgrad ist vergleichbar, aber die größeren Fläche und der entsprechende Maßstab ermöglicht natürlich andere Möglichkeiten bei den Nieten / Bolzen. Auch fällt hier auf, wie nah beieinander die Bausätze sind.
Zu guter letzt natürlich die Frage, 1:48 oder 1:56? Der Größenvergleich mit einer 28mm Figur zeigt, dass der 1:48 Bausatz zu massig ist und vergleicht man Archivbilder mit Besatzung oder Soldaten neben dem Cromwell, bestätigt dass 1:56 der passendere Maßstab ist. Vgl. Wikimedia Common.
Die übliche Ansicht aus mehreren Winkel möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten.
Fazit
Günstiger geworden, mehr Details und einfacher zu bauen. Das ist definitiv mal ein Einstand, der sich sehen lassen kann. Allerdings bleibt bei der Kooperation von Warlord Games und Italeri immer noch Luft nach oben. Das Zubehör bzw. die Optionen des Panzers lassen ein wenig zu wünschen übrig. Endlich ist ein Decalbogen dabei, das ist definitiv mal ein Plus. Aber es wäre z.B. wünschenswert gewesen, hätte man etwas Gepäck in den Gussrahmen gepackt oder die Centaur Variante des Cromwell (annähernd Baugleich und mit wenigen Teilen umsetzbar gewesen). Auch das häufig zu sehende Hessian Tape / Burlap Camo wäre ein netter Bonus gewesen, hatte man sich beim Panther bereits für festes Zimmerit entschieden.
Der Cromwell wurde häufig in 3er Platoons zusammen mit einem Sherman V Firefly eingesetzt. Er wurde von den Briten nach dem zweiten Weltkrieg auch im Koreakrieg einsetzt und wurde über 4.000 mal gebaut, davon knapp 75% als Cromwell, die restlichen als Centaur.
Die Gussqualität ist in Ordnung, aber hier sollte Warlord Games häufiger Italeri auf die Finger klopfen. Die zugegossenen Löcher und die Aufteilung im Gussrahmen, das geht besser und da sind wir von den ersten Fahrzeugen, welche noch bei Renedra gegossen wurden, besseres gewohnt. Ansonsten schöner Detailgrad, mit dem Zubehör- und Tank Commanderset von Warlord Games erhält man auch genügend Abwechslung für das 3er Platoon.
Bolt Action ist eine Marke von Warlord Games.
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