Zu Gast in Hobbingen – Hobbiton Movie Set Tour 2017
Dieser Artikel ist für die Geländebauer und Herr der Ringe Fans. Der erste Eigenständige über die Neuseelandreise, viel Spaß beim lesen!
Unser erster Stop auf der Route durch die Nordinsel Neuseelands, nach dem wir in Auckland gelandet waren, war nahe Matamata in Hobbiton / Hobbingen. Während man durch Waikato fährt, merkt man bereits das "Auenland"-Gefühl und etwa eine halbe Stunde vor Ankunft weiß man auch - das muss hier sein! Morgens war es etwas bewölkt, der Himmel klärte sich allerdings im Laufe des Vormittags auf.
Die Hobbiton Movie Set Tour beginnt in der Nähe von Matamata, im Shire's Rest. Es ist ein kleines Cafe mit angeschlossenem Geschäfts. Von dort starten die Busse und fahren die Gruppen auf das frühere Filmset. Im Juli ist Winter in Neuseeland, weshalb wir mit weniger Leuten gerechnet hatten. Aber die Lions Tour (eine britisch-irische Rugby Auswahl reist nach Neuseeland und spielt dort gegen die Super Rugby Teams sowie die neuseeländische Nationalmannschaft All Blacks) war zeitgleich, weshalb zahlreiche Briten und Iren, in den unverkennbaren roten Fanartikeln der Gäste, dabei waren. Die Eintrittskarten für die etwa 1,5 - 2 Stunden lange Tour kosten etwa 80 NZD (~50 EUR) und sollten frühzeitig gebucht werden, da sogar im Winter die Führungen gerne ausverkauft sind.
Im Bus läuft ein Film und erzählt die Geschichte der Gegend. Die Besucher werden von Sir Peter Jackson begrüßt und in die Ursprünge von Hobbiton, einer sich im Besitz der Familie Alexander befindenden Farm, eingeführt. Das ganze Dorf Hobbiton war nur ursprünglich nur eine temporäre Aufbaute und wurde nach den Herr der Ringen Filmen wieder zurückgebaut. Aber nach dem erneuten Aufsetzen für den Hobbit, wurde das Dorf nachhaltig aufgestellt, um nach den Dreharbeiten später als Touristenattraktion genutzt zu werden.
Die Touren sind geführt, man ist also nicht auf eigenem Fuss unterwegs. Unsere Gruppe wurde von einer sehr freundlichen und motivierten Kiwi namens Kim betreut, die dafür sorgte das alle sicher im Green Dragons Inn ankamen und man die Gelegenheit hatte genügend Bilder zu schießen.
Die Hobbitlöcher sind in unterschiedlichen Maßstäben gehalten, abhängig davon ob diese nur im Hintergrund zu sehen waren oder für Nahaufnahmen. Daher variieren die Größen von 60-90% im Maßstab. Nur ein Paar der Behausungen haben wirklich eine Art Innenleben, aber sie können nicht betreten werden und der Platz wird dazu genutzt um Werkzeuge und Gerätschaften zu lagern, die zur Instandhaltung benötigt werden (wie man auf dem Bild mit dem Gärtner erkennen kann).
Der Garten in der unteren Reihe ist ein echter Garten. Mit echten Pflanzen und Kompost, keine Plastikdekoration. Als man Hobbiton wieder aufgebaut hat, hat man Joghurt in den Putz gemischt, damit sich die Entwicklung von Moos und Kulturen schneller einstellt. Dadurch sind die Farben und der Gesamteindruck deutlich stärker gealtert, als es eigentlich der Fall ist. Das gibt dem Ganzen einen sehr lebendigen Gesamteindruck, so dass man sich gar nicht wie auf einem Filmset vorkommt, sondern wirklich einem rustikalem Dorf.
Die Hauptattraktion der Führing ist natürlich die Tür zu Beutelsend, worüber eine 29-tonnen Eiche trohnt - mit künstlichen Blättern. Ein armer Kerl musste die ganzen Blätter neu bemalen, da Peter Jackson der Meinung war, es wäre der falsche Grünton. Leider kann man Beutelsend nicht betreten, da der Innenraum gerade groß genug ist, um von Innen nach Außen zu drehen und außerdem hält ein Zaun die Besucher fern.
Das ganze Dorf wie oben bereits erwähnt sehr lebendig. Zahlreiche kleine Details, Straßenschilder, Brunnen und Werkzeuge vor den Häusern sorgen genauso wie die große Festwiese mitsamt Baum für einen sehr belebten Eindruck. Man kann den Häusern auch ansehen, wer darin lebt. Der Fischer hat eine Räucherecke und Angeln vor der Tür, der Zimmermann eine Werkbank mit Sägen und Hobeln vor dem Haus.
Ganz Neuseeland war wegen der Lions Tour in Aufruhr und das machte auch vor Hobbiton nicht halt. Neben der Brücke und Mühle war ein kleines Rugbyfeld zu sehen, in dem auch eine kleine Anzeigetafel aufgestellt war. Und natürlich genügend Ale für die Spieler.
Nachdem die Führung durch das Oberdorf, den verschiedenen Hobbithöhlen entlang geht, geht man über eine Brücke und an einer Mühle vorbei. Die Führung endet im Green Dragons Inn und jedem Besucher wird ein Getränk gereicht. Man kann aus zwei unterschiedlichen Bieren, einem Cider sowie Ingwerlimonade wählen. Vor Ort gibt es auch etwas zu Essen, z.B. ein zweites Frühstück, und ich war überrascht über die moderaten Preise (insbesondere wenn man sich vor Augen führt, dass es eine Touristenattraktion ist). Das Pub ist sehr gemütlich und mit vielen kleinen Details eingerichtet. Daneben findet sich ein großes Zelt, welches für besondere Veranstaltungen wie die Evening Banquet Tour oder Firmenevents verwendet wird.
Nach etwa 20 Minuten im Inn geht es wieder raus, am kleinen See entlang und durch den Garten zurück zu den Bussen. Ein weiterer kurzer Film wird abgespielt, der die Tour zusammenfasst und Sir Peter Jackson bedankt sich für den Besuch.
Ich habe einige Bilder geschossen und versucht von ein paar Sachen Nahaufnahmen für die Geländebauer unter euch zu machen. Ich hoffe der Artikel hat euch unterhalten und hilft euch mit euren (kommenden/laufenden/aktuellen) Projekten oder bei der Entscheidung, selbst dorthin zu reisen. Die Tickets sind zwar nicht günstig, aber die Tour ist es definitiv wert - auch wenn man kein großer Hobbit / Herr der Ringe Fan ist. Ich habe die Filme gesehen und mir haben sie gefallen, aber ich würde mich nicht als riesiger Fan des Herrn der Ringe bezeichnen (Ich bin kein Stephen Colbert). Aber mir hat es gefallen und ich hatte eine gute Zeit vor Ort. Zu dem, eine Reise nach Neuseeland ist eine seltene Gelegenheit und für die Meisten eher etwas, was man nur einmal im Leben macht.
Während wir dort waren, waren mindestens 4 - 5 weitere Gruppen zeitgleich vor und nach uns auf dem Gelände. Es gibt sogar besondere Touren auf mandarin, in Ergänzung zur regulären englischen Führung (aber es gibt die Informationsmaterialien auf Deutsch und anderen sprachen). Man merkt, dass man ein Auge auf die Zeit hat, aber es war nicht stressig, so hatte man immer ein paar Minuten um noch ein Photo zu schießen. Ich kann mir allerdings vorstellen, dass das etwas ist, was im Sommer gerne anders aussieht, da dort deutlich mehr Personen und Führungen sein werden.
Wart ihr selbst schon vor Ort? Hat es euch gefallen? Oder plant ihr eure Reise dort hin? Habt ihr eure eigenen Hobbithöhlen für ein HdR Tabletop gebaut? Lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Link: Hobbiton Movie Set Tour
Link: Wikipedia Hobbiton
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